Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 161 (März 2006)
Dornumersiel: Wegefreigabe in der Ruhezone des Nationalparks
Landkreis Aurich versagt Genehmigung - Gemeindedirektor Erdmann (Dornum): darüber "hinwegsetzen"
Der fachliche Naturschutz im Lande bekommt immer skurrilere Züge: Die Gemeinde Dornum im LK Aurich hatte Umweltminister Sander gebeten, einen seit dreißig Jahren gesperrten Weg am Watt, jetzt in der strengsten Schutzzone des Nationalparks, für den Tourismus begrenzt von April bis September freizugeben. Minister Sander sagte zu. Die fachlichen Stellungnahmen der Nationalparkverwerwaltung und des Landkreises Aurich lehnten ab, aus Vogelschutzgründen. In der Presse wird immer wieder fälschlich berichtet, auch die Nationalparkverwaltung habe "zugestimmt". Nun hofft Gemeindirektor Erdmann, der auch gleichzeitig Chef der Tourismus GmbH ist, dass sich Umweltminister Sander über die fachliche Stellungnahmen "hinwegsetzen" wird. Erdmann ist Mit-Ausrichter der 20-Jahre Jubelfeier des Nationalparks am 08. und 09. Juli 2006 in Neßmersiel, dort wo der (noch) gesperrte Weg von Dornum kommend endet. Motto: "Wo Mensch und Natur sich begegnen".
Wir zitieren aus dem Anzeiger für Harlingerland, Wittmund 18. März 2006
Kreis versagt Genehmigung
DORNUM/HÄ - Die Gemeinde Dornum möchte den Wanderweg am Saum der Nordsee von Dornumer- nach Neßmersiel während der Saison befristet für Spaziergänger öffnen. Nachdem die Nationalparkverwaltung und auch Umweltminister Hans-Heinrich Sander bereits ihre Zustimmung signalisiert hatten, habe die Untere Naturschutzbehöde des Landkreises Aurich jetzt die Genehmigung versagt, erklärte Dornums Gemeindedirektor Dieter Erdmann am Donnerstagabend während seiner Berichterstattung über aktuelle Angelegenheiten der Gemeinde auf der Ratssitzung im Dorfgemein- schaftshaus "Zur Leegde" in Dornumergrode.
"Wir bedauern diesen Beschluss sehr", sagte Erdmann, auch als Chef der Tourismus GmbH. "Wir hoffen aber, dass der Umweltminister sich an sein Wort erinnert und über die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Aurich noch hinwegsetzen wird."