Klimaminister Wenzel: Panikmacher im Sommerloch

Wetter oder Klima? Blick über das Dollart-Watt Richtung Emden, Foto (C) Manfred Knake

Wetter oder Klima? Blick über das Dollart-Watt von Neustatensiel/NL Richtung Emden, Foto (C): Manfred Knake

Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen) füllt das Sommerloch und ergeht sich in grüner Panikmache. Er schreibt die Wetterkapriolen dieses Sommers „dem Klimawandel“ zu (s.u., Bericht im Weser Kurier aus Bremen). Er sollte sich einmal historische Wetteraufzeichnungen mit den „Kapriolen“ der vergangenen Jahrhunderte ansehen, um seinen Unsinn zu relativieren. Hier nur ein bekanntes Beispiel:

Hitze-Jahr 1540: „Wetterdaten enthüllen Europas größte Naturkatastrophe, Elf Monate kaum Regen und Extremhitze: Mehr als 300 Chroniken aus ganz Europa enthüllen die grausamen Details einer gigantischen Katastrophe im Jahr 1540. Und sie zeigen: Das Desaster kann sich wiederholen.“ (Spiegel online, 02. Juli 2014),

oder hier: „Wetter und Klima in der Vergangenheit“, mit Auszüge aus Dr. F. Hamm: Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands, 1976, Landbuch-Verlag, Hannover  > .pdf-Datei, oder hier zur Gletscherschmelze in den Ostalpen aus dem Jahr 1885 (!) > .pdf-Datei

„Angesichts der jüngsten Hitzeperiode sieht Wenzel ´erheblichen Handlungsbedarf`. Es handele sich bereits um den sechsten zu trockenen Sommer in sieben Jahren. Wenzel: ´Nicht handeln wird beim Klimaschutz richtig teuer`“, zitiert ihn der Weser Kurier aus Bremen (Auszüge s.u.).

Richtig, in einigen Teilen Deutschland war es trocken, in anderen Teilen dagegen nass. Das liegt nicht am „Klima“, sondern am Wetter in unterschiedlichen Regionen, an wechselnden Hochdruck- und Tiefdruckgebieten. An der Küste gab es einige heiße Tage, das soll im Sommer vorkommen, aber auch sehr viele kühle und nasse Tage:

„Für Urlauber und Landwirte ist der Juli in Ostfriesland gewissermaßen ins Wasser gefallen – die Messdaten des Deutschen Wetterdienstes in Emden zeigen viel Regen, aber wenig Sonne. Dafür legte der Monat einen außergewöhnlich heißen Start hin. […] Aus den an der Station des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Emden erhobenen Daten geht hervor, dass es im vergangenen Monat 31,1 Liter pro Quadratmeter mehr geregnet hat als im langjährigen Mittel, das sich aus den Werten der vergangenen drei Jahrzehnte zusammensetzt. Das langjährige Mittel liegt für Ostfriesland bei 82,9 Litern Regenwasser pro Quadratmeter – in diesem Juli kamen 114 Liter pro Quadratmeter runter. Dies ist ein Anstieg von 38 Prozent. `Das ist nördlich der Ems aber nichts Ungewöhnliches`, sagte dazu der DWD-Mitarbeiter Jörg Deuber.“ (Ostfriesen Zeitung, online, 11. August 2015)

Zum Meeresspiegel lässt Wenzel u.a. verlauten: „Mit dem Meeresspiel steigt die Gefahr von Sturmfluten an der Küste. 1,2  Millionen Niedersachsen wohnen in potenziellen Überschwemmungsgebieten. In einer Online-Befragung von 1763 Bürgern waren sich die meisten Befragten der Hochwassergefahr bewusst, aber nur jeder fünfte hatte Vorkehrungen getroffen.“
Was erwartet er, dass wir Küstenbewohner uns nun bereitmachen sollen, in die Boote zu gehen, die hinter dem Haus lagern sollten? Gegen die Sicherung und Erhöhung von Deichen hat hier niemand etwas, nur: Der Meeresspiegel an der niedersächsischen Küste steigt überhaupt nicht dramatisch an, im Gegenteil: Der seit langem bekannte nacheiszeitliche säkulare Meeresspiegelanstieg nach dem Ende der Weichseleiszeit– der nichts mit dem gegenwärtigen Klimahype zu tun hat – hat sich von ca. 25 cm im Jahrhundert (auf der Grundlage der Messungen des Pegels Norderney) auf ca. 17 cm verlangsamt. Dieser Anstieg setzt sich zusammen aus einer Erhöhung des Wasserspiegels und der Landabsenkung. Dazu Prof. Dr. Jürgen Jensen, Leiter des Forschungsinstituts Wasser und Umwelt (fwu) im Department Bauingenieurwesen an der Universität Siegen, 2013: „Es gibt ein relativ konstantes Anstiegsverhalten des Mittleren Meeresspiegels seit Beginn des 20. Jahrhunderts, aber keinen außergewöhnlichen Anstieg in den letzten Jahrzehnten, den wir direkt dem Klimawandel zuschreiben könnten.“
„Den Meeresspiegel“ an sich gibt es überhaupt nicht, der ist durch die unterschiedliche Oberflächengestalt der Erde nicht einheitlich, das hat der Diplom-Meteorologe Klaus Puls in seiner Veröffentlichung „Anthropogener“ Meeresspiegelanstieg – Vom Konstrukt zur Panik? anschaulich dargestellt, die Sie hier in einer .pdf-Datei nachlesen können.

Angeblich sollen ja schon Südseeinseln wegen des drohenden Untergangs durch den Meeresspiegelanstieg evakuiert worden sein. Die Südseerepublik Tuvalu ist so ein Beispiel für eine Zeitungsente, die der britische „Guardian“ 2001 als Climatehyper in die Welt setzte, nichts daran war wahr, wie der „Spiegel“ am 22. Dezember 2001 glossierte: „Die Südsee-Ente – Wie der Pazifikstaat Tuvalu unterging – beinahe

Mit Winkraftwerken gegen den Klimawandel und die Höhe des Meeresspiegels? Blick vom Langeoog-Fahrwasser auf die ostfriesische Küste, April 2015, Foto (C) Manfred Knake

Mit Windkraftwerken gegen den Klimawandel und die Höhe des Meeresspiegels? Blick vom Langeoog-Fahrwasser auf die ostfriesische Küste, April 2015, Foto (C): Manfred Knake

Für das Atomkraftwerk Grohnde malt Wenzel schon „wegen steigender Temperaturen“ eine „kritische Situation“ an die Wand, obwohl die Kraftwerksbetreiber das viel nüchterner sehen und bei hohen Kühlwassertemperaturen ggf. die Kraftwerke – auch Kohlekraftwerke – mit geringerer Leistung fahren, das gehört zum Betriebsalltag.

„Der Betreiber Eon äußert sich zurückhaltender: ´Wir können nicht bestätigen, dass unsere Kernkraftwerke zunehmend durch extreme Wetterlagen in betrieblicher oder gar sicherheitstechnischer Hinsicht beeinträchtigt wären`, sagte ein Sprecher. In gewissen sehr warmen Wetterlagen“` könne es gelegentlich zu Leistungseinschränkungen kommen, um die Temperaturgrenzwerte einzuhalten.“ (Südwest Presse, online, 06. August 2015)

Irgendjemand sollte Herrn Wenzel mal beiseite nehmen und ihm erklären, dass Wetter und Klima unterschiedliche Sachverhalte sind. Oder hat das schon jemand getan?:

„Zwar lasse sich zwischen Wetterereignissen und Klimaveränderungen keine wissenschaftlich belastbare Kausalität im Einzelfall herstellen, gleichwohl gebe es immer mehr Grund anzunehmen, dass diese Veränderungen des Wettergeschehens deutliche Anzeichen des menschengemachten Klimawandels sind, so Umweltminister Stefan Wenzel“ im „Deutschen Klimaportal“ vom 08. Juli 2015

Woher kommt dieser Kurzschluss aus Ministermund? Es kann nur seine ideologische Sichtweise sein: Es darf eben nicht anders sein. Wetter ist zunächst Chaos, bestimmt von vielen sich schnell ändernden Faktoren. Deshalb sind einigermaßen verlässliche Wettervorhersagen auch nur für vier Tage möglich, „Klimaschützer“ können aber die Klimaentwicklung in „Szenarien“ für Jahrhunderte vorhersagen! Klima ist die statistische Auswertung von 30 Jahren Wettereignissen für eine bestimmte Region, daher müsste man zunächst das Wetter „schützen“, um dann auch den späteren statistischen Klimawert schützen zu können. Das entlarvt den Begriff „Klimaschutz“ als ausgemachten Unsinn. Weder Wetter noch Klima kann man „schützen“, genausowenig wie z.B. den Wind, den Regen, Ebbe und Flut, die Meeresströmungen oder die Intensität der Sonnenflecken. Kein Zweifel, die mittleren Sommertemperaturen in Deutschland haben sich bis zum Ende der 90er-Jahre sehr geringfügig erhöht und stagnieren seitdem, die Wintertemperaturen sind gleich geblieben, Starkregenereignisse haben regional zugenommen. Dass sich das Wetter und damit auch auf lange Sicht das Klima ständig verändert, bezweifelt niemand; ein einheitliches, politisch wünschbares Klima gibt es aber nicht.

Der immer wieder als Ursache für die Klimaerwärmung herangezogene angebliche hohe CO2-Gehalt der Luft steht als Beweis auf tönernen Füßen, ein tatsächlicher wissenschaftlicher Nachweis steht noch aus. Der CO2-Gehalt der Luft beträgt ganze 0,04 Prozent, der menschengemachte Anteil lässt sich kaum noch darstellen. Und: CO2 ist in der natürlichen Konzentration kein Schadstoff oder gar Giftgas, wie man heute schon von Klimahysterikern hören kann. Als monokausale Erklärung für die „Klimaerwärmung“ taugt CO2 ohnehin nicht, das wird schon als „Junk-Science“ bezeichnet. Das ist die sogenannte „Wissenschaft“, bei der Interessengruppen die Forschungsaufträge mit gewünschten Ergebnissen bezahlen.

Viel wahrscheinlicher und plausibler ist die Sonne als Wetter- und Klimamotor auf der Erde. Das wies der dänische Physiker und Klimaforscher Henrik Svensmark nach, sehr eindrucksvoll in dem arte-Filmbeitrag „Das Geheimnis der Wolken“ dokumentiert. Die Sonnenintensität lässt sich aber nicht, anders als der Handel mit heißer Luft – dem Zertifikatshandel mit CO2-Emissionen – in Bares verwandeln.

Auch mit neuen Gesetzen oder mit mehr Windkraftanlagen, dem angedrohten weiteren Ausbau des Landes mit „erneuerbarer“ Energie – von einer Verdreifachung der Anlagen in Niedersachsen war in der Presse schon die Rede – , werden weder Minister Wenzel noch seine ebenfalls ideologisch gefestigten Einflüsterer das Wetter, das Klima oder die Höhe des Meeresspiegels in die gewünschte Richtung verändern können. Minister Wenzel entpuppt sich als verbohrter Politik-Scharlatan und setzt ohne belastbare Grundlagen nachweislichen Nachrichtenmüll in die Welt, oder: die Klimapanik als Medienkonstrukt, sonst nichts. Hier an der Küste wurde übrigens im Juni und Juli an einigen Tagen geheizt….

Und dieser Link entlarvt, wie politisch und in den Medien mit Fachleuten umgegangen wird, die den Klimaalarmismus nicht unterstützen:

http://www.kaltesonne.de/pioniere-des-klimarealismus-die-bundesanstalt-fur-geowissenschaften-und-rohstoffe-bgr/

Zuletz geändert und Nachtrag 14. August 2015: Noch nicht einmal das Wetter-Phänomen „El Nino“ konnten die Fachleute exakt voraussagen, aber diese Meeresströmung wird kommen und zu erneuten Wetterturbulenzen führen:

El Nino: Spiegel online, 14. August 2015:
Änderung des Weltwetters: Meteorologen warnen vor Super-El-Niño
El Niño narrt Meteorologen. Seit Monaten soll das Wetterphänomen angeblich herrschen – jetzt stellt sich heraus: Es kommt erst noch. Und zwar mit enormer Wucht. Auf dem halben Globus könnte sich die Witterung gravierend ändern. […]

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Weser Kurier, Bremen, online, 10. August 2015

Niedersachsen von Wetterkapriolen betroffen

Klimawandel fordert Küstenland heraus

Von Silke Looden

„Der Klimawandel wird verschärft Auswirkungen auf Niedersachsen haben“, sagt Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne). Inzwischen seien alle Landesteile von extremen Wetterlagen betroffen. Das bleibe nicht ohne Folgen – insbesondere für den Hochwasserschutz und für die Landwirtschaft. Angesichts der jüngsten Hitzeperiode sieht Wenzel „erheblichen Handlungsbedarf“. Es handele sich bereits um den sechsten
zu trockenen Sommer in sieben Jahren. Wenzel: „Nicht handeln wird beim Klimaschutz richtig teuer.“ […]

Mit dem Meeresspiel steigt die Gefahr von Sturmfluten an der Küste. 1,2 Millionen Niedersachsen wohnen in potenziellen Überschwemmungsgebieten. In einer Online-Befragung von 1763 Bürgern, waren sich die meisten Befragten der Hochwassergefahr bewusst, aber nur jeder fünfte hatte Vorkehrungen getroffen. Die Bevölkerung verlässt sich offenbar auf einen funktionierenden Katastrophenschutz.
In diesem Jahr gibt Niedersachsen mehr als 60 Millionen Euro für den Küstenschutz aus.„Im Hinblick auf den Klimawandel berücksichtigen wir schon heute bei Deicherhöhungen und Deichneubauten ein auf 50 Zentimeter verdoppeltes Vorsorgemaß für den Meeresspiegelanstieg“, sagt Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz. Die Notwendigkeit der „Klimareserve“ beim Deichbau wird durch die jüngste Prognose des Weltklimarates unterstrichen. Dieser geht davon aus, dass der Meeresspiegel noch in diesem Jahrhundert um 82 Zentimeter ansteigen könnte.

Steigende Temperaturen könnten künftig auch den Betrieb der Atomkraftwerke beeinträchtigen. Anfang Juli wäre es in Grohnde fast zur Abschaltung gekommen, so Umweltminister Wenzel. Das Kraftwerk bezieht sein Kühlwasser aus der Weser. Wegen der Hitzewelle lag die Temperatur des Flusses nur noch 1,6 Grad Celsius unter dem Grenzwert von 28 Grad. Wenzel sprach von einer „kritischen Situation“, Kraftwerksbetreiber Eon hingegen von möglichen Leistungseinschränkungen. […]

Niedersachsen will nicht länger auf die Klimaschutzpolitik des Bundes bauen, sondern ein eigenes Gesetz erlassen. Darin sollen erstmals eigene Ziele zur Reduktion der Kohlendioxidemissionen festgeschrieben werden. Bis zum Jahr 2050 soll sich Niedersachsen weitgehend mit erneuerbaren Energien versorgen. […]

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