Windenergie: der Flautenrekord

Uli Kulke denkt in seinem WebLog „Donner und Doria“ erfrischend quer:

Wer Windkraft sät, kann auch Flauten ernten

Veröffentlicht am 18. Juli 2014

[…] In dieser Auseinandersetzung lohnt einmal die Betrachtung, was so eine Windanlage überhaupt bringt für die Stromerzeugung. Besonders dieser Tage, da – mal wieder – gehörige Flaute herrscht über Wald und Flur. Am 17. Juli meldete die EEX (European Energy Exchange, der “Marktplatz” für Energie) eine Einspeiseleistung aller deutschen Windanlagen von ganzen 24 Megawatt, grob gerechnet vielleicht 0,7 Promille der installierten Nennleistung von 34.896 Megawatt. Dieses Jahr hat es übrigens bereits zwei Flautenrekorde gegeben. Stell dir vor, ganz Deutschland ist voll- und zugestellt mit Windrädern, und alle stehen still. Das passiert gar nicht so selten. Wären sie nicht über das EEG hoch subventioniert, würde sich dabei nichts rechnen für die Betreiber. […]“

Dieser Flautenrekord wird von zwei Grafiken mit Daten der Leipziger Strombörse EEX untermauert.

Wer also die Windkraft immer noch als wichtigen „Baustein der Energiewende“ ansieht, wie uns die Mehrheit der schwatzenden Politiker aus allen Parteien mit Hilfe der Mainstream-Medien seit Jahren einzureden versucht, muss mindestens mit dem erneuerbaren Klammerbeutel gepudert sein oder erhebliche Wahrnehmungsdefizite aufweisen. Und wer eine Industriegesellschaft wie Deutschland mit äußerst unstet einspeisender Wind- oder Solarenergie fahren will, fährt diese an die Wand. Ohne Wärmekraftwerke läuft trotz oder wegen abertausender Windkraftwerke nichts im Lande, siehe die Daten der EEX. Gerade wegen der unsteten „Erneuerbaren“ ist Deutschland vermehrt auf Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken angewiesen, um das Netz stabil zu halten.

Wie sagte doch schon Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) anlässlich einer Rede vor Mitarbeitern der Solarfirma SMA Solar in Kassel am 17. April 2014 im Zusammenhang mit der ohnehin gescheiterten „Energiewende“: “Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte“. Und weiter: „Die Energiewende steht kurz vor dem Aus“. (Quelle: lokalo24.de, Kassel, 17. April 2014)

Nur: Die ideologisch gefestigten Politiker und Politikerinnen aller Parteien, voran die Grüninnen und Grünen, wird auch das nicht überzeugen. Wer installierte Leistung und die tatsächlich ins Netz eingespeiste Arbeitsleistung nicht auseinanderhalten kann und gar von der „grundlastfähigen“ Windenergie schwätzt, dem ist auch mit diesen Fakten nicht beizukommen. Für diese Ignoranten kommt Strom eben immer aus der Steckdose. Energieromantisches Wunschdenken und Physik sind zwei völlig unterschiedlich Sachverhalte.

Aus der Mühle schaut der Müller, der so gerne mahlen will.
Stiller wird der Wind und stiller, und die Mühle stehet still.
So gehts immer, wie ich finde, rief der Müller voller Zorn.
Hat man Korn, so fehlts am Winde, hat man Wind, so fehlt das Korn.

Wilhelm Busch (1832 – 1908)

Link: Was hat Windkraft mit Brötchen zu tun? Zwei Ingenieure haben es gebacken bekommen!

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