Schon wieder gab es ein großflächiges Fischsterben in Ostfriesland. Ende August 2024 wurden zig-tonnenweise verendete Fische aus den Oberflächengewässern geborgen. Die eigentliche Ursache war nicht, wie einige Zeitungen titelten „Fischsterben durch Starkregen verursacht“, oder, wie ein Mitarbeiter des Landesfischereiverbandes in den Medien erklärte „zuviel sauerstoffarmes Wasser“.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) brachte es schon plausibler mit „organischem Material“, das in die Gewässer gespült wurde, in Zusammenhang, das dann zur tödlichen Sauerstoffzehrung führte. Das „sauerstoffarme Wasser“ in Zusammenhang mit dem „organischen Material“ hat etwas mit der Landwirtschaft zu tun, z.B. mit überschüssigem Nitrat (NO3 – eine Verbindung aus den Elementen Stickstoff N und Sauerstoff) aus der Düngemittelausbringung. Diese Mischung wird dann bei Starkregen von den Böden in die Oberflächengewässer gespült, was zur Sauerstoffzehrung und schließlich zum Fischsterben führt.
Wenn zu viel Nitrat ins Grundwasser gelangt, kann dies zu gesundheitsschädlichen Schäden durch das Trinkwasser führen, der Grenzwert liegt bei 50mg/l. Die Ems und das Umland ist sehr stark mit Nitrat aus der Landwirtschaft belastet. Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg urteilte im Dezember 2023 nach einer Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dass die Länder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Maßnahmen ergreifen müssen, um die Belastungen zu verringern. Die Ems fließt zu etwa 70 Prozent durch Niedersachsen und zu etwa 30 Prozent durch Nordrhein-Westfalen.