Wattenrat

Ost-Friesland

- unabhängiger Naturschutz für die Küste -

Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 137 (Dezember 2005)

Fischer im Wattenmeer

Zurückhaltung unbekannt - Freude über Rekordergebnisse und neu entdeckte Wildmuschelbänke

Wilhelm Jakobs (†) Sicht der Dinge, am 18. März 2002 für den Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer anläßlich einer öffentlichen Anhörung kundgetan "[...] dass Krabben unquotiert sind und somit eine Überfischung gar nicht oder kaum möglich ist" hat weiterhin Kultur. Die Krabbenfangsaison findet praktisch ganzjährig statt, Wildmuschelbänke, neu entdeckt, werden zur Muschelbrutgewinnung geplündert. Forderungen nach einem Ökomanagement werden unwirsch mit dem Hinweis beantwortet, dass Fischer anderer Staaten noch wesentlich rücksichtsloser fischen.

Wir zitieren aus dem Anzeiger für Harlingerland:

Wittmund Mittwoch, 28. Dezember 2005, online

Ostfriesland/lni - Neuharlingersiel (dpa/lni) - Die niedersächsischen Krabbenfischer haben 2005 Rekordfänge an Land gebracht und auch wirtschaftlich ein Spitzenergebnis erzielt. Auch die Muschelfischer haben nach den Angaben einer Sprecherin deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Die Krabbenernte werde in diesem Jahr den Rekordwert von 7170 Tonnen aus dem Jahr 1997 "locker übertreffen", sagte in einer vorläufigen Bilanz der Leiter des Staatlichen Fischereiamtes in Bremerhaven, Wolfgang Hagena. Auch die Erlöse steuerten auf eine absolute Rekordmarke zu: Bereits Ende Oktober lagen sie bei 19,2 Millionen Euro. Damit werde am Jahresende der Spitzenwert von 1999 mit 21,1 Millionen Euro mit Sicherheit noch verbessert. Mit 3271 Tonnen lagen die Fänge der Muschelfischer an der niedersächsischen Küste Ende Oktober bereits höher als nach den ersten zehn Monaten des Vorjahres (2628 Tonnen). Auch die Erlöse entwickelten sich entsprechend: Sie kletterten um 0,5 auf 2,9 Millionen Euro.

Dieser Vorsprung im Vergleich zu 2004 werde auch bis zum Jahresende halten, sagte Hagena. Von einem neuen Rekord seien die Muschelfischer allerdings weit entfernt. Das Spitzenergebnis liege seit Jahren bei etwa 6000 Tonnen. Die Sprecherin der Muschelfischer, Manuela Gubernator, freut sich indessen auch über die hohe Qualität der Miesmuscheln des Jahrgangs 2006 sowie über den Fang von Saatmuscheln. Nach einem Spätstart wegen zu kühler Witterung im Juni und Juli hätten die zunächst mageren Muscheln ordentlich zugenommen. Mit einem Fleischanteil von bis zu 35 Prozent hätten sie alles Bisherige in den Schatten gestellt: "Schon bei 25 Prozent haben wir eine gute Muschel", sagte Gubernator.

Der Fang so genannter "Besatzmuscheln" stimme die Fischer für die kommenden Jahre hoffnungsvoll, sagte die Sprecherin. Mit 2500 Tonnen habe man vor allem in den Mündungen von Ems und Jade unwartet große Mengen Saatmuscheln geerntet. Sie wurden auf andere Muschelbänke ausgebracht und bilden die Basis für künftige Ernten. Hagena sagte, die große Saatmuschelernte gehe vor allem auf neu entdeckte Wildmuschelbänke zurück. An der niedersächsischen Küste sind insgesamt 143 Krabbenkutter registriert. Auf Muschelfang gehen zwischen Weser und Ems vier Betriebe mit zusammen fünf Schiffen.

(Bereitgestellt am: 27.12.05 um 18:34 für Ausgabe vom: 28.12.05)

 
Zum Seitenanfang