Watten-Rat

Ost-Friesland

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Startseite > Windenergie > Artikel Nr. 102 (Juli 2008)

Wer ist Matthias Groote (SPD)?

Enercons Mann in Brüssel?

Herr Groote, Jahrgang 1973, geboren in Leer, ist ein Schnellstarter, vermutlich vom Wind aus der Aurich Windkraftschmiede Enercon beflügelt. Er ist nicht nur Vertriebsingenieur, sondern auch seit 2005 Mitglied des Europäischen Parlamentes und Mitglied der SPD, fürwahr eine Karriere. Herr Groote schützt in Brüssel das Klima als Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen und im nichtständigen Ausschuss Klimawandel. Er setzt sich für Bio-Treibstoffe, Windkraftanlagen und Elektroautos ein. In der neueren Berichterstattung wird verschwiegen, dass er Enercon-Mitarbeiter ist, dass erfährt man beim Googeln auf der WebSeite der SPD-Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion. Dort bejubelt er die staatliche Zwangsabgaben für alle Stromkunden, die im Erneuerbaren Energiengesetz festgeschrieben sind, als "wunderbares Gesetz", wunderbar aber nur für die Betreiber von Windkraftanlagen, die sich gerade durch ihre Lobbyisten in Berlin ihre Einspeisevergütung vom 9ct auf 15 ct gesetzlich erhöhen ließen, sich also die Gesetze selber machen.

Der SPD-Unterbezirk Aurich, dem Matthias Groote angehört, forderte unlängst in seiner Resolution "eine ökologische, bezahlbare Energiepolitik. Die flächendeckende Energieversorgung sollte laut SPD zum größten Teil aus regenerativen Energien bestehen – sowohl im Kreis Aurich als auch in Europa." Und wer produziert in Aurich Windkraftanlagen: Enercon! Aber den Auricher Genossinnen und Genossen ist in ihrer lokalpatriotischen Energieromantik offenbar entgangen, dass Windkraft nur in ein stabiles Stromnetz, das durch verlässlich produzierende Wärmekraftwerke stabil gehalten wird, eingespeist werden kann: eine Additiv- und keine Alternativenergie.

Das freut aber den Enercon-Chef Aloys Wobben, dessen Auftragsbücher mit diesem "wunderbaren Gesetz" noch voller werden, jeder Stromkunde bezahlt schließlich die Rechnung. Nicht nur für den teuren Strom, sondern auch für die Landschaftsverschandelung, neue Hochspannungsleitungen und neue Gas- oder Kohlekraftwerke zur Pufferung der unsteten Windenergie.

Matthias Groote hat Garrelt Duin, der aus Emden kommt, in Brüssel "beeerbt"; der macht jetzt für die SPD Bundes- statt Europapolitik. Seit 2005 ist Duin Mitglied des Deutschen Bundestages und hier seit Mai 2006 Beauftragter der SPD-Bundestagsfraktion für Industriepolitik, und im Seeheimer Kreis (der sich erklärtermaßen nicht an die "sozialdemokratische Traditionen klammern" will) mischt er ebenfalls in leitender Position mit. Duin macht sich für die Ems-Vertiefung und die Aufspülung von Ems-Schlick im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer stark; sein Parteigenosse Saathoff ist Bürgermeister in der Krummhörn und möchte gerne mit dem Schlick einen Badestrand ohne lästige Nationalparkauflagen einrichten. Die Fläche soll, wenn es klappt, dann aus dem Nationalpark "entlassen" werden.

Duin wiederum rückte seinerzeit nach dem Tod von Günther Lüttge (SPD) aus Ihlow ins Europäische Parlament nach. Das sind die "sozialen" und "demokratischen" ostfriesischen Polit-Connections, die mit dafür sorgen, dass die Ems weiter zerstört wird oder sich die Windpark-Geschwüre ins Land oder in die Nordsee fressen, ohne Rücksicht auf EU-Richtlinien und Landschaftsverluste.

Wir zitieren:

Auszug aus dem NEWSLETTER DER LANDESGRUPPE NIEDERSACHSEN IN DER SPD-BUNDESTAGSFRAKTION (16. September 2005)

Für Matthias Groote von ENERCON ist das EEG ein "wunderbares Gesetz". Es garantiert eine feste Einspeisevergütung für den erzeugten Strom. Gleichzeitig sorgt es durch die Degression bei der Vergütung für einen hohen Innovationsdruck. Die Hersteller würden immer effizientere Windkraftanlagen entwickeln. "Deutsche Windkraftanlagen sind ein Exportschlager. ENERCON hat rund 6.000 Mitarbeiter, im gesamten Bereich der Windenergiebranche sind es in Deutschland 62.500 Beschäftigte, Tendenz zunehmend", so Groote.

Auszug aus der WebSeite von Matthias Groote:

Rationaler Ansatz beim Einsatz von Biotreibstoffen

Der Umweltausschuss im Europäischen Parlament hat mit großer Mehrheit eine Stellungnahme zur Richtlinie für erneuerbare Energien angenommen. Die Stellungnahme beschränkte sich hauptsächlich auf den Teil erneuerbare Energien im Verkehrssektor.

Matthias Groote: "Wir haben einen guten Mittelweg gefunden, der den Einhalt von Nachhaltigkeitskriterien mit mehr Energiesicherheit kombiniert. Die großen Bedenken bezüglich der Biotreibstoffe haben wir in die Beschlussfassung mit aufgenommen."

Eine Mehrheit der großen Fraktionen hat sich dafür ausgesprochen, dass es eine Staffelung des Einsatzes von erneuerbaren Energien im Verkehrssektor geben soll. Vier Prozent in 2015 und acht bis zehn Prozent bis 2020, wobei letzteres Ziel erst in 2015 endgültig beschlossen werden soll.

"Das zehn Prozent Ziel ist kein Ziel für Biotreibstoffe, es ist ein Ziel für erneuerbare Energien im Verkehrssektor. Da spielen Elektro- und mit Wasserstoff betriebene Autos genauso eine Rolle wie Biotreibstoffe, sofern die Energie aus erneuerbaren gewonnen wird.

Auszug Wikipedia:

Ausbildung/Beruf

Im Jahr 1990 machte Groote den Realschulabschluss an der Kreisrealschule in Westrhauderfehn. Seit 1991 ist er freier Mitarbeiter in der Redaktion des Fehntjer Kurier. Von 1991 bis 1995 machte er eine Berufsausbildung zum Industriemechaniker bei der Deutschen Bahn AG im Ausbesserungswerk Leverkusen-Opladen. 1995 war er als Industriemechaniker im Anlagenbau tätig und 1995/96 leistete er den Zivildienst beim Deutschen Roten Kreuz.

Zwischen 1996 bis 1998 machte Groote eine Weiterbildung zum Maschinentechniker-Betriebstechnik. Von 1998 bis 2005 studierte er an der Fachhochschule Wilhelmshaven mit Abschluss Diplom-Wirtschaftsingenieur und absolvierte zwischen 2001 und 2003 eine Zusatzqualifikation zur Fachkraft für Arbeitssicherheit an der Fachhochschule Wilhelmshaven. Seit 2005 ist er als Vertriebsingenieur tätig.

Ostfriesen Zeitung, 03. Juli 2008:

Auricher SPD schlägt Matthias Groote als Kandidaten vor

POLITIK Die Delegierten des Unterbezirks möchten, dass er bei der Europawahl im Juni 2009 antritt

Verabschiedet wurde bei der Konferenz am Sonnabend im Bürgerhaus Ihlowerfehn eine Resolution zur Energiepolitik des Kreises.

VON CARMEN LEONHARD LANDKREIS - Als "Kandidaten zum Anfassen" pries Hilda Christians, Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Aurich aus Loquard, bei der Delegiertenkonferenz in Ihlowerfehn den Ostrhauderfehner Matthias Groote an. "Man darf ja nicht sagen ,altbewährter‘, er ist ja noch so jung." Dass die Delegierten des Unterbezirks Aurich sehr zufrieden sind mit der Arbeit des erst 34-jährigen Europaabgeordneten, zeigte sich bei der Abstimmung: Groote wurde einstimmig als Kandidat für die Europawahl im kommenden Jahr vorgeschlagen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

"Lasst uns für ein gutes Wahlergebnis kämpfen und, fast noch wichtiger, für eine gute Wahlbeteiligung", appellierte Matthias Groote an die Anwesenden. Matthias Groote war im Jahr 2005 als Nachrücker für Garrelt Duin in das Brüsseler Parlament eingezogen. Er muss sich im Juni 2009 seiner ersten Direktwahl stellen. Entschieden wird über seine Kandidatur in der Bezirksdelegiertenkonferenz am 20. Septem- ber in Oldenburg. Mit den Stimmen der Auricher Delegierten kann er rechnen.

[...]

Neben der Europawahl ging es bei der Delegiertenkonferenz im Bürgerhaus auch um die Umweltpolitik. Einstimmig verabschiedet wurde eine Resolution zur ökologischen Energiepolitik [...]. Matthias Groote, der im Umweltausschuss des EUParlaments tätig ist, begrüßte dies. Es sei ein richtiges Signal. Der Klimawandel, so Groote, bringe Gefahren mit sich, aber auch Chancen. Er sprach den Windkraftanlagenbau in Ostfriesland an, der Arbeitsplätze und Wohlstand bringe.

Die Resolution

Der SPD-Unterbezirk Aurich fordert in seiner Resolution eine ökologische, bezahlbare Energiepolitik. Die flächendeckende Energieversorgung sollte laut SPD zum größten Teil aus regenerativen Energien bestehen - sowohl im Kreis Aurich als auch in Europa. Ein Energie-Sozialtarif für bedürftige Menschen soll eingeführt werden. Am Ausstieg aus der Atomenergie wird festgehalten. Es soll in Technologien investiert werden, um Kohlekraftwerke "sauberer" zu machen. [...]

 
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