Wattenrat

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Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 136 (Dezember 2005)

Bensersiel will künstlichen Sandstrand aus dem Wattenmeer aufspülen

Das Wattenmeer: Nationalpark, EU-Vogelschutzgebiet, FFH-Gebiet, Ramsar-Gebiet, oder Sandlieferant für künstlich aufgespülte Touristen-Strände?

Überließe man den Naturschutz den Kommunalpoltikern (und das wird kommen!), sähe es noch viel schlimmer für die Schutzgebiete im Lande aus. Ein Vorgeschmack, wie man sich die Sandentnahme für künstlich aufgespülte Strände auf ehemaligen Salzwiesen für den Tourismus vorstellt, liefert der Esenser Stadtdirektor Jürgen Buß.

Wir zitieren aus der

Ostfriesen-Zeitung, 24.11.2005:

Esens will Sand aus Watt zurück

UMWELT Verlust am Badestrand muss teuer ausgeglichen werden

Rund 30 000 Kubikmeter werden in Bensersiel gebraucht. Der Transport aus dem Binnenland wäre ökologisch auch nicht besser.

VON MANFRED STOLLE BENSERSIEL - Sturmfluten holen immer wieder den Sand vom Badestrand in Bensersiel und spülen ihn ins Wattenmeer. Da wäre es doch sinnvoll, sich aus den Sandbänken direkt vor der Haustür zu bedienen, findet der Esenser Stadtdirektor Jürgen Buß. Das Problem: Sie liegen im Nationalpark, der aus ökologischen Gründen nicht angetastet werden soll. Buß, der außerdem Vorsitzender des Kurvereins Bensersiel ist, nutzte gestern den Besuch von Wolfgang Jüttner, dem Chef der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion, für seine Forderung.

30 000 bis 40 000 Kubikmeter Sand würden aktuell zur Strandauffüllung gebraucht, rechnet Büß vor. Bei zwölf Euro pro Kubikmeter kämen da insgesamt 360 000 Euro zusammen.

Jetzt muss der Sand aus dem Binnenland geholt werden. Das sei ökologisch doch auch nicht sinnvoll, so Büß. Er denke da an den Lastwagen-Verkehr und die Abgase. Außerdem gebe es Untersuchungen aus Cäciliengroden am Jadebusen, wonach sich die Sandbänke im Wattenmeer regenerieren würden. "Und so viel brauchen wir ja nun auch nicht", sagte Büß. Jüttner hatte spontan keine Antwort auf das Anliegen parat. Die Untersuchung aus Cäciliengroden kenne er noch nicht.

 
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