Investitionsdruck der Windlobby wandelt CDU Standpunkte
Was zunächst aufhorchen ließ, nämlich die Position der
CDU in Niedersachsen, keine Windkraftwerke im küstennahen Berich
zuzulassen, entpuppte sich unabgestimmter Schnellschuss des Herrn Lutz
Stratmann, bis vor kurzem als neuer Landesumweltminister im Gespräch.Der
Schnellschuss ging nach hinten los. Der Investitionsdruck der Windlobby
lässt auch die CDU geltendes Naturschutzrecht vergessen, und Herr
Stratmann wird auch nicht mehr der neue Umweltminister sein. Sogar Herr
Tschimpke vom NABU in Niedersachsen äußerte sich zum ersten
Mal kritisch zu near-shore Plänen, das lässt hoffen!
Ostfriesen-Zeitung 13.02.2003 (S. 14)
"Kein Windpark vor Inseln"
lni/sr Borkum/Hannover. Mit der neuen CDU-Regierung in Niedersachsen
soll es keine Offshore-Windparks innerhalb der 12-Seemeilen-Zone geben.
Das sicherte der designierte niedersächsische Umweltminister Lutz
Stratmann (CDU) der scheidenden CDU-Landtagsabgeordneten Hedwig Pruin
(Ihrhove) in Hannover zu. Nach Angaben von Pruin hat sich auch der Hauptgeschäftsführer
des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Olaf Tschimpke, gegen inselnahe
Windparks ausgesprochen.
Es gibt drei konkrete Projekte für Windparks in Sichtweite der Inseln:
vor Borkum, vor Langeoog und östlich von Wangerooge. Aber nur der
Windpark westlich von Wangerooge ("Nordergründe") hatte
zuletzt noch realistische Chancen auf eine Verwirklichung besessen.
Nordwest-Zeitung 15.02.2003
Borkum will Windkonferenz in anderer Runde
Neue Landesregierung sollte dabei sein - Wulff nicht generell gegen küstennahe
Standorte
lai/lni Borkum/Emden. Die Stadt Borkum hat bei der Bezirksregierung Weser-Ems
beantragt, eine für den 12. März geplante Konferenz über
einen inselnahen Windpark auszusetzen. An einem neuen Termin sollte dann
die künftige niedersächsische Landesregierung teilnehmen, sagte
gestern ein Sprecher der Inselkommune. Borkums Stadtdirektor Gerhard Müller
verwies in dem Antrag auf, die Zusicherung der neuen Landesregierung,
keine Windkraftanlagen innerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone zuzulassen.
Der designierte Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) rückte
inzwischen Äußerungen des Oldenburger Landtagsabgeordneten
Lutz Stratmann (CDU) zurecht. Stratmann, der als nächster Umweltminister
gehandelt wird, hatte einen Verzicht auf Windkraftanlagen in der Zwölf-Meilen-Zone
angekündigt. Nach Angaben von Wulff wird die neue CDU/FDP-Landesregierung
den Bau der Windräder im küstennahen Areal nicht generell ablehnen.
Allerdings müssten die berechtigten Interessen von Insulanern, Anliegern
und der Tourismusbranche beachtet und ernst genommen werden. Jeder geplante
Standort in der Zwölf-Meilen-Zone werde genau überprüft,
kündigte Wulff an.
Insgesamt 44 Windkraftanlagen plant das Unternehmen Enova Energiesysteme
GmbH & Co. KG aus dem ostfriesischen Bunderhee für den Windpark
"Offshore-Riffgat" vor Borkum. Entscheidend seien Gutachten,
etwa die Umweltverträglichkeitsprüfung, sagte Geschäftsführer
Helmuth Brümmer. "Die Windkraftanlagen sind aus 15 Kilometern
Entfernung zwar zu sehen, aber nur als kleine Objekte. Wir planen die
Anlagen mit einer unauffälligen Oberfläche zu versehen. Die
Gutachten dauern ein bis zwei Jahre und müssen abgewartet werden." |