„Auch die Flöhe und die Wanzen gehören mit zum Ganzen“ heißt ein alter Spruch. Will in diesem Falle sagen: Es gibt eben noch viel mehr als Seehunde , Vögel oder Strandflieder im Nationalpark Niedersächsisches zu entdecken. Nur dazu gehören gute botanische oder zoologische Fachkenntnisse. Die brachten die Experten aus Planungsbüros, Behörden und wissenschaftlichen Einrichtungen mit, als sie sich zum diesjährigen „GEO Tag der Artenvielfalt“ auf der Insel Juist zusammenfanden, um sich dort auf die Suche zu machen. Hauptförderer des „GEO Tages der Artenvielfalt“ ist die „Stiftung der Kreditanstalt für Wiederaufbau“, mehr dazu ganz unten.
Leider hört man von den Experten aber wenig zu den vielfältigen Nutzungen in diesem Großschutzgebiet und „Weltnaturerbe“, die enorme Auswirkungen auf viele Tier- und Pflanzenarten haben. Beispiele sind der rapide Brutvogelrückgang oder der schlechte Zustand vieler Salzwiesenbereiche im Nationalpark. Auch der Bürgermeister der Insel war kurz dabei; er „gab einen Überblick über die Anstrengungen der Inselgemeinde für den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz“. Wie er z.B. tatsächlich das Wettergeschehen und in der langjährigen Folge auch das lokale „Klima“ auf der Insel beeinflussen oder gar „schützen“ will, ließ er offen. Von wirksamen Naturschutzbemühungen der Tourismusindustrie auf den ostfriesischen Inseln wurde zudem bisher wenig bekannt…
Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung vom 15.07.2016:
„GEO Tag der Artenvielfalt“ auf Juist ließ Forscherherzen höher schlagen: Zahlreiche Erstnachweise von Tier- und Pflanzenarten
Eine Insel, 726 Tier- und Pflanzenarten und 40 Kartierer/innen: so ließe sich der diesjährige GEO Tag der Artenvielfalt im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer kurz bilanzieren. Zum 11. Mal hatte die Nationalparkverwaltung Experten aus Planungsbüros, Behörden und wissenschaftlichen Einrichtungen dazu eingeladen, einen Tag lang das Arteninventar einer der Ostfriesischen Inseln zu untersuchen. In diesem Jahr war wieder Juist an der Reihe. Nachdem dort vor drei Jahren starke Regenfälle die Aktion erschwert hatten, war ein neuer Versuch bei freundlich gestimmten Himmel deutlich erfolgreicher. […]
Den kompletten Pressebeitrag der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven können Sie hier als .pdf-Datei lesen: NP-Artenvielfalt_2016
Seit 2014 ist die KfW Stiftung der neue Hauptförderer des GEO-Tags der Artenvielfalt:
Die KfW oder Kreditanstalt für Wiederaufbau ist die weltweit größte nationale Förderbank sowie nach Bilanzsumme die drittgrößte Bank Deutschlands. Das Kapital der KfW wird zu vier Fünfteln von der Bundesrepublik Deutschland und zu einem Fünftel von den Bundesländern gehalten. Die Bundesrepublik haftet für alle Verbindlichkeiten und Kredite der KfW. Über alle Betätigungsfelder hinweg fördert die KfW Umwelt- und Klimaschutzprojekte. Kritik am Management und an internen Kontrollmechanismen der KfW kam im September 2008 auf, weil die KfW noch am 15. September einen Betrag von etwa 320 Millionen Euro an die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers überwiesen hatte, obwohl deren bevorstehende Insolvenz absehbar war. Nachdem die Bank Anwälte bemüht hatte und diese erste Ergebnisse vorgelegt hatten, beschloss der Verwaltungsrat Ende September, die beiden zuständigen Vorstandsmitglieder Peter Fleischer und Detlef Leinberger mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern abzuberufen und ihre Dienstverträge zu kündigen.