Alltag im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und „Weltnaturerbe“: Hinweisschilder werden nicht beachtet, vermutlich auch deswegen, weil die Texte viel zu lang sind. Kurze, aussagekräftige Piktogramme mit dem Hinweis auf das BetretungsVERBOT sind wirksamer, eine „einfache Sprache“ mit wenig Text ist vermutlich leichter zu verstehen (siehe Beispiele aus den Niederlanden ganz unten). Die Beschriftung (unten rechts) auf dem blauen Hinweisschild auf Borkum ist zudem fehlerhaft: Ein „Niedersächsischer Landesbetrieb für Insel- und Küstenschutz“ ist ein Fehldruck (nimmt die Schilder vor dem Aufstellen niemand ab?). Korrekt muss es heißen: „Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz“ (NLWKN), wobei der Naturschutz, wer hätte das gedacht, an letzter Stelle steht…
So wird das nichts mit dem derzeit von der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven propagierten Strandbrüterschutz, zumal auch die Aufsicht durch Ranger in den entlegenden Inselbereichen zu wünschen übrig lässt. Die ersten beiden Bilder sind aus dem Mai 2018, der Pfingtsurlauberansturm steht kurz bevor, und die Ferienzeit mit dem Massentourismusboom kommt erst noch. Die Sommerferien 2018 beginnen in einigen Bundesländern bereits Ende Juni, mitten in der Brut- und Aufzuchtzeit.
Zum Vergleich: Klare und knappe Ansage in den Niederlanden:
Link: Das Ende vom Lied (Zeitschrift Nationalpark, 3/2012) „Nationalparks müssen der Schöpfung verpflichtet sein, nicht der Wertschöpfung“