Zum Himmelfahrt-Feiertag („Vatertag“) am 21. Mai 2020 wurden die Corona-Lockdownbestimmungen gelockert. Die Folgen waren an der Küste nicht zu übersehen. Das aber immer noch geltende „Social-Distancing“ – also Abstand halten als vermutlich wirksamste Maßnahme gegen die Virenverbreitungen – trat vielerorts einfach außer Kraft, obwohl die Polizei „verstärkte Kontrollen“ angekündigt hatte.
Die Küste mit dem Nationalpark Wattenmeer wurde durch Erholungssuchende überrannt, polizeiliche Kontrollmaßnahmen konnte unser Fotograf nicht ausmachen, wie auch, bei der dünnen Personaldecke. Womöglich hat es sich herumgesprochen, dass das Virus zwar aggressiv, die Gefährlichkeit aber überschätzt und die Sterblichkeitsrate durch das Virus wesentlich geringer ist als politisch und behördlich verkündet wurde. Dennoch: Die distanzlosen Massenausflüge werden mit dazu beitragen, dass sich das Virus weiter verbreiten kann. Leidtragende der Ausflügler waren die bodenbrütenden Vögel, die sich jetzt, auf dem Höhepunkt der Brutzeit, nach der kurzzeitigen Ruhe durch die Pandemieeinschränkungen im und am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer („Weltnaturerbe“) zahllosen Störungen und, davon ist auszugehen, wohl auch mit Brutverlusten konfrontiert sahen. Und diese Bilder zeigen nur die Momentaufnahmen und den kleinen Ausschnitt der Küste von Norddeich bis zur der Leybucht bei Greetsiel…
Himmelfahrtstag, 21. Mai 2020, Norddeich, Strandbereich – Foto (C): Eilert Voß
Nachtrag: Den Lokalzeitungen an der Küste ist nicht aufgefallen, dass an diesem Feiertag Menschenmassen, oft dichtgedrängt, unterwegs waren. Dafür wird aus dem Polizeibericht zitiert: „Himmelfahrt und Corona: Polizei zieht positive Bilanz“…
Nachtrag #2: Auch über die Pfingsfeiertage erlebte die Küste mit den Inseln einen Touristenansturm. Die Insel-Fähren brachten Menschen dichtgedrängt auf die Inseln. Zumindest in den Köpfen der Urlauber hat die Corona-Pandemie offensichtlich ihren Schrecken verloren.