Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 249 (September 2007)
Naturschutzgebiet "Petkumer Deichvorland"
Verkürzte Darstellung von Vogeldaten arbeiten Teekwegbefürwortern in die Hände
Niemand zweifelt an, dass es im Naturschutzgebiet Petkumer Deichvorland nach wie vor viele Vogelarten gibt, nur wird die nutzbare Fläche für die Vögel durch das Begehen des Betonweges im Schutzgebiet durch die damit verbundene Fluchtdistanz erheblich beeinträchtigt. Mit der nachfolgend völlig verkürzten Darstellung von Klaus Rettigs Beobachtungen in der Ostfriesen Zeitung wird wieder einmal der (beabsichtigte?) Eindruck erweckt, die Vogelarten ließen sich durch die Störungen vom Teekabfuhrweg gar nicht beeindrucken: völlig falsch!
Wenn es Herrn Rettig im Überschwang seiner Beobachtungen auch gelänge, das Verteilungsmuster der Tiere in der Entfernung vom Teekweg mit dem Hinweis auf die entsprechende Tide und das Wetter (Hoch- oder Niedrigwasser) zu präzisieren, gäbe es ganz andere Aussagen. Diese akribischen Erfassungen mit vielen Störprotokollen hat allein Eilert Voß aus Widdelswehr im Petkumer Deichvorland angefertigt, und die sprechen eine ganze andere Sprache als die Momentaufnahme von Klaus Rettig. Rettigs verkürzte Darstellungen sind ein Ärgernis für die Bemühungen um die Beruhigung des Schutzgebietes, aber die geneigte Presse unterstützt so etwas und hat im Gegenteil noch nie zu den Störprotokollen von Voß berichtet oder dessen vorliegenden Bilder oder Dokumentationen berücksichtigt. Man merkt die Absicht und ist verstimmt.
Details aber beim Wattenrat:
1.) Dokumentation über das Naturschutzgebiet "Petkumer Deichvorland" bei Emden - Wenn geltendes Recht und Drähte gebogen werden - Chronologie und Auswirkungen in Petkum
2.) Alles schon mal dagewesen und nichts dazugelernt (aus 2004):
Petkumer Deichvorland - Naturschutzgebiet
"Petkumer Deichvorland" bei Emden: Wahrheiten, Halbwahrheiten, Unwahrheiten und
verletzte Eitelkeiten
Wir zitieren aus der Ostfriesen Zeitung vom 20. Sept. 2007:
Von den endlosen Diskussionen in Emden über die Nutzung des Teekabfuhrwegs im Petkumer Deichvorland lassen sich die Vögel offenbar nicht schrecken. Der Emder Vogelkundler Klaus Rettig entdeckte am Dienstagnachmittag bei Hochwasser im Deichvorland 7200 Säbelschnäbler, 6000 Stare, 1750 Graugänse, 1500 Alpenstrandläufer, 1400 Pfeifenten, 1250 Krickenten und weitere Gänse, Große Brachvögel, Kiebitze, Wiesenpieper sowie andere Arten. Das Petkumer Deichvorland, so Rettig, sei weiterhin ein "äußerst wertvolles Schutzgebiet".