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Der Treibsel-Abfuhrweg im Petkumer Deichvorland  

Was hat Lenin mit dem NABU-Ostfriesland zu tun?
Man kann ja nicht alles im Kopf haben - das gilt auch wohl für Satzungen

Das Petkumer Deichvorland an der Ems ist ein bekannte Brut- und Rastgebiet für Limikolen und Gänserastgebiet. Dort wurde ein befestigter Treibsel-Abfuhrweg angelegt, der "natürlich" sofort die Begehrlichkeiten der Vermarkter weckte.

Auch Fahrradfahrer, trotz Beinantrieb, sind keinesfalls "ökologisch", sondern ein Störfaktor in Schutzgebieten. Der NABU-Ostfriesland als Musterschüler der Anpassung an die bestehenden Nutzungsverhältnisse und selbst Tourismusvermarkter der Region hat keine Bedenken gegen einen Fahrradweg durch dieses Schutzgebiet. Der dortige Geschäftsführer hat auch sonst bei Eingriffen in andere Schutzgebiete der Region selten Bedenken und wird deshalb auch immer wieder gerne gehört. Ob der Herr seine Verbandssatzung kennt? Und: War da nicht mal ein Herr Lenin, der von "nützlichen Idioten" sprach?

Inzwischen haben zwei Wattenrätler zu Ostern 2003 von einem Segelboot Belegfotos von gravierenden Störungen der rastenden Gänsen durch Fahrradfahrer angefertigt.


Störung von rastenden Gänsen im Naturschutzgebiet "Petkumer Deichvorland". Im Hintergrund der umstrittene Teek-Abfuhrweg, der nun auch als Fahrradweg genutzt wird, zu Lasten der Rastvögel, die schon auf mehrerere hundert Meter auf einzelne Radfahrer oder Fußgänger mit Flucht reagieren. Am 04. Mai 2003 ereignete sich auf dem gesperrten(!) Weg ein schwerer Reitunfall, an dem drei Pferde beteilgt waren. Mehrere Rettungsfahrzeuge waren im Einsatz.


"Naturfreunde", die gerne draußen radeln oder joggen, zerstörten mutwillig diese Wegesperrung am NSG Petkumer Deichvorland. Die NSG-Beschilderung fehlt. Fotografiert am 10. Mai 2003.

 

Der nachstehende Text ist schon älter und die Bemühungen um eine Freigabe deshalb auch schon weiter gediehen! Vorsicht ist immer noch geboten.

Ostfriesen-Zeitung 25.11.2002 (S. W 14)

Nun doch keine freie Fahrt am Emsdeich

Bezirksregierung hat Bedenken und prüft

mü Emden. Die Freigabe des ausgebauten Deichverteidigungs- und Teekabfuhrweges entlang des Emsdeiches bei Petkum für Radfahrer ist wieder in Frage gestellt. Der Grund: Die Bezirksregierung Weser-Ems hat Bedenken angemeldet. Sie will prüfen, ob die Freigabe rechtens ist. Das teilte 1. Stadtrat Jan Röttgers überraschend im Ratsausschuss für Stadtentwicklung auf Anfrage von FDP-Fraktionschef Erich Bolinius mit.

Der Liberale und weitere Ratsmitglieder reagierten verärgert auf diese Nachricht. In Zwischenrufen forderten sie, die Bezirksregierung abzuschaffen. Die Haltung der Oldenburger Behörde sei "völlig unverständlich", schimpfte Bolinius. Damit werde die Bevölkerung ausgesperrt.

Röttgers hatte erst im Sommer unter dem Beifall des Ausschusses und von Zuhörern sowie sehr zur Freude der Petkumer die Freigabe des Weges verkündet, nachdem die zuständige Deichacht Moormerland eingewilligt hatte (die OZ berichtete). Voraus gegangen waren jahrelange Bemühungen um die Öffnung des Weges.

Die Bezirksregierung vertrete in dieser Frage eine andere Rechtsauffassung, sagte Röttgers. Das müsse jetzt in einem Verfahren unter Beteiligung aller Betroffenen geklärt werden. Die Stadt bereite derzeit den Antrag vor, sagte der 1. Stadtrat. Man müsse abwarten, ob die Bezirksregierung den Weg freigibt oder nicht.

Ein Knackpunkt ist, dass der Weg durch das geschützte Petkumer Deichvorland führt. Auch das müsse in dem Verfahren der Bezirksregierung abgeklärt werden, sagte Röttgers. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) habe keine Bedenken gegen die Freigabe, sagte der Vertreter dieses Verbandes im Ausschuss. Der NABU teile in dieser Frage nicht die Auffassung des Emder Vogelkundlers Klaus Rettig, der Bedenken geäußert hatte.

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