Wattenrat

Ost-Friesland

- unabhängiger Naturschutz für die Küste -

Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 177 (Juni 2006)

Windkraft-Anlagenbauer Enercon lässt Gewerkschaften rotieren

Kampf gegen Betriebsräte

Der vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff "zum Leitbild für die Jugend" erhöhte Alois Wobben, Chef der Windkraftschmiede Enercon in Aurich und an anderen Standorten, gerät nach 12 Jahren wieder mal in die Gewerkschaftskritik. (siehe auch Aloys Wobben: Eine "Leitfigur und Vorbild für die Jugend"?)

Sein Betrieb boomt auch deshalb, weil seine Auftraggeber durch das Erneuerbare Energien Gesetz garantiert von jedem Strombezieher mit ihrer Stromrechnung zwangsweise entrichtete Abgaben auf sog. "erneuerbare Energien" satte Gewinne einstreichen. Seine Firma Enercon steht also über diesen Umweg über das EEG auf Volkes Füßen, spöttisch könnte man sagen, ein VEB. Da macht es sich ganz schlecht, gewerkschaftliche Tätigkeiten abzustrafen. Das hat Alois Wobben betreits 1994 getan, damals berichtete sogar noch die ostfriesische Regionalpresse über Wobbens merkwürdigen Umgang mit dem Arbeitsrecht. Heute ist Wobben Regionalpresses Liebling, kein Wort von Wobbens aktuellem Umgang mit den Gewerkschaften gelangte in die ostfriesischen Regionalzeitungen, wie sich die Zeiten ändern!

Am 24. Juni 2006 berichtete die "taz" über den Umgang mit Betriebsräten bei Enercon, wir zitieren auszugsweise:

"[...] Im Sommer 2004 entschlossen sich fünf Beschäftigte der zu Enercon gehörenden Firma Windturbinen Alzey, einen Betriebsrat zu gründen. Das Unternehmen habe von Beginn an keinen Zweifel daran gelassen, dass dies nicht erwünscht sei, sagt Grit Rolke von der Industriegewerkschaft Metall in Mainz. "Noch in der Zeit der Vorbereitung zur Betriebsratswahl wurden die Arbeitsverhältnisse mit zwei der fünf Kollegen beendet", so Rolke. Weil sie bei Enercon keine Zukunft mehr für sich sahen, stimmten die Entlassenen einem Vergleich vor dem Arbeitsgericht zu und suchten sich andere Arbeitsplätze[...]

Eine der größten Niederlassungen liegt in Magdeburg - und auch dort wurden Beschäftigte drangsaliert. Nachdem bei einer örtlichen Enercon-GmbH ein Betriebsrat gewählt worden war, versetzte die Firma zwei der Kandidaten in einen anderen Tochterbetrieb. In einem Fall hatte die Klage vor dem Arbeitsgericht Erfolg: Der Mitarbeiter durfte auf seinen alten Arbeitsplatz zurückkehren.[...]

"Betriebsräte sind bei Enercon nicht gerne gesehen", sagt Wolfgang Rhode vom Vorstand der IG Metall. Das gilt nicht nur für die deutschen Werke der Windfirma. Am 20. Mai 2005 berichtete die taz über die Entlassung von aktiven Gewerkschaftern im Enercon-Werk der türkischen Stadt Izmir. Derartige Repressalien sind sowohl nach deutschem als auch nach internationalem Recht verboten[...]

Der komplette Artikel ist bei der TAZ abrufbar unter Betriebsräte bei Enercon unerwünscht.

 
Zum Seitenanfang