Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 126 (Oktober 2005)
Ungewöhnlich hoher Durchzug des Krabbentauchers
Grosser Bruterfolg als Ursache?
Derzeit ist ein ungewöhnlich hoher Durchzug des Krabbentauchers (Alle alle) an der ostfriesischen Küste zu beobachten. Vor Wangerooge und Minsener Oldeoog wurden im Oktober mehr als 1000 Tiere gezählt, in den Niederlanden wurden bei Terschelling sogar 6000 Vögel beobachtet. Diese hocharktischen kleinen schwarz-weißen, nur wachtelgroßen Alken brüten im nordöstlichen Kanada (Ellesmere Land) über Grönland, Island, Spitzbergen, Nowaja Semlja und Franz-Joseph-Land. Normalerweise liegen die europäischen Überwinterungsgebiete auf der Höhe der Färöer-Inseln in der Nordsee.
Nach Aussage von Fachleuten der Vogelwarte Helgoland fiel der erstaunlich massive Einflug des Krabbentauchers zeitlich mit dem ersten Herbststurm zusammen, ob das Ausmaß mit einem guten Bruterfolg der Art im Sommer dieses Jahres im Zusammenhang stehen könnte, ist aufgrund nicht vorliegender Daten bisher ungeklärt. Untenstehend zwei aktuelle Bilder vom Brutgebiet am Hornsund (Spitzbergen, August 2005), die uns freundlicherweise von Cornelius Nelo (Wildlife Photographer of the Year 2003) zur Verfügung gestellt wurden.