Es gibt Neuigkeiten aus Cuxhaven: Am 23. Februar 2017 wurde die neue Bürgerinitiative „Rettet das Cux-Watt“ gegründet. Gerne verlinken wir zu deren WebSeite https://www.rettet-das-cux-watt.de/ . Der nachstehende Beitrag wurde mit freundlicher Genehmigung der Cuxhavener BI übernommen:
Das Watt braucht unsere Hilfe – jetzt!
Im Winter 2007/2008 war es zum ersten Mal sichtbar. Irgend etwas stimmt mit unserem Watt nicht. Auf unserem schönen festen Sandwatt tauchten vereinzelte Schlickfelder auf.
Eine von der Stadt Cuxhaven beauftragte Studie beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten-und Naturschutz (NLWKN, Forschungsstelle Küste) kam seinerzeit zu dem Ergebnis, dass die Verschlickung wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Elbvertiefung steht. Diese habe vor der niedersächsischen Küste dazu geführt, die Strömungsgeschwindigkeiten und Mengen in den Prielen zu reduzieren, weshalb sich nun feine Schwebstoffe zu Schlick absetzen können. 2008-07-16 taz.de_Hamburg schickt Cuxhaven in den Schlick.
Acht Jahre später, im Jahr 2016, beruft sich der niedersächsische Umweltminister Wenzel ebenfalls auf die Studie der NLWKN, jedoch mit einer anderen Schlussfolgerung. „Als Auslöser käme die bereits in den sechziger Jahren durch den Leitdamm Kugelbake begonnene Veränderung der Festlegung der Außenelbe in Betracht.“ 2016-06-13 Webseite cux-gruene.de_Aktuelles_Verschlickung im Watt vor allem auf Veränderungen nach dem Leitdamm-Bau zurückzuführen – Weitere Vertiefungen der Elbe sind Gift für Natur und Umwelt
Zwei gegensätzliche Aussagen von ein und derselben Forschungsstelle? Oder gibt es mehrere Ursachen? Unser ehemaliger Bürgermeister Arno Stabbert sagte im Juli 2008 in der TAZ: Es gebe „ein Zusammenspiel von vielen Maßnahmen, die dazu führen, dass ein Ökosystem irgendwann irreversibel umkippt – und genau das würde sich gerade im Wattenmeer vollziehen.“ Er vermutete, dass auch die Baggergutverklappung in der deutschen Bucht eine Rolle spielen würde. 2008-07-16 taz.de_Hamburg schickt Cuxhaven in den Schlick
Anfang 2009 haben sich Vertreter der Stadt Cuxhaven, des Landes Niedersachen (NLWKN, Forschungsstelle Küste) und des Bundes (Bundesanstalt für Wasserbau, Bundesanstalt für Gewässerkunde, WSA Cuxhaven) darauf verständigt, ein Untersuchungsprogramm zu entwickeln, um die Ursachen für die Verschlickung zu ergründen. 2009-02-15 Pressemitteilung WSA Cuxhaven_Sandumlagerung zum Schutz des Leitdamms Das WSA Cuxhaven bringt Baggergut zum Leitdamm, um ihn gegen Erosion zu schützen.
Das war beruhigend, es würden Fachkompetenzen gebündelt werden, die endlich Klarheit schaffen sollten. Leider haben wir seit der Ankündigung nichts weiter von den Experten gehört.
Erst im Jahr 2016, nachdem sich alle Aufmerksamkeit auf die Verklappung des Hamburger Elbschlicks bei Tonne E3 im Schlickfallgebiet vor Helgoland richtete, kam noch einmal Bewegung in die Sache. Mit Verzögerung, so befürchteten besorgte Cuxhavener, könne der dort verdriftete Schlick an unserer Küste ankommen. Das Umweltministerium ließ uns mitteilen, es schließe einen Zusammenhang zwischen der Baggergutverklappung vor Helgoland und der Verschlickung des Duhner Watts aus. Es berufe sich dabei auf die Langzeituntersuchung der NLWKN und einer weiteren Untersuchung des Alfred Wegener Instituts. 2016-09-06 CN_Verschlickung des Watts_Ministerium sieht Leitdamm als Ursache an.
In einer öffentlichen Schlicksitzung am 12.10.2016 im Kreishaus Cuxhaven wurde uns dann von Experten der HPA und des WSA Cuxhaven aufgezeigt, dass die Sedimente bei Tonne E 3 in keinem kausalen Zusammenhang mit unserem Schlickproblem stehen würden. Damit war das Thema für die Expertenrunde abgehandelt. Auf die zwei Kernfragen, die uns allen auf der Seele brannten, nämlich die Ursachen für die Verschlickung zu ergründen und noch wichtiger, welche Maßnahmen zur Abhilfe eingeleitet werden können, wurde nicht weiter eingegangen.
Dieses Ergebnis hat uns auf den Plan gerufen. Wir haben uns als Bürgerinitiative zusammen getan, um die Ursachen für die dramatische Verschlechterung des Döser und Duhner Watts heraus zu finden und die Bevölkerung zu informieren. Denn wir haben den Eindruck gewonnen, dass uns von den Experten nicht die ganze Wahrheit gesagt wird. Und wir denken, wir sind der Wahrheit ein ganzes Stück näher gekommen.