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Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 162 (März 2006)

Neue Kraftwerke an der Küste

Baden-Württembergischer Energieversorger will Meeresenergie- und Druckluftspeicher-Kraftwerk zur Windstrom-Stabilisierung an der deutschen Nordseeküste bauen

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG will die Entwicklung der sog. "erneuerbaren Energien" und der Energiespeicherung weiterentwickeln. Gemeinsam mit der Voith Siemens Hydro Power Generation GmbH & Co. KG in Heidenheim und in Partnerschaft mit dem Land Niedersachsen will die EnBW das erste deutsche Meeresenergie-Kraftwerk an einem geeigneten Standort an der deutschen Nordseeküste entwickeln, also vermutlich in einem der Wattenmeer-Nationalparks. In einem weiteren Projekt wollen die EnBW und das Land Niedersachsen ein Druckluftspeicher-Kraftwerk zur Speicherung regenerativer Energien auf Basis neuester Technologien errichten. Eine entsprechende Vereinbarung für beide Projekte wurde am 22. März 2006 in Hannover unterzeichnet.

Die EnBW sieht in dem Bau von Druckluftspeicher-Kraftwerken in Küstennähe eine Möglichkeit zur Speicherung und zur Regelung und zum Ausgleich der unregelmäßigen Erzeugung und Einspeisung von Windstrom, ausgelöst u. a. durch zukünftige Offshore-Windparks.

Durch die räumliche Nähe der Druckluftspeicher-Kraftwerke zu diesen Windparks würde ein Ausbau der Windkraft die Stromtransportnetze zu den Verbrauchsschwerpunkten und zu den alpinen Pumpspeicherwerken nicht belasten, so das Unternehmen. Da in der heute verfügbaren Technik noch erhebliches Entwicklungspotenzial stecke, zielt das Projekt in Kooperation mit Herstellern und Forschungseinrichtungen ganz wesentlich auf die Entwicklung und den Bau einer neuen Generation von hocheffizienten Druckluftspeicher-Kraftwerken.

In Bezug auf die Nutzung der Meeresenergie sieht die EnBW das in Deutschland mögliche Potenzial vor allem in Verbindung mit Küstenschutzmaßnahmen und Hafenentwicklungsprojekten. Kernpunkt des Projektes ist zunächst die Entwicklung eines geeigneten Standortes an der deutschen Nordseeküste, so die EnBW.

Bleibt zu fragen: Welche öffentlichen Mittel werden in diese Projekte fließen, die u.a. der Windkraftnutzung, die bereits über den einzelnen Stromkunden subventioniert wird, zu Gute kommen sollen?

Wir zitieren aus der Ostfriesen Zeitung, Leer, 30.03.2006

Neue Kraftwerke sollen bis zu 300 Millionen Euro kosten

ENERGIE - Ostfriesland kommt als Standort in Frage / Projekte sollen 2010 abgeschlossen sein

Hannover /DPA /JOC - Die beiden vom Stromkonzern EnBW an der niedersächsischen Küste geplanten Kraftwerke ( die OZ berichtete ) sollen bis zum Jahr 2010 in Betrieb sein. Das baden-württembergische Unternehmen werde dabei bis zu 300 Millionen Euro für die Projekte ausgeben, kündigte EnBW-Vorstandschef Utz Claasen gestern in Hannover an.

Über die Standorte der Anlagen besteht noch keine Klarheit. Unterstützt vom niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie werde man sich jetzt auf die Suche machen, sagte ein EnBW-Sprecher auf Anfrage.

Geplant sind ein Druckluftspeicher-Kraftwerk und das erste Wellenkraftwerk in Deutschland, für das Voith Siemens Hydro die Technik liefern soll.

Für das Speicherkraftwerk werden unterirdische Kavernen benötigt, die es auch in Ostfriesland gibt. "Wir haben aber noch keine bestimmte Region ins Auge gefasst", sagte der EnBW-Sprecher. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass die Speicher-Anlage an einen Offshore-Windpark angeschlossen werde, und die sollen ebenfalls vor der ostfriesischen Küste entstehen.

 
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