Wattenrat

Ost-Friesland

- unabhängiger Naturschutz für die Küste -

Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 276 (März 2008)

Ems-Zerstörung: Demonstration in Leer

Protest gegen die Meyer-Werft, die Salzsole-Einleitung und die Außenemsvertiefung

Es gärt in Ostfriesland, der Unmut gegen die Emszerstörung nimmt zu und verlagert sich in den öffentlichen Raum: Die Meyer-Werft, die geplante Salzsole-Einleitung und die Außenemsvertiefung sind eine ernsthafte Bedrohung für den Fluß geworden. Gegen die Emszerstörung protestierten am 29. März 2008 mehrere hundert Menschen in Leer. Auch aus den Niederlanden waren Demonstranten angereist. Ein Wattenrat-Mitarbeiter war dabei und hat das Foto geliefert. Inzwischen wurde eine Bürgerinitiative gegründet.

Demonstrationszug

Demonstrationszug: "Schluß mit diesem Wahnsinn!"

Wir zitieren aus der Ostfriesen Zeitung, 31.März 2008:

Protest gegen "Vergewaltigung der Ems"

Von Rudi Meyer

KUNDGEBUNG 400 Menschen demonstrierten am Sonnabend in Leer für den Schutz des Flusses

[...]

Leer - "Die vorgezogene Überführung des Kreuzfahrtschiffes Aida Bella am Donnerstag war ein Glücksfall für uns", erklärt die Demonstrantin am Sonnabend auf dem Denkmalsplatz in Leer. [...]

Schließlich ist sie wie die anderen rund 400 Menschen auf dem Platz dagegen, dass aus der Ems eine gradlinige Überführungs-Wasserstraße für im Binnenland gebaute Seeschiffe wird. Lande- oder Bundespolitiker, sind nicht zu der Demo der "Interessengemeinschaft Ems" gekommen.

"Wir wollen den Unmut der Bevölkerung entlang unserer Ems aufnehmen", begründete Initiatorin und Grünen-Politikerin Meta Janssen-Kucz ihr Engagement gegen eine weitere "Vergewaltigung des Flusses". Der Vorsitzende des Heimatvereins Leer, Albert Wehner, sprach ebenfalls deutliche Worte. "Wir haben Verständnis für Meyers Argument in Sachen Arbeitsplätze. Aber nicht auf Kosten der Natur, die hier einfach platt gemacht wird. Wenn seit Jahrzehnten in Papenburg die Kanäle auch gerade sind, ist das kein Grund, das auch mit der Ems zu machen."

Birgit Rutenberg aus Kirchborgum warnte davor, den Blick nur in Richtung Meyer- Werft zu richten. "Wir sollten nicht nur gegen die Werft in Papenburg wettern, auch die Salzkavernen in Jemgum und Nüttermoor zerstören unseren Fluss", machte sie deutlich. Sie forderte, dass die Kontrolle der Salzeinleitung eine neutrale Institution übernehmen solle. [...]

 
Zum Seitenanfang