Offshore-Windparks müssen an das Stromnetz an Land angeschlossen werden. Der Netzbetreiber Wind-Net verlegt derzeit die Kabel von See, deren Trassen auch durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer verlaufen. Für die Erd- und Kabelarbeiten werden Naturschutz-Ersatzmaßnahmen in diesem Großschutzgebiet durchgeführt. In Absprache mit der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven soll mit diesen Maßnahmen der Nationalpark „klimafreundlich umgebaut“ werden, verlautete es aus einer gemeinsamen Presseerklärung von Wind-Net und dem Verwaltungschef Peter Südbeck.
Geplant als Ausgleich für den Eingriff sind seewasserfeste hydraulische Photovoltaikanlagen auf Betonpfeilern, die flächendeckend auf den Salzwiesen vor Nessmersiel im Landkreis Aurich nach Beendigung der Kabelverlegungsarbeiten errichtet werden sollen. „Wir wollen ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen und so ein Stück Klimagerechtigkeit auch im Wattenmeer praktizieren“, so Südbeck. Wind-Net-Sprecherin Edwina Suurkohl ergänzte, dass man ein tragfähiges Klimabündnis mit der Nationalparkverwaltung eingegangen sei und sich damit deutlich gegen die Klimawandelleugner und für die Klimakrise positioniere; es gelte, die drohende Klimaapokalypse vom Wattenmeer abzuwenden. Auch die Brutvögel der Salzwiesen würden von den Solarpaneelen profitieren: „Sie können nun regengeschützt unter wärmenden Sonnenkollektoren ihr Brutgeschäft beginnen und sind vor Greifvögeln weitgehend sicher. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Biodiversität im Nationalpark Wattenmeer“, so Südbeck, der ausgewiesener Biologe ist. Wind-Net stellte dazu die Neuentwicklung der Photovoltaikanlagen vor: Sie werden bei Sturmfluten hydraulisch angehoben, können so Wind und Wellen trotzen, sind dem drohenden Meeresspiegelanstieg angepasst und werden dennoch Strom ins Netz einspeisen – auch dann, wenn die Sonne nicht scheint. Wind-Net arbeitet nach eigenen Angaben an der Weiterentwicklung von Solarpaneelen, die auch das Mond- und Sternenlicht in Strom umwandeln können: „Für die Energiewende machen wir alles, nichts ist unmöglich“, so die Wind-Net-Sprecherin Suurkohl.
Nachtrag 2. April 2023:
Das war ein Aprilscherz, es war ja auch ein bisschen dick aufgetragen mit den Solarpaneelen, die aus Mond- und Sternenlicht Strom erzeugen können. Aber so manch ein Klimabewegter wird auch dieses im Bereich des Möglichen verortet haben…