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Windpark Riepe im Landkreis Aurich: Wo bleibt der WEA-Schrott? – Foto. Eilert Voß/Wattenrat
Am 27. Oktober 2024 berichtete der Wattenrat über den Rückbau eines Windparks mit 26 Enercon-66-Altanlagen in Riepe im Landkreis Aurich. (Windkraft-Schrott im Riepster Hammrich, Landkreis Aurich – ist das legal? – Späte Reaktion der Presse)
Der Windpark sollt mit leistungsstärkeren und höheren Anlagen repowert werden. Mit eMail vom 10. Februar 2025 fragte der Wattenrat beim Auricher Landrat Olaf Meinen nach, wer den Windparkschrott entsorgt und wo die Reste deponiert werden.
Herrn
Landrat Olaf Meinen 10. Februar 2025
Landkreis Aurich
Aurich
nur per Mail!
Windparkzerlegung in Riepe/KL Aurich im Oktober 2024
Guten Tag, Herr Meinen,
bekanntlich wurden die Windkraftanlagen im Windpark Riepe im Oktober 2024 für das anstehende Repowering „zerlegt“. Darüber hat der Wattenrat Ostfriesland berichtet:
https://www.wattenrat.de/2024/10/27/windkraft-schrott-im-riepster-hammrich-landkreis-aurich-ist-das-legal-spaete-reaktion-der-presse/
Der Vorgang fand nur wenig öffentliche Resonanz, zumal das Zersägen von laminierten Rotoren stets mit Mikroplastik-Feinstäuben verbunden ist. Mikroplastikpartikel steht im Verdacht, durch hohe PFAS-Anteile die umliegenden Böden „nachhaltig“ toxisch zu belasten, siehe u.a. hier: https://www.wattenrat.de/2025/01/29/windenergie-hohe-mikroplastiknachweise-in-wildschweinen/
In der Zwischenzeit habe ich aufgrund der Wattenrat-Veröffentlichungen mehrere Anfragen erhalten, wer mit der Entsorgung des Windkraftschrotts einschließlich der Rotorenreste beauftragt wurde und an welchem Ort dieser Schrott schließlich deponiert wurde.
Ich bitte daher unter Berufung auf das Umweltinformationsgesetz zeitnah um die Beantwortung dieser Fragen: Wer hat entsorgt? Wo wurden die Reste deponiert?
Freundliche Grüße
Manfred Knake
Mit Schreiben vom 17. Februar 2025 antwortete Landrat Meinen auf die Wattenrat-Anfrage, die Sie hier nachlesen können: LK_Aur_WEA_Entsorgung_Riepe)
Der Landrat beruft sich dabei auf die DIN SPEC 4866 „Nachhaltiger Rückbau, Demontage, Recycling und Verwertung von Windkraftanlagen“.
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Rotorreste im Windpark Riepe: kuststofflaminiertes Balsaholz, beim Zerlegen gelangt Mikroplastik in die Umwelt – Foto: Eilert Voß/Wattenrat
Das ist die bemerkenswerte Aussage im Schreiben von Landrat Meinen am Schluss des Schreibens:
Bisher liegt dem Wattenrat keine Reaktion der „großen“ Umweltverbände Niedersachsens dazu vor, wie auch zu anderen vom Wattenrat publik gemachten Eingriffen im Bereich Ostfriesland. Die „anerkannten“ und damit klagebefugten Verbände BUND, NABU, Anglerverband Niedersachsen e.V. (AVN), Bund für Umwelt und Naturschutz Niedersachsen (BUND), Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V. (LBU), Landesfischereiverband Weser-Ems e.V. (LFV), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. (LJN), Naturschutzbund Deutschland Niedersachsen (NABU), Naturschutzverband Niedersachsen e.V. (NVN) und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Niedersachsen e.V. (SDW) arbeiten im Landesbüro Naturschutz Niedersachsen (LabüN) in dieser gemeinsamen Einrichtung zusammen und sind im Verteiler des Wattenrates (wobei zu fragen ist, warum Angler, Fischer und Jäger zu den „Umweltverbänden“ gezählt werden).