Vogelsterben erreicht die ostfriesische Halbinsel

Nonnengänse und Säbelschnäbler am Wattenmeer – Archivfoto (C): Eilert Voß

Update 22. Nov. 2020:

Inzwischen wurden auch viele Kadaver auf den Ostfriesischen Inseln und am Festland bis an die niederländische Grenze gefunden. Die „Vogelgrippe“ H5N8 breitet sich also rasant aus. Für den Menschen ist das Virus nicht gefährlich, nur sollte man die Kadaver nicht anfassen und Hunde von ihnen fernhalten.

Mantelmöwe im Spülsaum, Petkum/Ems – Foto (C): Eilert Voß

Der Ostfriesische Kurier aus Norden meldete dazu am 21. November 2020:

Das FLI [Friedrich Löffler Institut] hat die Einschleppung in Hausgeflügelbestände und die weitere Verbreitung in Wasservögelpopulationen am Mittwoch als ´hoch´ eingestuft. ´Überwachungsmaßnahmen hinsichtlich toter oder kranker Wildvögel sollten unverzüglich weiter intensiviert sowie die Biosicherheit in den Geflügelbetrieben überprüft und gegebenenfalls optimiert werden. Kontakte zwischen Geflügel und Wildvögeln sollten unbedingt verhindert werden.` Neben der Nordseeküste von Dänemark bis zu den Niederlanden haben laut FLI das Vereinigte Königreich,Frankreich (Korsika) und Irland Wildvogelfälle oder Ausbrüche von HPAIV H5 in Nutzgeflügelbeständen gemeldet.“

Zwei Nonnengans-Kadaver, die beringte Gans (Code YSN3) ist bereits angefressen, Petkum/Ems. – Foto (C): Eilert Voß

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Von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein kommend hat die „Vogelgrippe“ (H5N8) nun auch den friesisch-ostfriesischen Raum erreicht.  Laut Lokalzeitungsberichten ist der derzeitige Schwerpunkt der „Vogelgrippe“ im Bereich des Jadebusens im Landkreis Friesland. Hier wurden vor allem tote Nonnengänse und Graugänse gefunden. Genaue Zahlen sind hier nicht bekannt. Die Kadaver wurden von Feuerwehrleuten eingesammelt. Die Streitfrage beim Ausbruch der Krankheit ist dabei immer, ob der Auslöser der Erkrankung aus der engen Haltung in den Geflügelzuchtbetrieben und mangelnden Hygienstandards bei der Handhabung in den Betrieben kommt und dann außerhalb auf die Wildvögel übertragen wird. Immerhin haben die erwähnten Nonnengänse schon einige tausend Flugkilometer bis aus den arktischen Brutgebieten hinter sich gebracht und sterben erst hier in ihren Überwinterungsgebieten. Mehr hier beim „Wissenschaftsforum Aviäre Influenza“ (WAI):

http://wai.netzwerk-phoenix.net/images/WAI_Tierhaltung_Suederoog_070418
http://wai.netzwerk-phoenix.net/images/WAI_TSIS_20170201

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