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- unabhängiger Naturschutz für die Küste - |
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In eigener Sache: | |
Windpark Wybelsum und die PressefreiheitNein, eine Zeitung muss nicht alles drucken. Wenn aber ein gigantisches
Industriegebiet feierlich kurz vor einer Bundestagswahl durch den niedersächsischen
Ministerpräsidenten Gabriel (SPD) mit einseitigem Blick auf die Wirtschaftsförderung
eröffnet wird, dabei zwischenstaatliche verpflichtende Regelwerke
unter die Windräder geraten und diese offensichtlichen Rechtsverletzungen
der berichtenden Zeitung kein gedrucktes Wort wert sind, dann ist etwas
faul im Lande. Der Wattenrat brachte sich dann auch mit folgendem Schreiben in Erinnerung: Ihre Berichterstattung zur Eröffnung Wind"parks" im Wybelsumer Polder von heute Sehr geehrte Damen und Herren, gleich drei Artikel widmeten Sie in Ihrer heutigen Ausgabe der feierlichen
Eröffnung des Windkraftstandortes Wybelsum bei Emden durch den niedersächsischen
Ministerpräsidenten Gabriel, den Enercon-Geschäftsführer
Wobben und den Leiter der Deutschen Energieagentur, Kohler. Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, dass Ihre Leserschaft auch an den weniger spektakulären Fakten, die durch die Möglichkeiten der Europäische Kommission eine erhebliche Tragweite an diesem Standort entwickeln können, interessiert sind. Vor diesem Hintergrund wird die politische Inszenierung der Eröffnungsfeier kurz vor den Bundestagswahlen leicht verblassen und auch nicht durch Ihre Berichterstattung nachhaltig aufgewertet werden. Vielleicht haben Sie je tatsächlich die ihnen zugemailte Pressemitteilung des Wattenrates vom 18. September und deren Vorankündigung vor zwei Wochen, auch per eMail, übersehen. Aus diesem Grunde erlaube ich mir, Ihnen die Pressemitteilung des Wattenrates
erneut zuzusenden.
Manfred Knake |
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Pressestimmen zur Eröffnung | |
Hannoversche Allgemeine Zeitung, 19. Sept. 2002Viel Wind im Vogelschutzgebiet. Ministerpräsident Gabriel nimmt größten Windpark Europas bei Emden in Betrieb. Projekt ist bei Naturschützern umstritten. Emden. Der Ministerpräsident ist beeindruckt. Fast hundert
Meter hoch sind die 54 Windkraftgiganten, die sich auf dem Wybelsumer
Polder in der Nähe des Emder Hafens drehen werden. Von Bord der Borkumfähre
"Ostfriesland" aus nahm Sigmar Gabriel den derzeit größten
Windpark Europas am Mittwoch symbolisch per Knopfdruck in Betrieb. "Der
Windpark ist ein praktischer Beitrag zum Klimaschutz und eine Stärkung
der regionalen Wirtschaft", sagte Gabriel in "Europas heimlichen
Hauptstadt der erneuerbaren Energien". 77 Millionen Euro hat die Betreibergesellschaft in den einzigen Windpark
auf landeseigenen Flächen investiert, für dessen Verwirklichung
sich bereits der frühere Ministerpräsident Gerhard Schröder
stark gemacht hatte. Der Wattenrat hatte hingegen schon 1997 eine Beschwerde
bei der Europäischen Union in Brüssel gegen das Projekt eingelegt.
Die EU-Kommissarin Margot Wallström teilt die Bedenken der Naturschützer:
Der Windpark verletze sowohl die Vogelschutz- als auch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie
der EU, schrieb Wallström im März an Außenminister Joschka
Fischer. Die Kommissarin bemängelte außerdem, dass der Wybelsumer
Polder nicht als Vogelschutzgebiet nach Brüssel gemeldet worden ist. Margit Kautenburger |
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Ostfriesen-Zeitung 19.09.2002 (S. 9)Gabriel lässt Räder drehen Ministerpräsident nimmt offiziell den größten Windpark Europas in Wybelsum in Betrieb. Die Redner bescheinigen sich gegenseitig, bei der Windenergie Pionierarbeit geleistet zu haben.lüp Wybelsum/Emden. Windpark mit Fernbedienung: Ministerpräsident
Sigmar Gabriel hat gestern mit einem Knopfdruck vom Schiff aus den Windpark
Wybelsumer Polder offiziell in Betrieb genommen. Kaum hatte Gabriel mit
den Betreibern auf den roten Knopf gedrückt, drehten sich an Land
die Windräder im größten Windpark Europas, Luftballons
in den Firmenfarben der Stadtwerke stiegen auf, Salutschüsse böllerten
und ein Flugzeug drehte Schleifen. |
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Anzeiger für Harlingerland 19.09.2002 (S. 9)
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