Gartenvögel bringen Adressmaterial
Der Naturschutzbund Deutschland mit seiner Geschäftsstelle in Oldenburg
macht mal wieder richtigen Naturschutz, für die Gartenbesitzer Wer
nun tatsächlich meint, es handele sich um eine Maßnahme des
Naturschutzes, muss wohl ziemlich blauäugig oder vielleicht sogar
naiv sein.
Der Erkenntnisgewinn ist zunächst gewaltig: Nun wissen wir endlich,
dass in niedersächsischen Gärten Amseln, Singdrosseln oder Meisen
brüten. Wer hätte das gedacht? Über die tatsächlichen
Artenkenntnisse der Beobachter sagt das allerdings nichts.
Der positive verschleierte Haupteffekt des rührigen NABU-Geldbeschaffers
Rüdiger Wohlers in Oldenburg: Garantiert bekommt der NABU nun jede
Menge Adressen potenzieller "Kunden", die man mit Spendenmailings
auf Hochglanzpapier oder Beitrittsformularen beglücken kann. Es verdient
die Werbeindustrie, für den NABU fällt auch noch etwas ab, immerhin
ist der NABU-Niedersachsen hoch verschuldet und hat das Geld wohl dringend
nötig. Ob es "der Natur" nützt, ist sehr fraglich.
Es lenkt aber so herrlich von den tatsächlichen Naturschutzproblemen
im Lande ab, zu denen man vom NABU in Niedersachsen nichts mehr hört.
Der NABU-Funktionärsnaturschutz bewegt sich auf dem Niveau von Adressenhändlern,
die mit Preisausschreiben locken. Das sollte den rührigen ehrenamtlichen
Naturschutzstreitern beim NABU zu denken geben.
Nordwest-Zeitung 28.05.2003
Riesige Resonanz auf Gartenvogel-Aktion
NATURSCHUTZBUND Heiße Telefonleitung
OLDENBURG / SU - Die "Stunde der Gartenvögel" schlägt
morgen, am Himmelfahrtstag, von 9 bis 10 Uhr. Wie berichtet, hat der Naturschutzbund
(Nabu) zu dieser Aktion aufgerufen, bei der Bürger die Vögel,
die sie während dieser Zeit im Garten oder auf dem Balkon beobachten,
auf Teilnahmebögen notieren und die dann dem Nabu schicken sollen.
Angeschoben und koordiniert wird die Aktion in der Oldenburger Nabu-Geschäftsstelle,
und da laufen die Telefone heiß.
Bis zu 580 Anrufe täglich registrierten Geschäftsführer
Rüdiger Wohlers und sein Team. "Allein für Oldenburg haben
wir schon 27.500 Teilnahmebögen ausgegeben", ist er selber ganz
erstaunt über die Resonanz. Auch wer keinen Meldebogen ergattert
habe, könne mitmachen und gewinnen, so der Nabu-Geschäftsführer:
Mitteilungen über die beobachteten Vögel nähmen die Mitarbeiter
morgen zwischen 10 und 18 Uhr unter Tel. 2 56 00 und 408 68 96 an. Als
Hauptpreise winken eine Reise nach Cornwall und eine nach Mecklenburg-Vorpommern.
Teilnahmebögen auch unter www.nabuoldenburg.de
Nordwest-Zeitung 30.05.2003
Nabu-Aktion: Alle Vöglein sind schon da
OLDENBURG / LS - Amsel, Singdrossel und Star kommen offenkundig in den
Gärten in Niedersachsen am häufigsten vor, gefolgt von Haussperling,
Kohl- und Blaumeise. Dies lässt sich aus mehreren hundert Anrufen
schließen, die der Naturschutzbund Deutschland zu seiner Aktion
"Die Stunde der Gartenvögel" bereits gestern entgegennahm,
berichtete der Oldenburger Nabu-Geschäftsführer Rüdiger
Wohlers. Der Nabu hatte dazu aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel
im eigenen Garten zu zählen und zu bestimmen. Es seien auch, so Wohlers,
bemerkenswerte Arten gemeldet worden, wie etwa Schwarzspecht, Kuckuck,
Teichrohrsänger, die seltene Beutelmeise oder die Dorngrasmücke.
Auch Kuriositäten wurden gemeldet, etwa die gemeinsame Brut von Zaunkönig
und Amsel in einem Nistkasten. Die vollständige Auswertung der Aktion
wird noch dauern, der Nabu hatte 125.000 Meldebögen verschickt, davon
allein 42.000 in Weser-Ems.
Hunte Report 29.05.2003 (S. 1) A3
Eine Region im "Vogel-Fieber"
Oldenburg (lur). Am morgigen Himmelfahrtstag führen in Niedersachsen
eine Stunde lang Hobby-Ornithologen das Regiment. Der Naturschutzbund
Deutschland (NABU) hatte dazu aufgerufen, zwischen 9 und 10 Uhr Vögel
in den heimischen Gärten zu beobachten. 120.000 Teilnahmebögen
wurden gedruckt. Doch die Nachfrage sprengt alle Erwartungen. Allein in
Oldenburg wurden über 27.000 Stück verteilt - ein riesiger Erfolg!
Mehr dazu auf Seite 2.
Hunte Report 29.05.2003 (S. 2) A4
Unsere Telefone stehen nicht still
Von Lutz Rector
Oldenburg. In seiner zehnjährigen Amtszeit als hauptamtlicher Geschäftsführer
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) im Oldenburger Land hat Rüdiger
Wohlers schon einiges erlebt. Doch das, was nach dem Bekanntwerden der
Aktion "Die Stunde der Gartenvögel" passierte, konnte auch
er kaum fassen. 10.000 Teilnahmeblätter lagen in der Geschäftsstelle
bereit. Sie waren in Windeseile vergriffen Gleiches gilt für die
Nachbestellung von nochmals 10.000 Exemplaren. Inzwischen haben sich mehr
als 27.500 Teilnehmer angemeldet!
Mit der "Stunde der Gartenvögel" soll am morgigen Donnerstag
der aktuelle Vogelbestand in Oldenburg und umzu statistisch erfasst werden.
Zwischen 9 und 10 Uhr sollen die Teilnehmer beobachten, welche Vögel
in welcher Zahl den heimischen Garten bevölkern (der HR berichtet).
"Die Idee stammt aus Großbritannien und sollte bei uns eigentlich
nur einmal getestet werden", erklärt Wohlers. Schon der Test
verdient die Note 1. "Ich bin selbst überrascht, wie gut diese
Aktion angenommen worden ist. Man muss, bedenken, dass wir gerade einmal
eine Vorlaufzeit von acht Tagen hatten. Normalerweise werden Kampagnen
dieser Art über Wochen und Monate vorbereitet. Wäre das hier
auch der Fall gewesen, "hätten wir wahrscheinlich noch viel
stärkere Beteiligung gehabt."
Doch auch die jetzige Resonanz treibt die NABU-Mitarbeiter bereits an
die Grenzen des Machbaren. "Die Telefone stehen nicht still, weil
es immer wieder Interessenten gibt, die unsere Teilnahmebögen bestellen
möchten: Die Aktion läuft ja bekanntlich in ganz Niedersachsen.
Landesweit sind knapp 120.000 Formulare verteilt worden, rund 25 Prozent
davon alleine von uns, einfach unglaublich", freut sich der Geschäftsführer.
"Alle Mitarbeiter sind derzeit voll eingespannt und kümmern
sich ausschließlich um diese Aktion."
Am gestrigen Nachmittag konnte die Geschäftsstelle gerade noch 400
Teilnahmeblätter bereitstellen. "Aber das ist absolut das Ende
der Fahnenstange. Wenn die weg sind, sind sie weg. Und das wird mit Sicherheit
bis heute Abend der Fall sein!"
Wer aber Morgen noch mitmachen möchte, und noch keinen Meldebogen
hat, muss nicht verzweifeln. Am heutigen Mittwoch stellt der NABU den
bebilderten Bogen ins Internet. Er ist unter www.nabu-oldenburg.de ganz
einfach herunter zu laden. Am morgigen Himmelfahrtstag werden dann unter
0441/25600 und 0441/4086896 zwei Telefon-Hotlines freigeschaltet, unter
den zwischen 10 und 18 Uhr die einzelnen Beobachtungen und Meldungen durchgegeben
werden können.
Neben dem durchschlagenden Erfolg dieser Aktion hat die Kampagne laut
Wohlers noch etwas Gutes: "Viele Menschen beschäftigen sich
das erste Mal mit unserer hiesigen Vogelwelt. Es ist schon erstaunlich,
wie wenig vertraut gerade die jüngeren Leute damit sind. Aber dieses
Thema wird eben in der Schule kaum behandelt. Insofern hat die ganze Aktion
auch einen hohen, pädagogischen Effekt!"
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