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Offshore-Windpark nach Mühlenbruch stillgelegt

Erste Fehlerdiagnose: Menschliches Versagen

Fredericia/Esbjerg

Stolz meldet der dänische Energiekonzern Eltra in seiner neuesten Konzernzeitschrift "Eltra magasinet", dass die ersten 30 Windmühlen im größten Offshore-Windpark der Welt Strom produzieren, da wurden jetzt alle laufenden Windkraftanlagen vom Vestas-Typ V 80 stillgelegt. Ein noch in der Testphase laufender Prototyp dieses Typs hatte sich bei einer Windgeschwindigkeit von nur fünf bis acht Meter in der Sekunde (Windstärke vier) selbst zerlegt.

Die Zwei-Megawatt-Mühle V 80 ist relativ neu auf dem Markt. 80 der Windkraftanlagen sollen gut 15 Kilometer nordwestlich der dänischen Hafenstadt Esbjerg bis zum Jahresende Strom produzieren. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, ist noch nicht sicher, denn erst wollen die zuständigen Vestas-Ingenieure den Grund für die Havarie herausfinden.

Die Test-Mühle in Tjaerreborg bei Esbjerg rotierte bei dem schwachen Wind immer schneller, so dass die Fliehkraft schließlich an allen drei Flügeln zerrte. Ein Flügel zerbracht, bei den beiden anderen wurde das Laminat derart beschädigt, dass Teile herausgerissen wurden. Die Meldung von dem Mühlenunfall ließ in Dänemark die Vestas-Aktien um sechs Prozent purzeln, da das Unternehmen bereits vorher schon einmal Probleme mit dem Typ V 80 gehabt hatte. Im Laufe des Tages normalisierte sich der Aktienkurs allerdings wieder, zumal der Windparkbetreiber Elsam mitteilte, dass er trotz des Vorfalls von keinem nennenswerten Verzögerungen ausgehe.

Brancheninsider schätzen, dass durch den Schaden an dem Prototyp und möglichen Nachbesserungen an den bereits ausgelieferten V 80 dem Unternehmen ein Schaden von etwa 100 Millionen Kronen (rund 15 Millionen Euro) entstehen könnte. Gestern teilte Andreas Eichler von Vestas Deutschland auf Anfrage mit, dass vermutlich der Fehler gefunden sei. Demnach hätten Techniker Ende Oktober die Mühlenrechner falsch justiert. Nach Einschätzung Eichlers menschliches Versagen.

Nordfriesland Tageblatt, 06.11.2002

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