Startseite > Windenergie > Artikel Nr. 94 (Januar 2008)
Windenergie: Stromnetz am Limit
Häufung von kritischen Situationen
Nun wird sogar presseöffentlich, was jahrelang bei der Lobhudelei der Windkraft unter die Redaktionstische fiel: Der ständig zunehmende und schwankende Windstrom belastet die Stromnetze bis an die Grenzen des Kollapses, davor wird von Fachleuten seit Jahren gewarnt. In Ostfriesland kam es bereits mehrfach bei Starkwinden zu Stromausfällen im Bereich Norden, was auf die unstete Windkraft zurückgeführt wurde. Der dreiste Bundesverband Erneuerbare Energien als Mitverursacher der Systemkrise hat denn auch gleich die Schuldigen erkannt: "Die Netzbetreiber müssen nur ihre Netzentgelte tatsächlich in den Ausbau der Stromleitungstrassen investieren"; genau das tun die aber, notgedrungen.
Mehr als 800 km Stromtrassen werden in Deutschland zur Abführung des immer noch steigenden Windstroms notwendig werden, so "ökologisch" ist die Windkraft, ganz abgesehen von den Lebensraumbeeinträchtigungen oder -zerstörungen an Land oder auf See für bestimmte Vogelarten. Und neue Wärmekraftwerke zur Regelung der Netzstabilität werden ebenfalls nötig werden. Nur die Windmüller, zu denen ja auch die Großkonzerne inzwischen gehören, können beruhigt weiter die Hand aufhalten und die garantierte Zwangsabgabe aus dem Erneuerbaren Energien Gesetz von jedem Stromkunden kassieren; der Stromkunde zahlt, der Windmüller genießt.
Wir zitieren aus Spiegel-online, 31. Januar 2008:
ÜBERLASTETE LEITUNGEN
Stromkonzerne fürchten den Netz-Kollaps
[...]
Düsseldorf - Sie kommen mit dem Netz-Ausbau nicht nach, obwohl dieser dringend erforderlich ist: Auf Grund von überlasteten Stromnetzen kommt es nach Angaben der deutschen Energiekonzerne immer häufiger zu Engpässen bei der Übertragung. Das geht aus den Berichten zum Netzausbau hervor, die dem "Handelsblatt" vorliegen und die die Unternehmen morgen der Bundesnetzagentur vorlegen müssen. In den vergangenen beiden Jahren hat sich die Zahl der dokumentierten kritischen Situationen bereits spürbar gehäuft, berichtet die Zeitung weiter.
Grund für die Probleme ist der stetig wachsende Anteil von Windenergie. Immer häufiger müssen die Netzbetreiber die Leistungen konventioneller Kraftwerke drosseln, damit Windstrom noch aufgenommen werden kann, ohne die Systemsicherheit zu gefährden. [...]
Wir zitieren aus dem Anzeiger für Harlingerland, Wittmund, 01. Febr. 2008:
Massive Probleme im Stromnetz
[...]
BERLIN/DPA - Die Stromnetze der deutschen Versorger geraten immer häufiger an die Grenzen der Belastbarkeit. [...]
Ein Grund für die Systemschwierigkeiten sei etwa die Windenergie. Die Netzbetreiber müssten immer häufiger die Leistungen konventioneller Kraftwerke drosseln, damit Windstrom aufgenommen werden könne, so der "Handelsblatt"-Bericht. "Der Ausnahmefall ist bei uns die Regel geworden", sagte Wolfgang Neidner, Geschäftsführer bei Vattenfall Europe Transmission. Das Unternehmen zählte 2006 nur 80 Tage mit kritischen Situationen. 2007 waren es 155 Tage. Während der ersten 29 Tage des Jahres 2008 war die Lage bereits an 28 Tagen kritisch.[...]
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Die Ökostrom-Branche hat den Stromkonzemen vorgehalten, die Engpässe im Stromnetz selbst verschuldet zu haben. "Die Netzbetreiber müssen nur ihre Netzentgelte tatsächlich in den Ausbau der Stromleitungstrassen investieren", forderte der Bundesverband Erneuerbare Energien.