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Ost-Friesland

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Startseite > Windenergie > Artikel Nr. 82 (Dezember 2005)

Gaskraftwerk geht ans Netz, um Windstrom zu stabilisieren

Die normative Kraft des Faktischen oder geplatzte Sprechblasen: Windturbinenfeld Wybelsumer Polder bei Emden von Gaskraftwerk abhängig

Zunächst sollte die Stadt Emden nach den Worten des Windbarons van Ahrends, Betreiber im Wind"park" Wybelsumer Polder am Dollart (ehemals faktisches Vogelschutzgebiet) "CO2-freie-Zone" werden, dann auch die Hauptstadt der "Erneuerbaren Energie", schließlich wollte er Autos mit Windkraft fahren lassen.

Nun, in Emden wird nach wie vor geatmet und Autos fahren nach wie vor mit Benzin und Dieselkraftstoff, der VW-Passat wird in Emden hergestellt. Es wird also nach wie nach vor CO2 ausgestoßen, demnächst noch mehr, und, so paradox das klingen mag, auch durch die Windkraftanlagen des Herrn van Ahrends.

Die van Ahrendschen Sprechblasen, von den Lokalzeitungen stets wohlwollend und unkommentiert weiterverbreitet, sind kostenintensiv zerplatzt: Ab Februar 2006 wird es noch zu mehr CO2-Ausstoß in der "Hauptstadt" kommen. Um Netzsschwankungen durch die unregelmäßige Windeinspeisung aufzufangen und durch die Windkraft beeinträchtigte Versorgungssicherheit auszugleichen, muss ein bereits stillgelegtes Gaskraftwerk wieder ans Netz gebracht werden, auch das wird der Stromkunde bezahlen. An der Küste speisen WKA völlig unregelmäßig mit nur ca. 16 bis 17 Prozent von möglichen 8760 Jahresstunden in das Netz ein, mit diesem Auslastungsgrad ist keine Versorgung möglich. Das Stromnetz muss mit Wärmekraftwerken stabil gehalten werden, d.h. Schwankungen müssen zur Vermeidungen eines Blackouts sofort gegengeregelt werden.

Diese enormen Kosten gehen am Windbaron van Ahrends vorbei, er profitiert schließlich vom Erneuerbaren Energien Gesetz, dessen garantierte Einnahmen jeder Stromkunde staatlich verordnet finaziert.

Wir zitieren aus der Emder Zeitung

Emder Zeitung, 31. Dez. 2005:

Ein Energie-Lieferant für Spitzenzeiten

Stillgelegtes Emder Kraftwerke wird im Februar wieder in Betrieb genommen.

Von EZ-Redakteurin UTE LIPPERHEIDE
Vor über 45 Jahren gebaut: das Emder Kraftwerk.

Block 4 des Emder Kraftwerks soll ab Februar wieder Strom erzeugen. Das teilte der Pressesprecher der Kraftwerks-Betreiberfirma Eon, Dr. Clemens Tauber , auf Anfrage der Emder Zeitung mit.

Je nach Bedarf wird die Turbine angeworfen. Sobald Strom benötigt wird - er wird bundesweit ins Netz eingespeist - soll der Emder Gas-Block Energie liefern. Mit diesem Block, der fünf Jahre stillgelegt war, können mehr als 400 Megawatt elektrische Leistung erzeugt werden. Seit einigen Wochen laufen die Vorbereitungsarbeiten. Dazu gehört auch die Verlegung einer neuen Verbindung einer Gasleitung an der Autobahn-Auffahrt Uphusen/Wolthusen. Dort kommt eine Ruhrgas-Trasse aus Groothusen an. Nun müssen entsprechende Verbindungen zum Anschluss an das Kraftwerk geschaffen werden. Eon will das Gas von Ruhrgas beziehen. 19 Dauerarbeitsplätze entstehen durch die Inbetriebnahme der stillgelegten Turbine. Um den Block wieder fit zu machen, muss Eon rund zwei Millionen Euro investieren.

Im August hatte Eon seine Entscheidung, die Emder Anlage wieder hochzufahren, bekannt gegeben. Diese Maßnahme soll mit dazu beitragen, die Versorgungssicherheit im Stromnetz zu gewährleisten. Aufgrund der Windenergie-Einspeisungen, die nicht konstant sind, werden unter anderem Gaskraftwerke genutzt, um die Stromleistung im Netz auf einem gleichbleibenden Level zu halten. [...]

 
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