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Vogelgrippe: LAVES untersuchte 7000 Vögel

Landesamt für Verbraucherschutz (LAVES) untersuchte 7000 Vögel in Niedersachsen - Auf Borkum wurde geschummelt: Zu wenig Vögel eingeschickt

Auf den Inseln ist eben immer alles anders. Auf Anfrage des Wattenrates konnte das LAVES nicht sagen, welche Vogelarten in welchem Umfang auf den Inseln gesammelt wurden. Dort lebt man immerhin zu 100 Prozent vom Fremdenverkehr, und da wäre die Vogelgrippe abträglich für´s Geschäft. Siehe Wattenrat - Aktuelles - Artikel Nr. 159: "Die Vogelgrippe, der Kenntnisstand der Landesbehörden und die kommende Tourismussaison Wer weiß eigentlich was genau? Der Wattenrat hat nachgefragt".

Auch eine Ölpest auf Borkum vom Februar 2005 wurde unter dem Teppich gehalten und kam nur durch ein Web-Forum ans Tageslicht, siehe Wattenrat - Aktuelles - Artikel Nr. 165: " Nachtrag über eine nicht veröffentliche Ölverschmutzung auf Borkum - Bemerkenswert stumme Presse".

Wir zitieren aus der Ostfriesen Zeitung, 18.04.2006

Sogar weniger tote Vögel als 2005

Von Heiner Schröder

VOGELGRIPPE Auch auf den Inseln keine Zunahme / Borkumer wurden ermahnt

Der Emder Amtsveterinär Dr. Jürgen Kleiminger lobt die Geflügelhalter: Es habe keine Verstöße gegen das Verbot der Freilandhaltung gegeben.

Ostfriesland - Entwarnung gibt noch niemand, aber Erleichterung macht sich trotzdem langsam in Ostfriesland breit: Nicht nur, dass bislang noch kein einziger Fall von Vogelgrippe entdeckt worden ist, das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Oldenburg (Laves) hat jetzt auf OZ-Anfrage mitgeteilt, dass die Zahl der toten Vögel im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sei. "Das kann ich für die Küste und die Inseln nur bestätigen", sagte der Auricher Kreisveterinär Dr. Lübbert Lübbers der OZ.

Mit Nachtschichten und Wochenenddiensten hat das Laves seit Ausbruch der Vogelgrippe im Februar auf Rügen bislang knapp 7000 niedersächsische Vögel untersucht. Keiner trug den Virus in sich. Das Artenspektrum war vielfältig: Von Bussarden über Ringeltauben bis zu Amseln war alles dabei. Sogar Katzen und Marder wurden dem Laves zugeschickt, sagte Sprecherin Hiltrud Schrandt.

Das bisherige Ergebnis beruhigt nicht nur, es überrascht auch. Denn Ostfriesland hat einen der schärfsten Winter der vergangenen Jahre hinter sich. Eigentlich ist es bei grimmiger Kälte ganz normal, dass mehr Vögel sterben. "Ich habe dafür auch keine schlüssige Erklärung", sagt Lübbers. Nur eine Vermutung: Auf Rügen, wo zahlreiche Schwäne verendeten, hat es neben der Kälte auch viel Schnee gegeben, der die Futtersuche erschwerte. In Ostfriesland blieb der Schnee größtenteils aus, so dass die Vögel noch etwas zu fressen fanden. Nicht einmal der Graureiher, der laut Lübbers besonders empfindlich auf Kälte reagiert, habe besonders unter dem Winter gelitten.

Der Emder Amtsveterinär Dr. Jürgen Kleiminger machte den Geflügelbesitzern ein großes Kompliment. Obwohl die Stadt Emden keine Ausnahme von der Stallpflicht zugelassen hatte, gab es keine Verstöße. "Davon bin ich angenehm überrascht", so Kleiminger. Er weiß, dass die Stallpflicht für viele Geflügelbesitzer "nicht ganz einfach" umzusetzen war. In die Zukunft sieht er optimistisch: "Es sieht gut aus: Denn das ultraviolette Licht der Sonne zerstört den Vogelgrippe-Virus schnell. Hoffentlich kommt die Sonne bald."

Rund 200 tote Vögel hat der Landkreis Leer in den vergangenen Wochen ans Laves geschickt. "Anfangs gehäuft", später immer seltener trudelten die Meldungen ein. Die Vögel wurden nicht immer nach Oldenburg weitergeschickt. Landkreis-Sprecher Dieter Backer nannte einen toten Wellensittich als Beispiel. "Dabei konnten wir davon ausgehen, dass er keine Vogelgrippe hatte."

Etwas weit ging der Behörde aber das Verhalten der Borkumer, die anfangs ungewöhnlich wenig Vögel nach Leer schickten. "Dort gab es eine etwas andere Auffassung darüber, welche Vögel untersuchungsfähig sind", sagte Backer. Nach einem klärenden Gespräch hätten die Borkumer mehr Vögel geschickt, alle ohne Virus.

 
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