Startseite > Windenergie > Artikel Nr. 73 (22.04.2005)
Enercon-Chef warnt vor Rentabilität von Offshore-Anlagen
Aloys Wobben, Chef des Windkraftherstellers Enercon in Aurich, bezweifelt die Windkraft-Offshore-Rentabilität!
Dass sich Offshore-Anlagen nicht rechnen können, ist allerdings ein alter Hut, siehe "Offshore, eine Investitionsfalle?"
Da bekanntlich auch die Banken sehr zurückhalten bei der Finanzierung des windigen Offshore-Geschäfts sind, besteht noch Hoffnung, dass die Nordsee und das Watttenmeer nicht weiter mit Riesenpropellern industriealisiert werden.
Wir zitieren aus dem Anzeiger für Harlingerland in Wittmund
Anzeiger für Harlingerland 19.04.2005 (S. 9)
Offshore-Anlagen rechnen sich nicht
Enercon-Chef Aloys Wobben skeptisch
AURICH / WIT - Nicht Wasser, sondern eher Essig gießt Enercon-Chef Aloys Wobben in den Wein der Offshore-Befürworter. In einem Gespräch auf der Hannover-Messe bezweifelte er, dass sich der Weg der Windenergie in das tiefe Wasser der Nordsee lohne
Wenn spekuliert werde, dass die Einspeisevergütung nicht reiche, um die Kosten zu bezahlen, dann widerspreche er dieser Spekulation nicht.
Wobben kann sich auf Erfahrungen seines Unternehmens mit einer E 112 am Ufer der Ems berufen. Fundament und Aufbau der Anlage sind teuer geworden. Erste Zahlen über eine weitere E 112, die Enercon zurzeit bei Hooksiel komplett ins Wasser stelle, bestätigten diese Ergebnisse.
Essig fließt in den Wein der Offshore-Enthusiasten auch deshalb, weil einige Hersteller Schwierigkeiten haben, Anlagen zu entwickeln, die offshore-tauglich sind. Im Bundesumweltministerium sind deshalb mittlerweile Rufe nach Entwicklungs-Subventionen laut geworden.
Aus den Aussagen von Wobben sowie aus den Vorträgen von Enercon-Geschäftsführer Hans Dieter Kettwig und Enercon-Produktionsleiter Klaus Peters auf der Hannovermesse war außerdem zu schließen, dass mit der E 112 und ihrer geplanten Leistungssteigerung um 40 Prozent von 4, 5 auf 6 Megawatt Offshore-Windparks nicht notwendig sind: Zwei E 112 werden zukünftig den gesamten Strombedarf einer Stadt wie Aurich decken.