Eigentlich olle Kamellen, aber der besonderen Art: Bereits im November 2006 berichteten wir über „Goldbolzen“, also Fäkalien, die am Wilhelmshavener Südstrand jährlich bis zu 60 mal ungeklärt in den Jadebusen und so auch in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gelangten. Ursache ist die unzureichende Kapazität der Kläranlage der Stadt, die gerne einmal überläuft. Das Problem: Am Südstrand wird auch gebadet, in brauner Soße, garniert mit Slipeinlagen und anderen festen Igitt-Hinterlassenschaften. Wird eingeleitet, geht zur Warnung der Badenden die rote Flagge hoch. Was uns verborgen blieb: Auch das Fernsehen, in diesem Falle der NDR, griff bereits 2007 in der Satiresendung „extra 3“ diese unappetitliche Angelegenheit auf und interviewte den Umweltdezernenten der Stadt, Dr. Jens Graul. Das muss man gesehen haben! Auf der WebSeite von „Gegenwind“ in Wilhelmshaven kann man das bemerkenswerte Interview nachlesen, und auf YouTube auch in Gänze hier ansehen, wohl bekomm´s. Die taz griff das Thema vor einem Jahr noch einmal auf.
Demnach soll das Problem nun zwar nicht gelöst, aber verlagert worden sein. Der größte Teil der ungeklärten Abwässer soll nun mit einer Druckrohrleitung beim Heppenser Siel ins Watt der Nordsee geleitet werden, das ist ein bisschen weiter weg von der Badestelle am Südstrand, landet aber immer noch im „Weltnaturerbe“ Wattenmeer.