In den letzten Wochen wurden tausende Trottellummen (Uria aalge), eine Alkenart , an der niederländischen Küste tot oder geschwächt angespült. Inzwischen wurden auch Kadaver auf der Insel Borkum gefunden. Bisher wurden vom Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg zwei Kadaver untersucht. Nach Angaben des LAVES waren die Tiere geschwächt, hätten jedoch keine Fremdkörper wie Plastik im Magen-Darm-Bereich gehabt. Endgültige Ergebnisse zur Todesursache der Vögel soll es im März geben. Trottellummen brüten in Deutschland nur auf Helgoland. Große Brutkolonien gibt es auch in Schottland, England und im Atlantik in der Bretagne und in Irland.
Im Winter halten sich Trottellummen auf dem Meer auf, sie ernähren sich von kleinen Fischen. Die Ursache des Massensterbens ist bisher unklar. In den Medien wurde auch ein Zusammenhang mit der Havarie der „MSC Zoe“ hergestellt, die im Januar bei stürmischer See vor der niederländischen Küste mehr als dreihundert Container verloren hatte. In zwei Containern befanden sich laut Havariekommando in Cuxhaven auch Beutel mit Dibenzoylperoxid-Pulver. Dieses organische Pulver wird in der Kosmetik und in der Kunststoffherstellung verwendet. Ob überhaupt ein Zusammenhang mit dieser Chemikalie und dem Tod der Lummen hergestellt werden kann, ist bisher fraglich. Fraglich ist auch, warum es sich ausschließlich um Trottellummen handelt, der größte Teil der toten Tiere in den Niederlanden angespült wurde und aus welchem Meeresgebieten die Tiere stammen. Da alle untersuchten Tiere stark abgemagert waren, käme auch Nahrungsmangel in den Überwinterungsgebieten in Betracht.