Watten-Rat

Ost-Friesland

- unabhängiger Naturschutz für die Küste -

Startseite > Windenergie > Artikel Nr. 67 (02.03.2005)

Deutscher Naturschutzring als Propagandasprachrohr der Windenergie

Ausgerechnet: Der Deutsche Naturschutzring (DNR) fungiert als Propaganda-Sprachrohr des Bundesumweltministeriums für die "Akzeptanz" der Windenergie!

Blessgänse am Rand eines Windparks

Ein Teil des Windparks Wybelsumer Polder bei Emden: Deutlich sieht man, wie äsende Blessgänse nur den Rand des Windparks (Enercon-66, ca. 104m hoch) zur Äsung aufsuchen und die inneren Windparkflächen meiden. Ein gewaltiger Lebensraumverlust! Die Entfernung der Gänse zu den Rotoren beträgt etwa 600m, der Raum wurde durch ein 300mm-Tele optisch scheinbar verkürzt.
Foto: Voß/Wattenrat, Februar 2005

Diese "Informationskampagne" des Deutschen Naturschutzringes (DNR) wird aus Mitteln des Bundesumweltministeriums finanziert; ausgerechnet der Dachverband der deutschen Naturschutzverbände, der DNR, leitet die Kampagne. Projektmitarbeiter ist u.a. der Mitarbeiter des Planungsbüros Schmal + Ratzbor, Günther Ratzbor. S+R haben u.a. den Windpark Wybelsum bei Emden im Auftrag der Betreiber auf dem Papier genehmigungsfähig begutachtet und erzeugen nun in der Öffentlichkeit den Eindruck, der Windpark wirke sich positiv auf die Bestandenstwicklung von Vögeln aus. Siehe auch den Beitrag auf unseren Seiten Naturschutz, von der Windkraft verweht und geoscience online: Trotz Windenergie mehr Artenvielfalt.

Dem DNR ist offenbar entgangen, dass es kaum noch geeignete Flächen an Land für Windkraftanlagen gibt, da durch den Bau-Boom der letzten Jahre rücksichtslos auch für den Vogelschutz wertvolle Bereiche rigoros überbaut wurden und noch überbaut werden. Allein in Ostfriesland stehen bereits 14 Wind"parks" in Important Bird Areas (IBA). Zu den geplanten Offshore-Windparks im Wattenmeer bei Wangerooge und Borkum hört man öffentlich nichts vom Deutschen Naturschutzring!

Informationskampagne Umwelt- und naturverträgliche Windenergienutzung in Deutschland (an Land)

Das Projekt läuft vom 01.07.2004 bis zum 31.12.2005.

Die Informationskampagne verfolgt zwei Hauptziele:

. Die Akzeptanz der Windenergienutzung in der Bevölkerung und bei den Entscheidungsträgern soll verbessert und so die Voraussetzung für einen weiter steigenden Anteil der Windenergie an der Gesamtenergieerzeugung geschaffen werden. Objektive Informationen über den umweltverträglichen Einsatz der Windenergie können diffuse Ängste abbauen und Scheinargumente von Kritikern als solche entlarven.

Die Umwelt- und Naturverträglichkeit der Windenergienutzung soll in Hinsicht auf eine umfassende Nachhaltigkeit verbessert werden. Hierzu wird in der Kampagne klargestellt, welchen Anforderungen die Nutzung der Windenergie in jedem Einzelfall genügen muss, um vollständig umweltverträglich zu sein. Vorgehensweise: Für das Vorhaben orientiert sich der DNR an der Organizer-Spirale als Kampagnenplanungsmodell (Kampagnenkonzept). Eine Analyse über den derzeitigen Stand der Windenergienutzung in Deutschland und die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf den Menschen und die Natur bildet die Grundlage der Informationskampagne.

Als Öffentlichkeitsarbeit der Kampagne führt der DNR mit Unterstützung der Kreis- und Ortsgruppen seiner Mitgliedsverbände vor allem in den windträchtigen Gebieten (Mittelgebirge, Küste) zahlreiche Aufklärungsaktionen durch. Referenten, die das Thema weitertragen sollen, werden geschult und das erforderliche Informationsmaterial bereitgestellt. Zu den Veranstaltungen werden gezielt die Vertreter der örtlichen Presse eingeladen um eine möglichst große Breitenwirkung zu erzielen.

Beschreibung: Bei der Analyse der Auswirkungen von WEA wird von allgemein geäußerten Befürchtungen ausgegangen und objektiv die tatsächliche Art der Wirkung und die Reichweite der verschiedenen Effekte (z. B. Schattenwurf, Landschaftsbildbeeinträchtigung) untersucht. Um einen Überblick zu gewinnen, welche Probleme der Windenergienutzung ein besonderes Ärgernis darstellen, ist die aktuelle Rechtsprechung zum Themenbereich berücksichtigt. Die derzeit geltenden Verfahrensregeln für den Umgang mit Windenergieanlagen werden dargestellt und auf hinreichende Wirksamkeit überprüft.

Daraus leitet der DNR Forderungen für die Standort-Planung und Anlagentechnik von Windenergieanlagen ab, die diese erfüllen sollen, um den Kriterien umfassender Nachhaltigkeit zu genügen. Wenn Windenergieanlagen an Standorten errichtet werden, wo sie keine erheblichen Beeinträchtigungen der Bevölkerung und der Natur bewirken, stellen sie kein Problem für den Umwelt- und Naturschutz dar. Solche Standorte können und müssen mit guter Planung gesucht und gefunden werden. Der DNR wird durch geeignete Veranstaltungen Diskussionsprozesse unter den Akteuren einleiten und begleiten, damit aus den bisherigen Erfahrungen optimierte Verfahrensweisen und Bewertungsansätze entwickelt werden können. In diesen Prozess bringt der DNR eigene Vorschläge und Ansätze als Beitrag zur Konfliktlösung ein.

Für die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Kampagne werden folgende Infomaterialien hergestellt:

 
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