BUND und Windenergie: ein Januskopf

Kein Eingriff in die Landschaft? Windpark Utgast, Gemeinde Holtgast, LK Wittmund/NDS

Zweimal der BUND-Bayern: einmal zur „enormen Landschaftseingriffen“ durch Straßen und ein Gewerbegebiet, und ein anderes Mal zur Energiewende, die ausdrücklich befürwortet wird. Nur ist die „Energiewende“ zweifellos ebenfalls mit Landschaftseingriffen durch monströse Windkraftanlagen in vorher unbebauten Landschaftsteilen verbunden, zusätzlich sollen mehrere tausend Kilometer neue Höchstspannungsleitungen in Deutschland errichtet werden.

Einmal beklagt Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz in Bayern, diese Landschaftseingriffe durch Verkehrswege, ein anderes Mal beklagt der BUND aber die Anstrengung des bayrischen Ministerpräsidenten zu einer Abstandsregelung für Windkraftanlagen mit 10 facher Bauhöhe zur Wohnbebauung, die die Anlieger vom Lärm und Schattenwurf bewahren soll. Der BUND als „anerkannter Naturschutzverband“ stellt weiter die hohen Schlagopferzahlen für Vögel und Fledermäuse durch Windkraftanlagen in Frage und wirbt zusammen mit dem Bundesverband Windenergie und einer Liste von WKA-Projektierern und Betreibern für den weiteren Ausbau und die „Energiewende“. Der Bundesverband Windenergie und der BUND-Bayern fordern gemeinsam für die Windenergie den „Abbau administrativer Hemmnisse“!

Die Landschaftseingriffe durch Windkraftanlagen, in der neuesten Generation über 180m hoch, werden vom BUND ausgeblendet. Das sind wohl die „guten“ Eingriffe, wogegen Straßen und Gewerbegebiete die „bösen“ sind. Es gibt offenbar Wahrnehmungsstörungen beim BUND, hervorgerufen durch die überaus starke „Energiefraktion“ im Verband, die sich deshalb als „Umweltschützer“ wähnt, weil sie – auch als Anlagenbetreiber – die Ökostromerzeugung als „umweltfreundlich“ wahrnimmt.

Der BUND entlarvt sich wieder einmal als überaus janusköpfige Umweltorganisation mit einem blinden Fleck für die Auswirkungen der Windenergie, fachlicher Naturschutz führt nur noch ein Nischendasein. Der BUND ist als Naturschutzorganisation nicht mehr ernst zu nehmen. Wer die aus öffentlichen Quellen zugänglichen Informationen zum Landschaftsverbrauch der Windenergie, zur Anliegerbelastung, zur Entwertung von Vogelrastgebieten allein durch den Scheucheffekt, den Vogelschlag oder die enormen Fledermausopfer kleinredet oder ignoriert, hat allen Kredit als Naturschutzorganisation verspielt und sollte sich nur noch schämen!

1.) BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Alles versucht und wenig falsch gemacht

Im Interview: Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz.

Trotz jahrelangem Widerstand konnte der Bau der A 73 durch den Gottesgarten nicht verhindert werden. Woran lag’s? […]

Schmerzt diese Niederlage heute noch?

Natürlich. Es blutet mir jedes Mal das Herz, wenn ich die enormen Landschaftseingriffe sehe, egal ob im Gottesgarten oder im Lichtenfelser Forst, im Banzer Hügelland oder auf den Langen Bergen bei Coburg. Am schlimmsten ist es nördlich von Coburg, wo neben den gigantischen Viadukten der A 73 und B 4 auch ein Gewerbegebiet „Lauterer Höhe“ an den Autobahnanschluss geklotzt wurde. Dort ist das Land nicht mehr zu erkennen und erinnert an die hässlichsten Auswüchse US-amerikanischer Stadtränder. […]

2.) Von der WebSeite Bund Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Schweinfurt

Aus für die Windkraft?

Vogelschlag“ bei Windenergieanlagen
Aus einem Schreiben von Kai Frobel vom 06. Juni2012 (geringfügig modifiziert)
Eine recht neutrale und ausgewogene Darstellung, die auch ebenso wie der BN den Tenor hat, dass sorgfältige Planung und Standortauswahl entscheidend für die Problemlösung ist, findet sich im Sonderheft „Vögel und Windkraft“ von „Der Falke“. Wichtig auf S. 500 die Aussage von 3,8 Vogelopfern und 3,8 Fledermäusen im Schnitt pro Jahr (!) an sehr gut untersuchten WKA (also mindestens 50 Kontrollgängen, um zu gewährleisten, dass nahezu alle Schlagopfer erfasst werden – auch die die sonst von Fuchs/Krähe/Marder rasch entfernt werden).  […]

(Siehe dazu: Windenergie und Vögel: Der blinde “Falke”, Wattenrat 05. Januar 2012)

Briefkopf:

Energiewende Oberland, BUND Naturschutz Bayern e.V., Rückenwind für Bayern, Bundesverband Windenergie

An die
CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag
Herrn Fraktionsvorsitzenden MdL Thomas Kreuzer
Bildungszentrum Wildbad Kreuth
83708 Wildbad Kreuth
Wildbad Kreuth, 14. Januar 2014
Ja zu einer regenerativen und dezentralen Energiewende in Bayern! Ja zu einer Energiewende in Bürgerhand und mit Wertschöpfung im ländlichen Raum! Nicht die Windkraft, sondern eine unberechenbare Energiepolitik gefährdet unsere Versogungssicherheit
Sehr geehrter Herr Kreuzer, sehr geehrte Abgeordnete der CSU-Landtagsfraktion, nach einem hoffnungsvollen und engagierten Beginn der Energiewende in der Folge von Fukushima erleben wir seit rund einem halben Jahr, wie eine Minderheit von Windkraftwidersachern, Atomkraftbefürwortern und Klimaschutzgegnern dafür sorgt, dass die bayerische Staatsregierung an einem wesentlichen Standbein des Atomausstiegs sägt, nämlich an der Nutzung der Windenergie in Bayern. […]

3.)  […] Der BWE und der Bund Naturschutz halten bis 2020 die Erschließung von bis zu 2.000 Windenergiestandorten für möglich. WEA könnten dann gut ein Zehntel das Stromverbrauchs von 85.000 GWh decken und dabei 7,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermeiden helfen. Dafür allerdings müsste der Freistaat seine Regionalplanung neu ausrichten und administrative Hemmnisse abbauen. […]

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