Norderney: Golfplatz in Graudünen „Flächengewinn für die Natur“?

Sportliche Artenverarmung: Golfplatz auf Langeoog, 2009

Der Norderneyer Golfclub will seinen Platz von derzeit 25 Hektar um 16 Hektar auf eine 18-Loch-Anlage vergrößern, in der Erholungszone (Zone III) des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, Teil des UNESCO Weltnaturerbes und Flora-Fauna-Habitatgebiet nach der Natura-2000-Richtlinie der EU . Der Golfplatz soll in einem Graudünenbereich entstehen, der sonst noch nicht einmal betreten werden darf.

Die Befürworter argumentierten sehr unsauber mit  einem „Flächengewinn für die Natur“ und  einem „ökologischen Golfplatz“: „Am Ende komme für die Natur ein Flächengewinn von rund 20.000 Quadratmetern heraus“ (Norderneyer Morgen, 07. März 2011, „Im Hier und Jetzt“), so, als ob ungenutzte Graudünen keine natürlichen Flächen sind. Golfplätze müssen intensiv gepflegt werden (Düngung, Bewässerung, Rasenschnitt) und werden dazu belaufen. Diese Maßnahmen führen u.a. zu einer enormen Pflanzenverarmung der natürlich vorkommenden Arten, daran ist nichts „ökologisch“.

Anders als auf der Insel Langeoog, wo ein Golfplatz illegal mit Billigung und Unterstützung des Landkreises Wittmund und durch Wegsehen der Nationalparkverwaltung in  Wilhelmshaven entstand, werden auf Norderney zumindest die notwendigen rechtlichen Planungsschritte (.pdf Norderney_Golf_Oeffentliche Bekanntmachung) eingehalten, was nicht heißen muss, dass ein Golfplatz in einem Dünenbereich des Nationalparks und Flora-Fauna-Habitatgebiet  zu den ökologischen Verbesserungen gehört.

Immerhin, auf Norderney regt sich seit einiger Zeit Widerstand gegen diese Planungen. Details dazu finden Sie bei der Norderneyer „Interessengemeinschaft Bewahrung der Inselnatur“ .

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