Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 183 (September 2006)
Neue Dachmarke im Nationalpark
Ein neues Wort macht in den Wattenmeer-Nationalparks die Runde: die Dachmarke
Wir wussten zwar nicht, was das ist, haben aber nachgeschaut unter "Wattenmeer auf den Punkt gebracht": Die drei Nationalparks an der deutschen Nordseeküste werben mit gemeinsamer Dachmarke und sind jetzt schlauer:
"Um sich in der touristischen Wahrnehmung noch besser zu präsentieren, haben sich die drei Nordseeküsten-Nationalparke auf eine enge Zusammenarbeit verständigt. Zukünftig werden sie für gemeinsame Produkte und Projekte unter der einheitlichen, von Europarc Deutschland entwickelten Marke "Nationalpark Wattenmeer" mit gemeinsamen Logo werben und informieren."
Aha, wenn´s denn nützt. Ein Logo für die Touristen also, damit die erkennen, wo sie gerade sind, wenn sie die Dachmarke irgendwo in den Nationalparks finden sollten und sich dann hoffentlich auch etwas dabei denken. Aber immerhin hat sich ja wohl Europarc was dabei gedacht; das sind die, die auch von einer Suppenfirma gesponsort werden. Es geht bei der Dachmarke als nicht so sehr um den Artenschutz im Nationalpark, sondern um das Verhökern von "Produkten". Fischsuppen vielleicht?
Sollten die Touristen aber gerade Urlaub in Gabun im westlichen Afrika mitten auf dem Äquator machen, könnten sie sich nun ebenfalls im Nationalpark Wattenmeer wähnen: Blau, weiß und grün sind dort die Landesfarben, genau wie die "Dachmarke" der drei Wattenmeer-Nationalparke. Und wenn sie diese Dachmarken-Kokarde auf einem Flugzeug der Luftwaffe von Gabun bemerken sollten, heißt das noch lange nicht, dass die Gabuner Luftwaffe (ja, die haben eine!) jetzt Überwachungsaufgaben in den Wattenmeer Nationalparks übernommen haben. Das können wir doch selber: In Niedersachsen mit immerhin 4 hauptamtlichen Nationalparkwarten auf fast 2.800 Quadratkilometern Fläche, und das ganz ohne Kompetenzen und Fahrzeuge. Naturschutz in Niedersachsen eben, aber mit Dachmarke.