Klimakonferenz in Bonn: Fidschi geht nicht unter, Langeoog schon eher

Fidschi-Insel Ono mit dem Dorf Narikoso. Für das Dorf wurde der Mangrovenwald gerodet, der Boden erodiert und wird weggespült. Das Dorf muss in höhere Insellagen  umgesiedelt werden; die Insel ist ca. 300m hoch. Die Bewohner siedeln ohne Küstenschutzmaßnahmen direkt am Pazifik. Mit „Klima“ hat der Umzug nichts zu tun.

+++ aktualisiert 17. Nov. 2017 +++

Ein Kommentar von Manfred Knake

Die Regierung der Fidschi-Inseln ist der Gastgeber der 23. UN-Klimakonferenz in Bonn, finanziert von der deutschen Bundesregierung. Das riecht nach einer gewaltigen Propagandanummer und Inszenierung zur weiteren Klima-Irreführung.

Nicht wenige Medienbeiträge beschäftigen sich punktgenau zur politisch motivierten Klimakonferenz in Bonn mit dem angeblich bevorstehenden Untergang der pazifischen Inselgruppe; diese Autoren – ausgebildete, aber recherchefaule oder glaubensstarke Journalisten (?) – sollten sich eigentlich schämen, ungeprüft diesen postfaktischen Unsinn ständig zu wiederholen.

Wer´s nicht glauben will, dem sei Google-Earth empfohlen. Beim Fidschi-Aufruf und Heranzoomen der Inselgruppe kann man unten am Bildrand in weißer Schrift die jeweilige Höhe über dem Meer ablesen, wenn man mit der Maus über die Inseln fährt. Es gibt allerdings einzelne kleine Dörfer auf den Fidschis, die direkt an der Wasserkante des Pazifiks ohne schützende Deiche entstanden sind. Die Bewohner werden in höhergelegene Regionen umgesiedelt. Das ist alleine schon deshalb notwendig, um sie vor Tsunami-Katastrophen zu schützen. Niemandem würde es z.B. an der Nordseeküste einfallen, direkt am Flutsaum zu siedeln, das wäre bei Sturmfluten lebensgefährlich.

Vulkanausbrüche und „Klimabilanz“

Die Fidschis sind größtenteils vulkanischen Ursprungs. Auf der Hauptinsel Viti Levu erhebt sich der Vulkan Tomavini (Mount Victoria) 1.324m hoch über das Meer. Ganz nebenbei: Im südpazifischen Nachbar-Inselstaat Vanuatu, 1150km westlich der Fidschis, brach im September 2017 der Vulkan Manaro aus. Der Berg schleuderte ungezählte Tonnen CO2 in die Atmosphäre und verhagelte damit die „Klimabilanz“. Im Oktober 2017 brach im Süden Japans der Vulkan Shinmoedake aus. Im September 2017 stand auf Bali der Vulkan Agung kurz vor einem Ausbruch; es stiegen bereits Rauchwolken auf und es gab kleinere Erdbeben. Die Lage hat sich mittlerweile wieder entspannt, es ist aber nicht abzusehen, ob dies von Dauer sein wird. An das politisch geforderte „2-Grad-Ziel“ durch  CO2-Vermeidungen werden sich die weltweiten Vulkanaktivitäten auch in Zukunft nicht halten. Die Frage ist doch, ob sich ein globaler „Klimavertrag“ durch unabsehbare oberirdische oder unterseeische Vulkanausbrüche nicht eher zu einer enorm teuren Politposse entwickelt. Der Pazifik kann aber noch gemächlich ein paar Jahrtausende steigen, bis die weit aus dem Meer ragenden Vulkan-Eilande überflutet werden, wenn nicht wieder eine Eiszeit dazwischenkommt und viel Meereis bindet.

Fakten, Fakten

Die Bonner Klima-Inszenierung und die darüber berichtenden Medien haben selbstverständlich diese Zahlen der australischen Regierung aus dem „Bureau of Meteorology“: Monthly sea levels for Tuvalu“ (1000km nördlich der Fidschis), aufgelistet von 1993 bis 2017, bisher nicht verwendet. Der Meeresspiegel in Teilen des Pazifiks schwankt seit Jahrzehnten um einen mittleren Wert mit einem derzeitigen leichten Anstiegstrend von ca. 2mm im Jahr (an der Nordseeküste sind es 1,7mm im Jahr). Bei allen impliziten Messungenauigkeiten ist das kein dramatischer Anstieg. Und hier die Grafik dazu. Ob das böse CO2 dafür ursächlich ist, ist sehr fraglich. Der Pazifik ist ein tektonischer Raum mit zahlreichen Erdbeben. Die westlich von den Fidschis gelegene „Australische Platte“ schiebt sich unter die östliche „Pazifische Platte“ und drückt diese mit hinunter. Die Fidschi-Inseln liegen nicht weit von der Nahtstelle der Kontinentalplatten entfernt.

Der Spiegel, 11.06.2012
KLIMA Rätsel der sinkenden Inseln
Geologen und Sprachforscher aus Frankreich erkunden ein Südseeparadies. Die Uno hatte dort die ersten Klimaflüchtlinge der Erde geortet. Doch mehr als der Anstieg des Meeres bedroht das Absinken des Landes die Inseln des Südpazifiks. […]

Die Hafenanlagen auf der Fidschi-Hauptinsel Viti Levu sinken ab, verursacht durch das Gewicht der dort verbauten Infrastruktur auf weichem Sediment; nur dort befinden sich aber auch die zwei Pegelstationen, die damit höhere Werte anzeigen. Fidschi besteht aber aus ca. 330 Inseln, nachzulesen im

International Journal of Geosciences – Vol.08 No.04(2017): The Fiji Tide-Gauge Stations […]

Seeseitige Aufspülungen und Dünensicherung im Pirolatal, Langeoog, Juli 2017, Foto: privat

Langeoog ist ohne menschliche Hilfe wesentlich gefährdeter

Die Bewohner der Insel Langeoog in den hiesigen Gefilden müssen sich schon mehr Sorgen machen als die Pazifik-Insulaner. Jede Sturmflut – Wetter, nicht Klima!- nagt an Strand und Dünen. Nach jeder stärkeren Sturmflut muss aus Steuermitteln (nicht nur auf Langeoog) millionenschwer der Strand neu aufgespült und die Dünenfüße gesichert werden, damit a) die Insel nicht zerbricht und ihrer natürlichen Wege geht und b) der Tourismus weiter boomen kann. Wären die ostfriesischen Inseln nicht mit wasserbaulichen Maßnahmen festgelegt worden, sähen sie ganz anders aus. Ohne die ständigen menschengemachten Nachbesserungen an Strand und Dünen hätten Wind und Wellen mit der permanenten Sandverlagerung die Insellage fortlaufend verändert, eine dauerhafte Besiedlung wäre sehr erschwert.

Der Meeresspiegel der Nordsee steigt, seit 12.000 Jahren

Auch der Meeresspiegel an der „südlichen Nordsee“ steigt (mit diesem Namen wird sie touristisch vermarktet, verwandelt sich aber dadurch nicht in die nördliche Südsee), und das schon seit 12.000 Jahren. Nach dem Abschmelzen des Eises der Weichsel-Kaltzeit begann der Anstieg. Damals lag der Meeresspiegel der Nordsee ca. 120m (einhundertzwanzig Meter) tiefer als heute, Rentierjäger wanderten über die heute längst überflutete Dogger-Bank.

Karte der Insel Langer Oge von Karl Ludwig von Le Coq 1805 – Hauptinsel Westerende mit Inseldorf und zwei Teilinseln, auf dem Osterende eine Siedlung, Quelle: Wikipedia

Lange ging die Forschung davon aus, der Meeresspiegel an der Nordseeküste steige mit 2,5mm im Jahr oder 25cm im Jahrhundert, der bekannte „säkulare Anstieg“, der aber nichts mit der aktuellen Klimahysterie zu tun hat. Die Küstenschützer und Deichbauer wissen das, weil sie die Pegel im Auge haben. Sie nutzen aber den Klimahype offensichtlich auch dafür, höhere Haushaltsmittel für den Küstenschutz und damit für ihren Behördenapparat zu fordern und zu sichern. Aktuell hat die Universität Siegen den „säkularen Anstieg“ der Nordsee neu vermessen: Demnach steigt der nacheiszeitliche Meeresspiegel 1,7 mm pro Jahr oder 17cm im Jahrhundert. Von einem immer wieder behaupteten „beschleunigten Anstieg“ des Meeresspiegels an der Nordseeküste kann also nicht annähernd die Rede sein. Das hat wohl eher etwas mit der medial weit verbreiteten Klima-Hirnschmelze zu tun, die womöglich auch alle Rechercheanstrengungen verdampfen ließ.

„Klimaschutz“?

Und noch etwas: Ein Klima (welches denn der vielen Klimate auf der Erde?) kann man nicht „schützen“, auch nicht mit einer jährlichen UN- Klimakonferenz. „Klima“ definiert“ sich als Wetteraufzeichnung für eine bestimmte Region über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren. Erst kommt also Wetter, und dann der daraus resultierende Klimawert. Man müsste also logischerweise zunächst das Wetter schützen, damit sich die Klimawerte ändern. Kann man aber Wolken, Wind und Temperaturschwankungen „schützen“? Das wird in der heutigen Klimadiskussion einfach ausgeblendet. Fast jeder Politiker, fast alle Medien, fast jeder Industriezweig und die Kirchen schwafeln derzeit zeitgeistig vom „Klimaschutz“, bar aller Faktengrundlagen. „Staatsrundfunk“ und „Staatsfernsehen“ verbreiten ungeprüft das Narrativ vom „menschengemachten Klimawandel“. Niemand weiß genau, ob und welchen Anteil der Mensch überhaupt am Klimawandel hat, es wird aber wie ein Glaubenssatz auf allen Kanälen verbreitet. Das ist einfach nur noch „postfaktisch“, oder dämlich.

Mein Fazit: Die Klimakonferenz in Bonn wird weder etwas an der Höhe der Meeresspiegel noch am weltweiten Wettergeschehen ändern. Außer Spesen nichts gewesen!

Nachtrag 10. Nov. 2017:

Hier Auszüge aus einer Pressemitteilung des Deutschen Klimakonsortiums (DKK) in Berlin vom 09. Nov. 2017. Vorsitzender des DKK ist Prof. Dr. Mojib Latif, der von weiten Teilen der Presse immer wieder gerne genommen wird. Wie man das Klima vorgeblich „stabilisieren“ will, bleibt das Geheimnis dieses Konsortiums. Zunächst müsste man nämlich das Wettergeschehen für eine bestimmte Region „stabilisieren“, aus dem sich nach 30 Jahren Aufzeichnung die Klimawerte ergeben. Das DKK fungiert als pressoure-group und bietet Referenten für die Medien an. Man merkt hier die gezielte Desinformation des DKK, der ein eingetragener Verein ist:

Klima stabilisieren, Deutschland modernisieren
Stellungnahme des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK) zur UN-Klimakonferenz in Bonn
[…] „Mit stabilisiertem Klima kann es auch mehr Stabilität in der Welt geben“, heißt es in der Stellungnahme des Wissenschaftsverbandes DKK. […] Meeresspiegelanstieg bedroht die Fidschi-Inseln Mit der Republik Fidschi hat erstmals ein kleiner Inselstaat die Präsidentschaft des Weltklimagipfels inne. Damit rücken die Anliegen und Bedürfnisse der besonders verletzlichen und wenig entwickelten Staaten in den Fokus. „Inselstaaten wie die Republik Fidschi sind besonders vom Meeresspiegelanstieg betroffen, da sie sehr flach im Pazifik liegen. […]

 

Dirk Maxeiner war viele Jahre Chefredakteur der Monatszeitschrift „natur“. Jetzt schreibt er u.a. für das Internet-Blog „Die Achse des Guten“. Dort erschien gestern sein lesenswerter Beitrag „Der Fidschi-Report: Schnorchelkurs für Barbara Hendricks“ (Verlinkung ganz unten).

Maxeiner entlarvt den UN-Klimazirkus in Bonn, wo ab heute für zwei Wochen die Welt-Klimakonferenz stattfinden wird,  Endzeit-Beschwörungen eingeschlossen:

5.11.2017
Der Fidschi-Report: Schnorchelkurs für Barbara Hendricks
von Dirk Maxeiner.

Künftigen Asylsuchenden kann ich nur den Rat geben, ihren Pass wegzuwerfen und in einfacher Sprache die beiden Worte „Ich Fidschi“ auszusprechen. Die angeblich dem Untergang geweihten Fidschi-Inseln sind Gastgeber des Bonner Welt-Klimagipfels. Ein kleiner Tauchkurs in Sachen Klima und Wahrhaftigkeit, der überraschende Erkenntnisse bringt./ mehr

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