Ab März 2010 will ExxonMobil im LK Aurich bohren
Wir berichteten bereits 2005 über Sprengungen im EU-Vogelschutzgebiet für mögliche Erdgasbohrung in der Krummhörn im Landkreis Aurich (siehe auf unseren Seiten vom August 2005: „Die Küste bebt„).
Erdgasexplorationen an der Küste sind nicht ganz ungefährlich, es entstehen Bodenabsenkungen, die auch die Deichsicherheit gefährden können. In den Niederlanden gibt es deshalb strenge Auflagen, Betreiber müssen Risikogutachten erstellen und ggf. haften. Der Naturschutzverband NABU wurde bereits mit einer 20.000 Euro-Spende sediert, dort hält man die Bohrungen für unbedenklich. Noch im Jahre 2000 wurde der Exxon-Chef Raymond mit einem peinlichen Umweltpreis vom NABU „geehrt“, dem „Dinosaurier des Jahres 2000“ – Pecunia non olet!
Ergänzende Beiträge: Februar 2006 – „Erdgas-Exploration läßt Deich absacken“ und August 2007 – „Exxon-Erdgasbohrungen bei Greetsiel„.
Wir zitieren:
Ostfriesischer Kurier, Norden, 30.Jan. 2010:
Bohrung ab März
Erkundung Anlage wird aufgebaut
Greetsiel/ERt – Mitte März soll auf dem Bohrplatz „Greetsiel W 21“ eine Bohranlage aufgebaut werden, aus der bis Mitte Juli probeweise Gas gewonnen wird. Noch steht nicht fest, ob in den Gesteinsformationen Gas enthalten und ob dieses fließfähig ist. Das Unternehmen ExxonMobil hofft, dass es im September Klarheit hat. Bei einem guten Ergebnis soll im Frühjahr 2011 mit der Förderung begonnen werden.
Ostfriesischer Kurier, Norden, 03.Februar 2010:
„Keine Gefahr durch Erdgasexplorationen“
Warnung Bodenabsenkungen befürchtet
KRUMMHÖRN/GGM – Erdgasexplorationen an der Küste sind nicht ungefährlich, denn es entstehen Bodenabsenkungen, warnt der Wattenrat Ost-Friesland. In den Niederlanden gibt es deshalb strenge Auflagen: So müssen Betreiber Risikogutachten erstellen und gegebenenfalls haften.
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat nichts gegen die Bohrungen von ExxonMobil Production selbst in Vogelschutzgebieten in der Krummhörn, wie der Wattenrat kritisiert, weil er mit einer 20.000-Euro-Spende ruhiggestellt worden sei. Noch im Jahr 2000 sei daraufhin Exxon-Chef Raymond mit einem peinlichen Nabu-Umweltpreis geehrt worden, dem „Dinosaurier des Jahres 2000“. Auch die Gemeinde Krummhörn hat keinerlei Bedenken. Dabei hatte es in der Vergangenheit Gebietsabsenkungen aufgrund von Erdgasförderungen in den Niederlanden gegeben. Die Deichacht Krummhörn unter Führung von Oberdeichrichter Giesbert Wiltfang befürchtete daraufhin ein Absenken der eben erst auf den neuesten Stand gebrachten Deichlinie (der KURIER berichtete). Der Krummhörner Bürgermeister Johann Saathoff ließ sich bereits im vergangenen Jahr von ExxonMobil überzeugen, dass die Bedingungen in den Niederlanden und der Krummhörn unterschiedlich seien. Im Nachbarland sei das Erdgas aus einer Tief von 1000 Metern gefördert worden, in der Krummhörn lägen die möglichen Förderstätten rund 3500 Meter tief im Boden. Nach den bisherigen Ergebnissen liegen die Erdgas-Lagerstätten im Bereich von Rotliegend (Perm), das heißt in Gesteinsformationen, die rund 230 Millionen Jahre alt sind.