Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 326 (Dezember 2009)
Rückschau Juist: Otto-Leege-Pfad
Alles eine Nummer zu groß
Auf Juist soll Otto Leege geehrt werden. Otto Leege (1862-1951) war Lehrer auf Juist und gilt als "Vater des Memmert", der dafür sorgte, dass aus der ehemaligen Sandbank die Vogelinsel Memmert wurde. Dafür soll auf Juist der "Otto-Leege-Pfad" entstehen, mit einem gewaltigen "Torii", einem Zugangstor nach japanischer Architektur, das eigentlich Shinto-Schreine markiert.
Otto-Leege-Tor mit 5,75m Höhe x 6,45 m Breite, Foto: Privat
Der Juister Künstler Bernd Bunk zeichnet verantwortlich für das Projekt, das viele für eine Kopfgeburt und als Erinnerung an Otto Lege für völlig unpassend halten. Der Wattenrat zitiert aus einer Zeitungsmeldung, zitiert den Leserbrief des ehemaligen Vogelwarts der Insel Memmert, Reiner Schopf, und den Brief einer Insulanerin dazu.
Ostfriesischer Kurier, Norden, 17. Okt. 2009:
Sechs spezifische Gesichtspunkte sprechen für Juist als einen Kernort im Weltnaturerbe
Inseln und Küstenorte müssen eine Strategie entwickeln.
VON BERND F. K. BUNK Vorstand des Otto-Leege-Instituts
JUIST - Durch den Status "Wettnaturerbe" gewinnt das Wattenmeer eine nicht nur überregionale sondern eben Welt-Bedeutung. Es werden sich zunehmend Menschen auch von fern für das Gebiet interessieren und es besuchen. Wo bietet sich diesen Umwelttouristen ein sinnvoller Einstieg in das riesige Areal für ihre Erkundung?
Da die meisten Inseln von Sylt bis Texel sich das Ziel setzen werden, das Potenzial des Umwelttourismus für sich zu erobern, ist es wichtig, dass auch die Ostfriesischen Inseln und Küstenorte eine Strategie entwickeln, um an diesem "Wettbewerb" erfolgreich teilzunehmen. Am Beispiel Juist soll aufgezeigt werden, [...]
Tradition des Naturschutzes
Juist hat eine nachweisbare Tradition des Naturschutzes von mehr als 100 Jahren. Damit kann der Insel eine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet zugesprochen werden. Otto Leege hat mit seinem Lebenswerk etwas so Großartiges geleistet, dass man mit Fug und Recht sagen kann, ohne seine kämpferische Leistung für den Naturschutz würde es heute das Weltnaturerbe Wattenmeer nicht geben. Dies wird mit entsprechendem Nachdruck am Goldfischteich mit dem ökologisch-künstlerischen Inselpfad herausgestellt. Hier bildet das Otto-Leege-Tor mit der erklärenden Schutzhütte einen Mittelpunkt im Weltnaturerbe. Aus diesem Grund hat das Tor seine Größe und handwerkliche Meisterleistung erhalten.
Hier auf Juist wird über die deutschen Landesgrenzen hinaus ein Zeichen dafür gesetzt, dass Otto Leege Gründer des Umweltschutzes an der Nordseeküste ist. Nach fast 20-jährigem Kampf erreichte Otto Leege, dass Memmert 1907 offiziell zur Vogelfreistätte erklärt wurde. 1907 wurde dann der Verein Jordsand gegründet, 1909 sind Norderoog und Trischen, 1912 Mellum, 1926 Sandplate Scharhörn und so weiter zu Vogelfreistätten und später zu Vogelschutzgebieten erklärt worden. Das Otto-Leege-Tor soll zeigen, dass Leege durch seine Arbeit und Leistung ein Tor in die Zukunft geöffnet hat, in der ein nachhaltiger und sensibler Umgang mit der Natur das Leben der Menschen bestimmen sollte.
Otto-Leege-Pfad
Mit der Absicht, ein Gesamtkunstwerk Otto-Leege-Pfad zu gestalten, wird, wenn der Versuch gelingt, ebenfalls ein umwelttouristischer Anziehungspunkt geschaffen. Auf diesem Inselpfad, der vom Watt über die verschiedenen Dünenformationen zum Strand führt, wird versucht, ein ökologisches Gesamtbild des dynamischen Systems Wattenmeer und Inseln zu erfassen und zu vermitteln. Dieser Pfad, ortsnah und doch einsam im Nationalpark gelegen, hat - bedingt durch die Schmalheit der Insel - exzellente Voraussetzungen, auf einer Strecke von zirka einem Kilometer einen Querschnitt durch die Besonderheiten des Weltnaturerbes Wattenmeer auch für ältere und behinderte Menschen zu zeigen.
Touristische Nutzung
Die Ortschaft Juist ist als Kernort des Weltnaturerbes auch aufgrund ihrer Siedlungsstruktur außerordentlich gut geeignet. Obwohl von dörflichem Charakter stehen doch eine große Zahl von Betten für Gäste zur Verfügung. Es können, da zu Tagungen oder anderen möglichen Umweltveranstaltungen genügend Infrastruktur zur Verfügung steht, qualitativ hochwertige Veranstaltungen für eine große Zahl von Interessenten angeboten werden. Zum Beispiel finden bereits in diesem Jahr die an diesem Wochenende zu Ende gehenden ersten Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit einer Vielzahl von Veranstaltungen auch auf Juist statt. Ökologie, Ökonomie, Naturkunde und Umweltpädagogik verbinden sich hier in idealer Weise. Zu beachten ist allerdings, dass bei der touristischen Nutzung der Landschaft strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden, damit sich die Entwicklungsbedingungen für Fauna und Flora nicht durch menschliche Eingriffe verschlechtern.
Geplante Wegeführung des Otto Leege Lehrpfads auf Juist (Änderung vom 1. November 2007)
Hinweisschild am Otto-Leege-Pfad, Foto: Privat
Ostfriesischer Kurier, Norden, 26. Okt. 2009, Leserbrief von Reiner Schopf Jakobsdorf:
Hat Otto Leege das verdient?
Otto Leege hat dokumentiert, wie die "Naturschutztradition" bis weit in die 1920er-Jahre aussah: Vogelmassaker mit Pulver und Blei als "Belustigung" für Einheimische und Badegäste. Den Rest besorgten die "Möweneiersammler". Unterstützt wurde Leege durch Insulaner kaum. Olle Kamellen? Ich habe 30 Jahre auf Memmert gelebt und auch die Kachelotplate und den Westteil Juists beobachtet. Von einem Problembewusstsein war auch in jüngster Vergangenheit nicht viel zu merken.
An der sandigen Salzwiesenkante im Westen Juists brüteten Seeschwalben und Regenpfeifer. Sie sind längst Opfer der dort üblichen Outdoor-Aktivitäten geworden: Anlanden von Sportbooten, Grillpartys, frei laufende Hunde, zeltende Paddler, Beiboot-Wettfahrten... "Großzügig" hat die Nationalpark-Verwaltung das Treiben in der Zone 1 durch eine "Befreiung" legalisiert.
Die Kegelrobben haben sich nicht wegen, sondern trotz dieser Art "Naturschutztradition" auf der Kachelotplate angesiedelt. Dazu zählen wohl auch die regelmäßigen Tiefflugübungen von Motorsegelflugzeugen über dem Sand. Es ist noch nicht sehr lange her, dass der Abschuss von Seehunden, Kormoranen und Eiderenten - alles "Schädlinge" - gefordert wurde. Die Gemeinde hat mehr als einmal mit dem "Austritt aus dem Nationalpark" gedroht, wenn ihr der Schutz lästig wurde.
Otto Leege hat schon in den 1930er-Jahren über den zunehmenden Fremdenverkehr geklagt. Was würde er heute, zum real existierenden Massentourismus sagen? Würde er ihn in " Umwelttourismus" umbenennen und sich einbilden, das Problem sei gelöst? Würde er drauf bauen, dass das Heer der Freizeithungrigen ganz sanft mit der Natur umgehen kann? Würde er die Dünenlandschaft mit einem "Gesamtkunstwerk, samt "Bernd-Bunk-Eigentor" verschönern? Inklusive Einsatz von schweren Maschinen und massiven Betonfundamenten? Kaum vorstellbar! Mit etwas mehr Bescheidenheit, ohne Dünen zu schädigen und ohne dass sich Bernd Bunk - in Personalunion Vorsitzender des Otto Leege Instituts, Juror und Projektleiter des Lehrpfads, "Kernort"-Erfinder und Künstler - selber ein Denkmal setzt, wäre man Otto Leege sicher gerechter geworden. Man möchte das alte Bild bemühen: Dass sich jemand im Grab umdrehen würde, wenn er wüsste, was in seinem Namen gemacht wird. Erst bekämpft und verachtet, nach seinem Tod instrumentalisiert, hat Leege das verdient?
Offener Brief von Hilta Depser-Moritz, 16.09.2009:
An den Leiter Nds.Nationalpark Wattenmeer
Herrn Peter Südbeck
Virchowstr.1
26382 -- Wilhelmshaven
betr.: unser Telefonat über das Projekt Otto-Leege-Pfad auf Juist
hier : Offener Brief
Sehr geehrter Herr Südbeck,
wie versprochen das Protokoll der Begehung des zukünftigen Lehrpfads durch Herrn Bunk und den Leiter des NP-Hauses Jens Heyken vom März 2007 anbei. Wie daraus hervorgeht, bestand Einigung zur Erstellung der Aussichtsplattform, sich auf die "erste Düne hinter der Gabelung Flugplatzstraße / Jaguarweg in östlicher Richtung" zu beschränken. Dort wäre der Eingriff in die Natur des Nationalparks minimiert worden.
Die Alternative, den "verhältnismäßig langen Weg durch den Nationalpark" von der Flugplatzstraße "an typischen Graudünen vorbei, wo in alten Kaninchenlöchern Brandenten brüten" neu zu schaffen wurde damals aus Naturschutzsicht und Kostengründen abgelehnt. Die später verfolgte Idee, den Eingriff in diese Dünenlandschaft doch zu wagen, ging davon aus, mit einem Holzbohlenweg, die Dünenkuppen, die überbrückt werden müssten, natürlich zu belassen, also ohne bodenverdichtendende Maßnahmen auszukommen.
Da das Otto-Leege-Tor mit 5,75m Höhe x 6,45 m Breite gigantische Maße bekommen hat und mit gewaltigen Mengen Zement einbetoniert wurde, besteht die Sorge, dass im Zuge der beantragten Baumaßnahme Otto-Leege-Lehrpfad weitere Bodenverdichtungen entstehen, sowie das Landschaftsbild des Nationalparks und die dort lebende Flora und Fauna nachhaltig beeinträchtigt werden.
Auch wenn eine Ausgleichsmaßnahme für den Otto-Leege-Lehrpfad schon bei der Ausschreibung benannt wurde, muss dem Nds. Naturschutz Gesetz nach § 28a zum Biotopschutz Folge geleistet werden, zumal nicht nur der geplante Lehrpfad angelegt, sondern noch zusätzliche Kunstobjekte aufgestellt werden sollen.
Ich bezweifele, dass dem Amt für Bauordnung eine Bauzeichnung des o.a. Tors beigelegen hat. Laut Aussage des Juister Bauamts sind auf Grund einer Beschreibung des Weges vom LK die Objekte benannt worden, die einer Baugenehmigung unterliegen. Für eine 5 m lange Stelltafel, die noch am Goldfischteich errichtet werden soll, die sicherlich auch Betonfundamente benötigt, wird von Herrn Bunk, dem Vorsitzenden des Otto-Leege-Instituts noch ein Bauantrag nachgereicht, wie es in seinem Antrag zum Holzbohlenweg heißt. Wieso soll dann, laut Aussage von Herrn Dr. Dirk Wübben, der Juror der Ausschreibung war und in der Projektgruppe des Otto-Leege-Pfads mitarbeitet, ein Kunstwerk wie das Otto-Leege-Tor, das nicht Teil des Lehrpfads ist, sondern einzig und allein durch die Idee des Bildhauers Bunk und mit der Unterstützung des Otto-Leege-Vereins entstanden ist, und das größer ist als o.a. Stelltafel, keiner Baugenehmigung bedürfen?
Sie sagten mir, dass Sie keine Diskussion über das Kunstwerk "Torii" führen möchten, dass dies nicht zu Ihren Aufgaben gehört. Da Sie jedoch als Juror bei der Ausschreibung des Lehrpfads mitgewirkt haben und in der Projektgruppe zur Erstellung des Pfades mit arbeiten, wissen Sie doch auch, dass keinerlei Ausschreibung für zusätzlich zum Lehrpfad geplante Kunstwerke stattgefunden hat. Herr Bunk konnte als Vorsitzender des Otto Leege Instituts UND Juror UND Projektleiter des Otto-Leege-Lehrpfads UND als Künstler das Otto-Leege-Tor errichten lassen, ohne dass die mitarbeitenden Juroren und Preisträger irgend etwas gegen diesen autokratischen Alleingang unternommen haben. Ich war die Einzige, die sich kritisch zu den geplanten Kunstwerken geäußert hat, was in der Auseinandersetzung mit Bunk schließlich zu meinem Austritt aus dem Otto Leege Institut geführt hat.
Wissen Sie, dass im Text des Flyers, der von Bernd Bunk zum Torii erstellt wurde, sein Name 4 x erwähnt wird? Bunk vergleicht sich dabei mit dem berühmten Bildhauer der Moderne: C.Brancusi. Das ist nicht gerade bescheiden von ihm, zumal er sich als ersten und einzigen Bildhauer eines Ehrentors der Postmoderne bezeichnet.
Wem soll hier Ehre erwiesen werden? Auf Juist wurden viele Stimmen gegen das Torii laut, es wird Bernd-Bunk-Eigentor und Western-Ranch-Tor genannt und gewitzelt, dass dort demnächst eine Sushi-Bar eröffnet wird!
Es gibt aber auch das ernsthafte Vorhaben einiger Juister Bürger, die Gemeinde Juist zum Abbau zu bewegen. Die Inselschule könnte in Otto-Leege-Schule umbenannt werden und das Tor dort einen Standort im Ortsteil erhalten. Vielleicht können Sie die Gemeinde bei diesem Vorhaben unterstützen!
Aus der Stationstabelle (siehe Anlage) geht hervor, dass anstelle der 1.Preisträgerin Elke Freese, Oldenburg, die von Herrn Bunk nicht weiter informiert wurde, die Nationalparkverwaltung mit der Erstellung der Station 1 und 2 von Abschnitt I beauftragt wurde. In der Station 1 wurde ebenfalls 1 Kunstwerk aufgenommen. Ich füge Fotos von den Stationen 1 und 10 bei, wo sich Bernd Bunk auf den Dünenkuppen als Vogelskulptur positioniert.
Ich hoffe, dass Sie es als Leiter der NP-Verwaltung wahr machen, wie Sie mir am Telefon versicherten, dass keine derartigen Eingriffe in den Dünen vorgenommen werden.
Auch das Überdenken des Holzbohlenwegs mit den zahlreichen Pfostenbetonierungen möchte ich Ihnen hiermit noch einmal nahe legen. Der Bau der Aussichtsplattform wäre, wie schon im o.a. Protokoll beschrieben, am Eingang des Jaguarwegs wesentlich Natur verträglicher und für die Gemeinde Juist als Träger der Verkehrssicherheitsverpflichtung eine leichtere Aufgabe, als ein zusätzlicher Holzbohlenweg, der durch die Wetterbedingungen nicht nur im Winter zu einem Unfall trächtigen Projekt würde.
Es ist sicher nicht leicht für Sie, die Verstrickung Ihres Amtes mit den eingegangenen Verpflichtungen gegenüber dem Otto Leege Institut zu lösen, wäre aber für das Ansehen der Nationalparkverwaltung und der Verpflichtung gegenüber einem Weltnaturerbe, das etwas anderes, als ein Weltkulturerbe ist, richtig.
Im Vertrauen auf eine allem zuträgliche Lösung
und freundlichen Grüßen,
Hilta Depser-Moritz
Schreiben von Hilta Depser-Moritz an die DBU:
An die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Sehr geehrte Damen und Herren,
lange habe ich gezögert, mich an Sie zu wenden, da ich das o.a. Projekt nicht gefährden wollte.
Da jedoch immer mehr Flora und Fauna gefährdet werden, je weiter das Projekt mit Hilfe von Finanzförderung entwickelt wird, sehe ich die letzte Hoffnung in einer Minimierung desselben auf die Grundidee: einen Naturlehrpfad, der künstlerisch gestaltet wird, sich jedoch der umgebenden Natur anpasst, statt sie zu dominieren.
Der 1. Teilabschnitt des Pfades wurde Pfingsten mit einem Ehrentor für Otto Leege, den Begründer der Vogelschutzinsel Memmert, eingeweiht. Otto Leege würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das gigantische Torii in japanischem Stil ( 5,75m hoch x 6,45m breit) sehen könnte, sagen Juister, die seine Einstellung zur Natur noch kennen.
Bernd F. K. Bunk errichtete das Otto-Leege-Tor als 1.Vorsitzender des Otto-Leege-Instituts und Juror und Projektleiter des Otto-Leege-Lehrpfads und als Entwurfskünstler, ohne dass die mitarbeitenden Juroren (z.B. NP-Leiter P.Südbeck, Prof.Dr.Jaenisch, Old.Universität, Dr.Wübben) und die Preisträger irgend etwas gegen diesen autokratischen Alleingang unternommen haben. Die 7 Mitglieder des Otto-Leege-Instituts, 3 davon im Vorstand, überließen alle Entscheidungen Herrn Bunk. Meine Einwände als Schatzmeisterin wurden negiert und führten zum Austritt aus dem e.V., nachdem Herr Bunk auch noch die Finanzangelegenheiten an sich gezogen hat.
Jetzt steht der Bau eines Holzbohlenwegs durch die biotopgeschützten Dünen bevor. Zu Beginn der Planung wurde aus Naturschutz- und Kostengründen abgelehnt, diesen verhältnismäßig langen Weg durch den Nationalpark zu schaffen, der ab der Flugplatzstraße an typischen Graudünen vorbeiführt, wo auch Brandenten in alten Kaninchenlöchern brüten.
Der jetzige Standort 4. (siehe Anhang: Protokoll) wurde gewählt, da ein Antrag auf Förderung bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gestellt werden konnte. Das Dünenbiotop sollte durch Bau eines Holzbohlenwegs geschont werden. Von bodenverdichtenden Maßnahmen mit Zementfundamenten war nie die Rede, dies ist jetzt aber so beim Bauamt beantragt und genehmigt worden.
Es wäre noch möglich, der anfänglichen Planung zu folgen, (siehe Anhang: neuer Otto-Leege-Pfad) der Abschnitt I könnte ganz entfallen, stattdessen dem vorhandenen Jaguarweg bis zur Mündung auf der Flugplatzstraße gefolgt werden. Dort kann die letzte Düne der Schutzdünenkette ohne Durchquerung der Dünenbiotope mit einer Aussichtsplattform versehen werden (siehe Anhang: Protokoll : Standort 2.). Die deichrechtliche Genehmigung (NLWKN Norden) soll erst noch ausgesprochen werden.
Da das Otto-Leege-Tor mit gewaltigen Mengen Zement einbetoniert wurde, besteht die Sorge, dass im Zuge der beantragten Baumaßnahme 'Otto-Leege-Lehrpfad' weitere Bodenverdichtungen entstehen sowie das Landschaftsbild des Nationalparks und die dort lebende Flora und Fauna nachhaltig beeinträchtigt werden.
Weitere geplante Objekte, wie eine 5m lange Tafel "Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit" die eine weitere Möbelierung am Goldfischteich wäre, müssten sicherlich auch einbetoniert werden. Genau dort wird von Juister Spaziergängern im Frühjahr der Pirol beobachtet. Zur Planung gehören auch "Kunstwerke" (im Stationsablauf grau hinterlegt), die ebenfalls einbetoniert werden müssten.
Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung, die im Nationalpark vor Eingriffen dieser Art zwingend notwendig ist, hat nicht stattgefunden. Wie sollte sonst zu entscheiden sein, ob eine fest installierte Windharfe nicht Vogelscheuche wird? Ich finde es immer noch begrüßenswert, wenn ein ökologisch-künstlerischer Inselpfad entstehen kann, der die Gäste und Insulaner der Natur näher bringt. Ein Konzept, wie es die 1.Preisträgerin Elke Freese (www.zikaplan.de) erarbeitet hatte, käme dem nahe und wäre sicher auch mit geringerem finanziellen Aufwand durchführbar. Dadurch würden der lange Holzbohlenweg sowie weitere einzubetonierende Objekte, die von der DBU wegen "Kunst" angeblich gefordert waren, entfallen und die begonnene Vergewaltigung der Natur würde nicht fortgesetzt werden. Die DBU könnte sicher sein, dass die naturliebenden Menschen vor Ort erleichtert wären, wenn Sie das "kleinere" Konzept unterstützen würden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,
mit freundlichen Grüßen,
Hilta Depser-Moritz