Neubau der Friesenbrücke in Weener: mehr Platz für die Meyer-Schiffe

Zerstörte Friesenbrücke über die Ems bei Weener, Dez. 2015, Foto (C): Eilert Voß

Die im Dezember 2015 bei einem merkwürdigen und ungewöhnlichen Schiffsunfall zerstörte Friesenbrücke über die Ems bei Weener/LK Leer wird wieder aufgebaut, und nun sogar passend für die riesigen Musikdampfer der Papenburger Meyer Werft auf dem zu kleinen Fluss gemacht. Aber erst im Herbst 2024 soll die neue Brücke fertig sein! Die Verfahren gegen den Lotsen und den Kapitän des ebenfalls in Papenburg bereederten Havaristen „Emsmoon“, der die Brücke zerstörte, wurden eingestellt. Das Schiff wurde nur leicht beschädigt.

Für die riesigen Kreuzfahrtschiffsneubauten der Meyer Werft stellte diese Brücke bisher das letzte Nadelöhr auf dem schmalen Fluss dar. Bei jeder Überführung musste das Mittelteil aufwändig mit einem Schwimmkran herausgehoben werden. Die Havarie hat sich also für die Meyer Werft durchaus als nützlich erwiesen…

Zitat, bereits aus 2015: […] Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hat die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium aufgefordert, die Zerstörung der Friesenbrücke im Sinne eines Ausbaus der Bahnverbindung zwischen Bremen und Groningen in den Niederlanden zu nutzen. Lies: „Es sieht derzeit so aus, als muss die Brücke neugebaut werden. Das ist zwar bedauerlich, eröffnet aber auch ungeahnte Möglichkeiten.“[…] (Neue Osnabrücker Zeitung, online, 07. Dez. 2015) Zitat Ende

„Rammbock“ MS „EMSMOON“, Eigner: NTH Schiffahrts GmbH & Co. KG,  Reederei: Grona Shipping, Papenburg, Flagge: Antigua und Barbuda,  Foto (C): Eilert Voß

Wattenrat-Link: http://www.wattenrat.de/tag/friesenbruecke/

Wir zitieren aus dem europaticker, 28. August 2017

http://www.umweltruf.de/2017_PROGRAMM/news/111/news3.php3?nummer=5658

Bahnverbindung vom ostfriesischen Leer nach Groningen: Finanzierung für Friesenbrücke steht „Kümmerer“ Lies: „Ein Erfolg für unser Land“

Als „Erfolg für Niedersachsen“ hat Wirtschaftsminister Olaf Lies wenige Wochen nor der Landtagswahl die in Bonn erzielte Einigung zur Finanzierung der Friesenbrücke in Weener bezeichnet. Am 3. Dezember 2015 hatte ein Frachtschiff die 100 Jahre alte Klappbrücke über die Ems bei Weener gerammt und zerstört. Das Land hatte von Anfang an eine zukunftsfähige Lösung für die alte Brücke gefordert und sich schon früh bereit erklärt, Kosten vorzustrecken bzw. sich an möglichen Mehrkosten beteiligen zu wollen. Zuletzt waren die Finanzierungszusagen des Bundes ins Stocken geraten. Die jetzt erzielte Einigung ermöglicht den Bau einer modernen Drehbrücke, die die Durchfahrt von breiteren Schiffen ermöglicht und aufgrund der schnelleren Öffnungs- und Schließzeiten für eine bessere Taktung im Bahnverkehr sorgen kann. Die Friesenbrücke ist Teil der Bahnverbindung vom ostfriesischen Leer nach Groningen in den Niederlanden. Im Herbst 2024 soll die Brücke fertig sein. Das Land und die Provinzregion Groningen werden solange einen Schienenersatzverkehr organisieren.

Das zähe Ringen um den Wiederaufbau der beschädigten Friesenbrücke hat endlich ein Ende. Die Region hat lange auf diesen Tag gewartet. Der Bund wird seiner Verantwortung gerecht und trägt die Mehrkosten für einen modernen Teilneubau der Friesenbrücke, das ist gut so. Unsere Beharrlichkeit und Kooperationsbereitschaft haben sich damit ausgezahlt. Die Region bekommt endlich eine moderne Drehbrücke, die den Anforderungen der Zukunft gerecht wird. Der Bund übernimmt 20 Millionen Euro der anfallenden Mehrkosten. Wir werden 30 Millionen Euro für Planung und Realisierung vorfinanzieren sowie fünf Millionen Euro der Mehrkosten für den Neubau übernehmen. Alle Seiten haben konstruktiv an dieser guten Lösung für die Region, für Ostfriesland gearbeitet und mitgewirkt. Um eine schnelle Umsetzung sicherzustellen wird Minister Olaf Lies regelmäßig alle Beteiligten im Wirtschaftsministerium an den Tisch holen. „Wir dürfen bei der Umsetzung nicht aus dem Zeitplan kommen. Die Fertigstellung 2024 muss sicher sein“, sagte Lies. Wichtig sei es, dass von der neuen Drehbrücke sowohl der Schiff- als auch Bahnverkehr profitierten, betonte Lies weiter. „Ziel ist es, dass die Maßnahme auch zu einer Verbesserung des Bahnverkehrs führt. Stündlich stehen 20 Minuten für den Bahnverkehr von Leer nach Groningen zur Verfügung“, sagte Lies.

Erschienen am 2017-08-28 im europaticker

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