Wattenrat

Ost-Friesland

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Exxon will sprengen

Pressemitteilung  18. Mai 2005  Nr. 08/2005

Explorationssprengungen: ExxonMobil will in der Krummhörn/LK Aurich sprengen, Wattenrat: Nicht vereinbar mit EU-Vogelschutz- und FFH-Richtlinie.

Die Firma ExxonMobil Production GmbH in Hannover will im westlichen Landkreis Aurich (Krummhörn) auf dem Festland und im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (Pilsumer Watt) seismische Untersuchungen durchführen. Auf den Erdgasfeldern Greetsiel und Uttum werden bisher nicht erschlossene Erdgasvorkommen vermutet.

Durch die mit den seismischen Untersuchungen verbundenen Sprengungen (Sprengseismik) muss mit erheblichen Störungen und Beeinträchtigungen von Wat- und Wasservögeln in ihren Rast- und Nahrungshabitaten im Watt gerechnet werden, die Störungdauer wird mit 50- 60 Tagen zu Grunde gelegt. Die Gebiete müssen zudem mit schwerem Gerät befahren werden. Es sollen mehrere Tonnen Sprengstoff zum Einsatz kommen. Das Sprengprogramm soll im Juli 2005 beginnen.

ExxonMobil hat bei der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven mit Schreiben vom 04. April 2005 eine Befreiung von den Vorgaben des Nationalparkgesetzes beantragt.

Die Sprengbereiche liegen in den EU-Vogelschutzgebieten "V03 Westermarsch", "V04 Krummhörn" und "V09 Ostfriesische Meere" und tangieren das Naturschutzgebiet Leyhörn an der Leybucht. Der Wattenrat Ost-Friesland hält das Vorhaben der Fima ExxonMobil daher für nicht vereinbar mit den EU-Richtlinien "Natura-2000".

Die Verträglichkeitsprüfung wurde von der Firma ecoplan (Linders/Sander) in Leer durchgeführt. Ecoplan geht von einer "flächendeckenden Beeinträchtigung" der Brut- und Rastgebiete aus (ecoplan: Naturschutzfachliches Gutachten zur Verträglichkeit seismischer Untersuchungen im Bereich Leybucht/Krummhörn).

 
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