Nach `Glory Amsterdam`: demnächst Havarie in einem Windpark?

Blick von Borkum (Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und Weltnaturerbe) auf den Windpark „Riffgat“ (Ausschnitt) 15 km nordwestlich von Borkum, im Hintergrund ein Containerschiff. Sommer 2017, Foto (C): Eilert Voß

Der Wattenrat Ostfriesland weist nach der geglückten Bergung des auf Grund gelaufenen Schüttgutfrachters „Glory Amsterdam“ auf weitere Gefahrenpotenziale für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer hin.  32 Seemeilen westlich des Havarieortes vor Langeoog steht der Offshore-Windpark „Riffgat“ vor Borkum. Und nur 20 Seemeilen östlich des Havarieortes ging vor wenigen Tagen am 30. Oktober 2017 der Near-Shore-Windpark „Nordergründe“ in der Außenweser ans Netz, nur wenige hundert Meter vom Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, „Weltnaturerbe“ und EU-Vogelschutzgebiet entfernt.

Hier wurden in der Außenweser zwischen Wangerooge und Scharhörn 18 Windkraftanlagen  errichtet. Beide Windparks stehen nur wenige Seemeilen entfernt vom Verkehrstrennungsgebiet der Deutschen Bucht.

Windpark „Nordergründe“(Ausschnitt)  am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, Blick von der Wurster Küste – Foto (C): Ingrid Marquardt

Das Verkehrstrennungsgebiet ist eines der meistbefahrenen Schifffahrtswege der Welt. Man muss also kein Hellseher sein, um hier ein verheerendes Katastrophenszenario durch die Havarie eines Tankers, der bei einem Ruderschaden in eines dieser künstlichen Riffe treiben könnte, vorherzusagen. Der Windpark „Nordergründe“ wurde mit starker Unterstützung des Landes Niedersachsen gebaut. Die letzte Hürde für den Bau des Windparks nahe des Nationalparks wurde genommen, als 2011 der windkraftaffine Umweltverband BUND seine bereits eingereichte Klage gegen die Errichtung des Windparks zurückgenommen hatte und dafür nach Verhandlungen mit dem Land Niedersachsen mehr als 800.000 Euro für die BUND-nahe „Stiftung Naturlandschaft“ aus den Kompensationsmitteln erhalten soll. Das war einer der Gründe, warum das Gründungsmitglied des BUND, der Dirigent Enoch Freiherr zu Guttenberg, aus dem BUND austrat.

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