BSH genehmigt zunächst 169 Riesen-Anlagen, 500 weitere sollen folgen
Nun können sie gebaut werden: zunächst drei von vielen geplanten Windparks in der Nordsee. Dazu werden riesige neue 380 kV Kabeltrassen von 63 Metern Höhe quer durch Ostfriesland geschlagen werden müssen, um den Strom abführen zu können. Wir zitieren aus der Ostfriesen Zeitung:
Ostfriesen-Zeitung 26.02.2004 (S. 11)
Drei Windparks vor der Küste haben grünes Licht
OFFSHORE - Gestern zwei weitere Genehmigungen erteilt
Ab 2006 sollen in einer ersten Phase 169 Riesen-Anlagen aufgestellt werden. Später sollen mehr als 500 Windenergieanlagen hinzukommen.
HAMBURG / BORKUM / DPA / SR - Neue Milliarden-Investition in deutsche Offshore-Windparks: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat gestern den Bau von zwei weiteren Windparks in der Nordsee vor den ostfriesischen Inseln genehmigt. Bislang hatte nur das Projekt "Borkum-West" des Leeraner Unternehmens Prokon-Nord eine Genehmigung.
Mit mehr als einer Milliarde Euro sollen nördlich von Borkum und Juist zunächst 157 Windenergieanlagen gebaut werden. "Beide Standorte erfüllen die notwendigen Voraussetzungen, dass weder die Sicherheit der Schifffahrt beeinträchtigt noch die Meeresumwelt gefährdet wird", sagte BSH-Präsident Prof. Peter Ehlers gestern in Hamburg.
Die Anträge hatten die Plambeck Neue Energien AG (Cuxhaven) und die Energiekontor AG (Bremen) gestellt.
Die Bauarbeiten sollen 2006, spätestens 2007 beginnen. Gegen die Windparks liegen Klagen bei Verwaltungsgerichten vor, die nach Ehlers' Einschätzung aber keine großen Erfolgsaussichten haben.
Die Energiekontor AG aus Bremen will in ihrem Projekt "Borkum Riffgrund West" etwa 50 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum in einer Wassertiefe bis zu 33 Metern zunächst 80 Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 250 bis 400 Megawatt bauen. Die Investitionssumme beträgt etwa 700 Millionen Euro.
Im Gebiet "Borkum Riffgrund" 34 Kilometer nördlich von Juist will die Projektgemeinschaft PNE2 Offshore mbH, ein Joint Venture von Plambeck und dem dänischen Unternehmen Energi E2 A/S, zunächst 77 Windenergieanlagen errichten. Dafür sollen 500 Millionen Euro ausgegeben werden.
Der bereits im November 2001 genehmigte Windpark Borkum-West, rund 40 Kilometer nördlich von Borkum, besteht in der Pilotphase aus zwölf Anlagen. Prokon-Nord hält einen Baubeginn im Mai 2005 oder 2006 für möglich. Im zwei bis drei Jahre später folgenden Ausbau sollen 196 Anlagen hinzukommen.
Wenn die drei Windparks in vollem Umfang verwirklicht werden, kommen insgesamt mehr als 670 Anlagen vor die ostfriesische Küste. Aber außerhalb der Sichtweite der ostfriesischen Inseln.
Die Firma Plambeck ist überzeugt davon, dass spätestens im Jahr 2007 die ersten Windenergieanlagen in der Nordsee stehen. Mit dem dänischen Partner "Energi E2 A/S" habe man einen finanzstarken und bei Offshore-Parks erfahrenen Partner, sagte gestern Plambeck-Sprecher Rainer Heinsohn: "Es gibt keine unüberwindbaren technischen Hindernisse."
Die Kabeltrasse für die drei Windparks steht fest: Der Strom wird über Norderney ans ostfriesische Festland fließen. |