Den windkraftnahen NABU-Hessen hatten wir schon öfter auf dem Schirm, und es geht weiter. Am 01. Dezember 2024 berichtete die Waldeckische Landeszeitung (WLZ) aus Hessen mit dem Artikel „Windmüller und Naturschützer in Bad Arolsen einig: Windparks sind das geringere Übel“ und „Auch der Schutz des Lebensraums Wald sei heute nicht mehr ohne Windkraft zu leisten“. Darin wird die Allianz zwischen dem Windparkprojektierer Ekkehard Darge von der WPD , einem Forstmann des Fürstlichen Forstamtes und, man höre und staune, dem hessischen NABU-Vorsitzenden Maik Sommerhage beschrieben (Wir sind, was wir tun: die Naturschutzmacher*innen! Und wir entwickeln Lösungen für die Natur- und Klimakrise. )
Die sattsam bekannten windigen Sprüche zum Klima- oder Naturschutz aus der Windindustrie werden hier weggelassen. Aber die Auslassungen des NABU-“Naturschützers“ im Artikel sprechen für sich, hier die Zitate: „Deshalb sei es ärgerlich, dass Genehmigungsverfahren für neue Windkraftanlagen bisher so lange gedauert hätten, stellt Naturschützer Maik Sommerhage unumwunden fest. Zwölf Jahre Planung für den Windpark Pessinghausen seien einfach zu lang. Immerhin: Jetzt gehe es schneller. Die noch amtierende Ampelregierung mit Wirtschaftsminister Robert Habeck habe die entscheidenden Hebel umgelegt. Das sei gut für den Klimaschutz, so der oberste Naturschützer in Hessen. Bisher habe man sich auf den Schutz von einzelnen Tieren bemüht. Heute gehe es um den Schutz von Populationen. An dieser Formulierung verlaufe die Grenze zwischen Naturschutz und Klimaschutz. […] Solarparks auf Ackerflächen könnten so ausgestaltet werden, dass sie nach wie vor für die Nahrungsproduktion genutzt werden können. Die Doppelnutzung von Dachflächen für Solaranlagen sei ja längst gängige Praxis. Vor diesem Hintergrund spreche auch nichts gegen Windparks im Wald, wenn unter den Rotoren der Wald gedeihe. […] Allerdings sei es zu einer Schwächung des Artenschutzes gekommen, so Sommerhage. So habe die Ampelregierung die bisher geltende Abstandsempfehlung beim Rotmilan von bisher 1.500 Meter auf nur noch 500 Meter reduziert. Hier dränge der NABU auf eine Rückführung auf die bisherige Regelung. Umso wichtiger sei es nun, dass Windvorhaben nur in Vorranggebieten für Windkraft umgesetzt werden, nicht wie durch die Länderöffnungsklausel überall denkbar und planbar seien. Daher trete der NABU für Windvorranggebiete ein. […] Schließlich räumen Darge und Sommerhage mit dem weitverbreiteten Vorurteil auf, die Genehmigung von Windparks werde regelmäßig von Naturschützern verzögert. Der NABU Hessen klage derzeit gegen keinen Windpark, weil sämtliche Belange der Natur- und Artenschutzes in den Genehmigungsverfahren abgeklärt würden. […] Wenn man nun die Genehmigungsverfahren weiter beschleunigen wolle, sei es hilfreich, bundesweit Vorranggebiete auszuweisen, wie das in Hessen längst der Fall sei, so Nabu-Vorsitzender Maik Sommerhage. Dann sei klar, wo Windkraft möglich sei und wo nicht. Zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft zu reservieren, sei aus seiner Sicht nicht zu viel, wenn man das Klima schützen wolle.“
Bereits 2010 hatte sich der NABU-Hessen für Windkraftanlagen auch in Natura-2000-Gebieten (FFH- und Vogelschutzgebiete) ausgesprochen.
Maik Sommerhage ist selbstständig und betreibt ein Planungsbüro, weht daher der Auftragswind? Seit 2023 ist er NABU-Vorsitzender in Hessen. Der windkraftaffine NABU-Mann übt nur sehr verhaltene Kritik an dem Kahlschlag in der Naturschutzgesetzgebung und dem Abbau der Genehmigungshemmnisse durch die Ampel-Regierung. Er redet zudem zeitgeistigen Bullshit und sitzt in der Klima-Propagandafalle. Windkraftwerke können, weil nur wetterabhängig funktionierend, keinen Einfluss auf das Wetter und in der Folge aufs Klima haben, abgesehen vom Mikroklima im Windpark. Das sollte sich entgegen aller Windkraft- und Klimadauerbeschallung aus den Medien herumsprechen.
Link zum Artikel in der Waldeckische Landeszeitung: