Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 104 (01.06.2005)
Borkum - Baustraße durch den Nationalpark
Baustraße wird in den Schutzzonen des Nationalparks geschottert, kein Neubau, sondern "Instandsetzung"
In einem Nationalpark niedersächsischer Prägung ist eben alles möglich, es ist eben alles nur eine Frage der trickreichen Definition des "Umwelt"ministers Hans-Heinrich Sander und seiner Ministerialbeamten. Der Widerstand der anerkannten Verbände scheint endgültig paralysiert zu sein, solche Dreistigkeiten hätten vor einigen Jahren noch Proteststürme des nun siechen organisierten Naturschutzes herbeigeführt.
Von Borkum kam indes die Meldung, dass die LKW-Fahrer beim Ausweichverkehr diese Straße verlassen und dabei die geschützten Salzwiesen befahren, die dortigen Brutvögel habe man erfolgreich vertrieben.
Wir zitieren aus der Ostfriesen Zeitung:
Insel Borkum bleibt Bauverkehr doch erspart
Von Karin Lüppen
UMWELT Nationalparkverwaltung genehmigt Baustraße
Eine Lösung hat Minister Sander gefunden: Es handelt sich um eine Instandsetzung des Weges.
Borkum - Die Stadt Borkum bleibt nun doch von Baufahrzeugen verschont. Wie das Umweltministerium in Hannover mitteilte, hat Minister Hans-Heinrich Sander mit Mitarbeitern des Ministeriums eine rechtlich zulässige Lösung gefunden. Demzufolge kann die so genannte Baustraße, die vom Hafen zum Südweststrand durch die Schutzzone des Nationalparks verläuft, nun doch geschottert werden.
"Es handelt sich um eine Instandsetzung", sagte Magnus Buhlert, Sprecher des Umweltministeriums, zur OZ. Die Nationalparkverwaltung werde die Befestigung deshalb nun genehmigen. Wie berichtet, soll das Deckwerk am Südweststrand neu asphaltiert werden. Das Wasser- und Schifffahrtsamt in Emden will damit in dieser Woche beginnen. Die Nationalparkverwaltung hatte für die Benutzung der Straße jedoch ein Genehmigungsverfahren gefordert.
"Der Minister ist über diese Lösung hocherfreut", sagte Buhlert. Der Schotter brauche nach Abschluss der Arbeiten nicht wieder entfernt zu werden. Ohne die Nutzung dieses Wegs hätten alle Baufahrzeuge während der Urlaubszeit durch die Stadt fahren müssen.