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Trittin und die Windkraft
Pressemitteilung 11. September 2005 Nr. 12/2005
Nüchterne Zahlen belegen: Windkraft ein teures Auslaufmodell
Emden-Wybelsum. Der Wattenrat Ost-Friesland nimmt Stellung zu der tatsächlichen Leistung der Windenergie, die oft von den völlig überzogenen Leistungsdaten der Windkraftindustrie, der Politik und der Betreiber abweicht. Zunächst: Die durchschnittliche Auslastung eines Windrades ist abhängig vom jeweiligen Standort, nüchterne Zahlen liefern ein ganz anderes Bild von der Leistungsfähigkeit der Windkraft.
Die Energieeffizienz der Windkraftanlagen, und damit entsprechend die Auslastung an der Küste, betrug im Jahr 2003 nur 16 (!) Prozent von 8760 möglichen Jahresstunden. Also speiste die Windkraft nur an 1401 Stunden im Jahr nennenswert ins Netz ein, völlig unregelmäßig über das Jahr verteilt, völlig ungeeignet für eine auch nur annähernd ausreichende "Versorgung". Ein stillgelegtes Gaskraftwerk in der Nähe von Emden soll z.B. als "Schattenkraftwerk" wieder in Betrieb gehen, um die Netzstabilität für den steigenden Windstromanteil zu sichern. Bundesweit waren es bei der Windkraft sogar nur 14,3% der möglichen Betriebsstunden bei ca. 16.600 MW installierter Leistung. Der Offshore-Betrieb von WKA soll nun der Rettungsanker für eine Energiequelle werden, die schon Onshore ökölogisch eine "Luftnummer" ist! Für die Nordsee sind schon an die 67.000 MW und für die Ostsee 70.000 MW beantragt.
Die Firma Enercon hat als führender Hersteller in den letzten Jahren neue Anlagentypen wie die E66, E70 und auch die E112 mit 4,5 MW Nennleistung für den Offshore-Betrieb entwickelt. Letztere soll laut Betreiber und Hersteller an der Küste 15 Mio KW im Jahr erzeugen, das entspräche einer Auslastung der Nennleistung von nahezu 40%. Im System des "Instituts für Solare Energieversorgungstechnik" (ISET) werden bisher als größte Anlagen drei E 66 erfasst. Für 2003 am Standort Haverlah-Steinlah wurde ein Kapazitätsfaktor von 16,42% angegeben, für Göttingen-Geismar 8,95% und für Emden führend 26,59%.
Alle diese Zahlen sind jedoch weit von der von der Windenergiebranche prognostizierten angeblichen "40 %" Auslastung entfernt!
Seit 2002 sind mehrere Prototypen der neuen Anlagen in Betrieb gegangen; reelle Produktionszahlen sind jedoch niemals veröffentlicht worden und auch nicht zu erhalten. Allein aus dieser Tatsache lässt sich schließen, dass der "prophezeite" Wert nicht annähernd erreicht worden ist, sonst hätte man darüber ausführlich und selbst bestätigend berichtet! Das Fehlen der Daten legt den begründeten Verdacht nahe, dass die Windkraft technisch am Ende des Machbaren ist und dass es keine Anlagentypen geben wird, die für eine ausgeglichene Ökobilanz tatsächlich sinnvoll wären.
Schon der Sachverständigenrat für Umweltfragen, ein Bundesorgan von Fachleuten, hatte aktuell empfohlen, nur noch effiziente Kraftwerkstechnologie zu entwickeln bzw. zu fördern. Die Windkrafttechnologie hat sich von der Ökobilanz her als teuerer Flop erwiesen. Niederländische Fachleute haben ermittelt, dass sich Offshore-Windparks bei dem bisherigen Kapazitätsfaktor von höchstens 32% zu einem Milliardenschaden für die Volkswirtschaft entwickeln werden, wenn weiterhin Steuerabschreibungen und zinsgünstige Kredite in der bisherigen Form gewährt werden. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) muss in dieser Hinsicht drastisch überarbeitet werden!