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- unabhängiger Naturschutz für die Küste - |
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Offshore Nordergründe | |
Raumordnungsverfahren abgeschlossenDas "Raumordnungsverfahren mit integrierter Prüfung der Umweltverträglichkeit für den Offshore-Windpark Nordergründe" im Wattenmeer der Außenweser wurde von der Bezirksregierung Lüneburg mit der landesplanerischen Feststellung positiv abgeschlossen. Damit ist noch keine Bauzusage verbunden! Aber allein die landesplanerische Feststellung im Wattenmeer in einem "Feuchgebiet von internationaler Bedeutung" in unmittelbarer Nähe des "Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer" (EU-Vogelschutzgebiet) ist ein Skandal! Es wird wieder einmal deutlich, welchen Stellenwert fachlicher Naturschutz vor Betreiberinteressen hat. Bei Amtsantritt der neuen CDU-FDP Landesregierung war man noch von near-shore Anlagen abgerückt, das ist offensichtlich nun anders. Es bleibt abzuwarten, ob die anerkannten Naturschutzverbände in Niedersachsen, dreizehn an der Zahl, nicht nur die Lippen spitzen, sondern auch laut pfeifen. Zunächst wäre ja eine EU-Beschwerde erfolgversprechend, bei konkreten Baugenehmigungen auch ein Verbandsklage. Anzeiger für Harlingerland 18.12.2003 (S. 10) Jeversches Wochenblatt 18.12.2003 (S. 11) Windriesen in der Außenweser OFFSHORE-WINDKRAFT - Grünes Licht für Nordergründe VON HANS DRUNKENMÖLLE UND DEN AGENTUREN WANGEROOGE / LÜNEBURG - Trotz starker Proteste hat die Bezirksregierung Lüneburg grünes Licht für den Bau des Offshore-"Windparks" Nordergründe gegeben: In der Wesermündung zwischen Wangerooge und Cuxhaven dürfen bis zu 25 Windenergieanlagen mit jeweils bis zu fünf Megawatt Nennleistung und einer Höhe von maximal 170 Metern errichtet werden. Nach Angaben der Bremer Energiekontor AG, die den "Windpark" betreiben will, sollen die Anlagen in den Jahren 2005/2006 in Betrieb gehen. Das Problem sei noch die Größe der Anlagen: "Die stehen bisher noch nirgends", sagte Firmensprecher Martin Bretag. Im Frühjahr 2004 würden die ersten Prototypen vorgestellt. Die Zustimmung zu diesem "Windpark" habe nur erteilt werden können, weil anfängliche Planungen reduziert worden seien, sagte ein Sprecher der Bezirksregierung Lüneburg. Ursprünglich hatte die Energiekontor AG im Bereich des Leuchtturmes Roter Sand bis zu 70 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 265 Megawatt errichten wollen. Der Offshore-"Windpark" Nordergründe soll auch dazu dienen, Erfahrungen für weitere auf hoher See geplante Anlagen zu sammeln. Unterdessen halten die Proteste gegen das Projekt an. Die Umweltstiftung WWF in Bremen erklärte gestern, Nordergründe am Rande des Nationalparkes Wattenmeer gehöre aus ökologischen Gründen "zu den denkbar schlechtesten Standorten" für einen wünschenswerten naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windenergie. Mit ihrer Entscheidung habe die Bezirksregierung "ein katastrophales Signal" gesetzt. In einem Gutachten hatte das Oldenburger Planungsbüro IBL - wie berichtet - auf zum Teil erhebliche Umweltauswirkungen des Vorhabens hingewiesen. So werde u.a. ein bedeutsames Nahrungs-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Stern- und Prachttaucher gefährdet, hieß es. Auch Seehunde und Schweinswale müssten mit Beeinträchtigungen rechnen. Fischer fürchten um ihre Existenz bei Einschränkungen der Fanggründe und fordern geschützte Nutzungsflächen für die Küstenfischerei. Der Fachverband Segeln im Kreis Friesland kritisiert einen "schwerwiegenden Eingriff in die Natur" und fürchtet um die Leichtigkeit der Schiffsverkehrs. |
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