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Außenems noch tiefer baggern?  

Fass ohne Boden: Noch mal eine Emsvertiefung?

Ein Fass ohne Boden ist die Vertiefung der Außenems. Politiker und Autobauer unterstützen diesen Wahn, der den Steuerzahler bisher Millionenbeträge kostete und weitere gigantische Summen kosten wird. Nach dem Zustand des geschundenen Flusses fragt kaum jemand. 8,50 sind nicht genug, man will wieder tiefer.

Ostfriesen-Zeitung 09.01.2004 (S. 9)

"Wir brauchen den einen Meter"

EMDER HAFEN - Firmen bezahlen 50.000 Euro teures Gutachten zur Emsvertiefung

Der Reeder Frank Wessels sagt: "Es geht darum, ob wir bei den Großen mitspielen oder ob Emden ein Hafen für Küstenmotorschiffe wird."

VON HEINER SCHRÖDER

EMDEN - Die Emder Hafenwirtschaft macht die Zukunft des Hafens von der Vertiefung der Außenems um einen Meter abhängig. Gestern verkündete Dr. Jürgen Hinnendahl, Vorstand der Hafenförderungsgesellschaft, dass die Hafenbetriebe ein 50.000 Euro teures Gutachten in Auftrag gegeben haben, um den Nutzen der Emsvertiefung zu untersuchen.

"Es geht darum, ob wir bei den Großen mitspielen oder ob Emden ein Hafen für Küstenmotorschiffe wird", sagte der Gastgeber des Pressegesprächs, der Emder Reeder Frank Wessels. Der Hafen sei noch handlungsfähig, ergänzte Wilhelm Leeling von der Anker-Schifffahrtsgesellschaft. "Aber wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir Wachstumsraten nicht mehr ausschöpfen können. Wir brauchen den einen Meter."

Die Außenems zwischen Borkum und Emder Hafen erlaubt heute Schiffen mit einem Tiefgang von 8,50 Metern die störungsfreie Zufahrt. Gerade in den Wachstumsbranchen des Emder Hafens - Autos, Forstprodukte und Flüssigkreide werden die Schiffe nach Angaben der Hafenbetriebe aber immer größer.

Beschränkungen durch den Tiefgang könnten große Chancen zunichte machen. Hans-Wilhelm Wildebner, Geschäftsführer von Autoport Emden, hält es für möglich, den Autoumschlag des Emder Hafens in den kommenden Jahren um 50 Prozent zu steigern. Aber nur dann, wenn die Außenems vertieft werde. Wessels verglich daher die Bedeutung des Projekts Emsvertiefung mit dem Bau der Großen Seeschleuse vor 100 Jahren.

Die Stadt Emden und das Land Niedersachsen unterstützen das Vorhaben. Oberbürgermeister Alwin Brinkmann (SPD) und Ministerialrat Wolfgang Weber bezeichneten die Gutachten-Aktion der Emder Hafenbetriebe als wichtige Hilfe. Das Land hat zwar auch schon ein Gutachten in Auftrag gegeben, aber es klammert den Nutzen einer Vertiefung für Auto-Transporter und den RoRo-Verkehr aus. Das holt das Gutachten der Emder Hafenbetriebe nach.

"Wir sparen dadurch ein Jahr im Verfahren", meinte Weber. Kurzfristig sei mit einer Verwirklichung der Emsvertiefung dennoch nicht zu rechnen. Selbst wenn die Gutachten den Nutzen nachweisen, müssten sich weitere Untersuchungen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung anschließen. Außerdem sei ja bekannt, dass der Bund kein Geld habe, sagte Weber.

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