Klimaneutrales Tanzen auf Spiekeroog

Screenshot-Bildzitat, Spiekeroog News vom 09. Nov. 2017

Die Firma „Tango Fuego“ aus Osnabrück bietet Tanzreisen von St. Petersburg bis Südfrankreich an und fungiert dabei auch als Tanzpartnerbörse. Haben Sie schon etwas vor im Juni? Wollen Sie gar etwas Gutes tun und dabei auch noch Spaß haben? Dann wäre Spiekeroog die richtige Adresse für Sie! In der Zeit vom 10. bis 17. Juni 2018 wird von „Tango Fuego“ zum ersten Mal eine „klimaneutrale Tangoreise in Deutschland“ angeboten.

Aus der Ankündigung der Spiekeroog News vom 09. Nov. 2017:

Spiekeroog – Vom 10. bis 17. Juni veranstaltet „Tango fuego“ aus Osnabrück zum 11. Mal „Tango auf der Frühlingsinsel“. Tanzlehrer und Organisator Ralf Brand hat es nach vielen Monaten Vorbereitung geschafft, die acht Spiekerooger Tage als erste klimaneutrale Tangoreise in Deutschland anzubieten. […]. Nun setzen die 120 erwarteten Tänzer aus vielen Teilen Deutschlands im kommenden Jahr ein neues Zeichen! Nach ersten Berechnungen werden durch die Reise über 40 Tonnen CO2 in die Luft geblassen. Kohlendioxid entsteht durch die An- und Abreise, die Unterkunft, aber auch durch Verpflegung, Müllentsorgung, Warentransport und vieles mehr. […] Brand hat über die Berliner „atomsfair gGmbH“, Schirmherr ist Ex-Umweltminister und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Verein Nationen Klaus Töpfer, den Verbrauch der 120 Teilnehmer genau ausrechnen lassen. Mehr als 27 Tonnen CO2 werden die Tänzer allein durch die sieben Übernachtungen verbrauchen – in der warmen Jahreszeit wird das größtenteils das auf Spiekeroog mit Erdgas erhitzte Warmwasser fürs Duschen sein. Der zweitmeiste Kohlendioxidausstoß entsteht bei der An- und Abreise (12 Tonnen), so „atomsfair“. „Wir werden den CO2-Ausstoß nach Möglichkeit vermeiden und reduzieren. Den nicht vermeidbaren Anteil werden wir kompensieren“, so der Osnabrücker. […]

Das Ergebnis dieser besorgniserregenden Berechnungen schreit doch nach „nachhaltigen“ Konsequenzen, oder gar nach einer neuen olympischen Disziplin: zu Fuß anreisen, das Watt laufend oder schwimmend überqueren und vor allem dabei die Luft anhalten. Nur wer das schafft, darf dann auch tanzen. Zu Silvester wird dann aber wieder nicht ganz so „CO2-neutral“ auf der Insel geböllert.

* 3. Januar 2018: Böllern auf Spiekeroog: Weichgespültes vom NDR, Richtiges und Falsches vom Verwaltungsgericht Oldenburg

Und wenn Sie nun meinen, das sei ein Aprilscherz gewesen, so haben Sie sich geirrt, das ist Realität. Willkommen also in der für alles offenen Klappsmühle des Küstentourismus. Merke: Die Wirklichkeit kann einen Aprilscherz tatsächlich übertreffen.

Dieser Beitrag wurde unter Klima, Tourismus abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.