Zum Irrsinn der Energiepolitik der EU und Deutschlands, die das bisher kostengünstige und verlässlich gelieferter Pipeline-Gas aus Russland nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine mit einem Embargo boykottieren: Nach dem Terroranschlag auf die Nordstream-Pipeline ist der B-Strang der Nordstream 2-Röhre intakt. Russland würde erklärtermaßen sofort Gas aus dieser Leitung nach Deutschland liefern können. Gas und Öl stehen nicht auf der Sanktionsliste der EU gegen Russland. Stattdessen wird nun sehr teures verflüssigtes Erdgas (LNG) nicht nur von den USA (die von der Pipelinesprengung profitieren), sondern auch von Russland in die EU importiert, aber nicht direkt nach Deutschland.
Russisches LNG wird über Frankreich, Belgien und die Niederlande nach Deutschland eingeführt.
Die LNG-Anlegestelle für Gastanker in Wilhelmshaven direkt am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ist fertiggestellt, die Inbetriebnahme soll 2023 erfolgen. Eine eigentlich nach EU-Recht vorgesehene FFH-Verträglichkeitsprüfung mit Auswirkungen auf das „Weltnaturerbe“ fand nicht statt. Durch Tankwaschungen der Gastanker werden in Zukunft Biozide (Chlorverbindungen) direkt in das Wattenmeer eingeleitet.
Als 2014 in Australien die Pläne für einen Kohleumschlaghafen 20 Kilometer (!) entfernt vom Weltnaturerbe „Barrier Reef“ bekannt wurden, gab es weltweite Proteste dagegen.
(Quelle: Kalte Sonne, Newsletter vom 07. Dez. 2022):
Der Import von Pipelinegas aus Russland ist stark zurückgegangen. Dafür steigt der Import von russischem LNG. Der Spiegel berichtet über Höchstwerte. Zu beachten ist allerdings, dass die Importe weit entfernt von den maximalen Lieferungen über Pipelines sind. “Die Importe von russischem Flüssigerdgas nach Europa sind auf einen neuen Höchststand gestiegen. Das berichtet das »Handelsblatt« unter Berufung auf Zahlen des Marktforschungsunternehmens ICIS. Im Vergleich zum Vorjahr haben die EU und Großbritannien demnach knapp 21 Prozent mehr LNG aus Russland eingekauft als noch vor dem Ausbruch des Ukrainekriegs. »13 Prozent der europäischen LNG-Importe kommen aktuell aus Russland«, sagte ICIS-Experte Andreas Schröder der Zeitung. »Und die Menge wächst stark.« Auch in Deutschland komme das russische Flüssigerdgas an, es werde über Frankreich, Belgien und die Niederlande eingeführt.”