Dieser immature Gänsegeier (Gyps fulvus) wurde Anfang August auf den Inseln Langeoog und Baltrum gesichtet. Gänsegeier leben eigentlich in den Bergen Spaniens, Frankreichs, Portugals und Griechenlands. In Deutschland soll er im Mittelalter auf der Schwäbischen Alb gebrütet haben. Adulte Gänsegeier sind standorttreu, die Jungvögel gehen auf Wanderschaft. So wird sich dieser Jungvogel nach Ostfriesland verirrt haben. Die Vermutung, diese Aasfresser hätten die derzeit dichtgepackt und reglos am Strand liegenden Touristen mit ihren unterschiedlichen Bräunungsgraden in ihr Beutespektrum aufgenommen, ist selbstverständlich haltlos und in den Bereich der Fabel zu verweisen. Gänsegeier werden aber häufig selbst Opfer: Oft kollidieren sie mit Rotoren von Windkraftanlagen. Von 2000 bis 2006 verunglückten allein in den Windparks Nordspaniens bereits 732 dieser großen Vögel tödlich. In Ostfriesland stehen derzeit mehr als 1000 Anlagen, Tendenz zunehmend. Wir wünschen diesem Geier also allzeit guten Flug, auch durch das verpropellerte und nur optisch energiegewendete Ostfriesland.
Tempus fugit
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