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Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 157 (Februar 2006)

Meyer will noch mehr Geld vom Land

Ems-Brücke für Dickschiffe zu eng: Meyer-Werft in Papenburg funkt "SOS" ... und geht mit weiteren Steuerzahler-Millionen garantiert nicht unter

So funktioniert die "freie Marktwirtschaft" und der Subventionsabbau in Niedersachsen: Das Euro-Millionengrab Meyer-Werft: erst baggern, dann das Ems-Stauwerk bauen (das als Küstenschutzbauwerk umgelogen wurde), dann wieder baggern, dabei die Ems zerstören und jetzt noch die zu enge Brücke umbauen. Das ist Salami-Subventionierung. Das alles hätte man mit dem Umzug der Werft nach Emden sparen können. Meyer "funkt SOS", und der Finanzmotor des Steuerzahler-Rettungskreuzers springt sofort an.

Wir zitieren aus dem Anzeiger für Harlingerland 25. Februar 2006:

Werft funkt SOS: Brücke zu eng

Riesen-Schiffe: Jann-Berghaus-Brücke bei Leer soll breiter werden - Ein weiteres Problem sind auch zwei Hochspannungsleitungen.

LEER/FAU - Was viele geahnt und Eingeweihte gewusst haben, ist so gut wie amtlich: Mit dem Sperrwerk und den weiter notwendigen Unterhaltungsbaggerungen in der Ems ist es nicht getan. Wenn die Meyer Werft von 2008 an die Schiffe der Post-Panmax-Klasse mit einer Breite von mehr als 32,80 Metern überführen will, sollte der Strom mit seinen Nadelöhren an mindestens zwei Stellen "entschärft" sein. Sonst könnte es, wie inzwischen bei Simulationen deutlich wurde, bei den Passagen Probleme geben. Und: Werden die Engpässe nicht beseitigt, kann Meyer im Konzert der großen Werften dieser Welt nicht mehr mitbieten, seinen gut 20-prozentigen Anteil am Kreuzschifffahrtsmarkt nicht halten und wahrscheinlich auch nicht seine Belegschaft von rund 2200 Leuten. Die Situation ist akut, die Erkenntnis nicht neu: Schon vor Monaten hat sich beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Hannover eine Arbeitsgruppe "Ems-Management" gebildet, der neben der Meyer Werft und dem Energieversorger Eon die Landräte Bernhard Bramlage (Kreis Leer) und Hermann Bröring (Kreis Ems-land) angehören.

Die Beratungen, die jetzt vom Wirtschaftsministerium offiziell bestätigt wurden, sind zwischenzeitlich Ergebnissen gekommen, die bei einer Realisierung eine zweistellige Millionen-Summe verschlingen. Die Jann-Berghaus-Brücke: Sie ist Engpass Nr. 1. Besonders, weil die Schiffe oben mit ausladenden Kommandobrücken und Außenkabinen immer breiter werden und die schräge Jann-Berghaus- Brücken-Klappe, die sich nicht bis zu 90 Grad aufrichten lässt, im Wege steht. Die Minimal-Lösung wäre, die Klappe über den rechten Winkel hinaus in "Rückenlage" bringen zu können. Doch weitsichtiger ist für die Planer die große Lösung, die durch die Versetzung eines Pfeilers und eine zusätzliche zweite Klappe eine erhöhte Durchfahrtsbreite von derzeit 45 Metern auf 56 Meter erbringen würde. Die "neue" Brücke könnte nach der Planfeststellung (2006) und dem Bau (2007) im Jahr 2008 betriebsbereit sein. Ungeklärt ist bis jetzt vor allem die Kostenfrage, und wer sich in welcher Höhe daran beteiligen wird.

Ein weiteres Problem sind zwei emsüberquerende Hochspannungsleitungen, die von Eon betrieben werden. Dieser hält nach Informationen unserer Zeitung einen kompletten Austausch der alten gegen neue Leitungen für notwendig. Eine andere Variante wäre, die Leitungen jeweils bei den Schiffspassagen zu kappen und dann neu einzuhängen. Die Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen.

 
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